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Sophia, Drehbuchautorin in Soho, ist 34 Jahre alt. Die Freuden und Leiden des Singledaseins sind ihr wohl bekannt. Gelegentlicher, unverbindlicher Sex ist ja nett, doch mit wem verbringt man Weihnachten? Ihr bleibt nur Felicity, ihre 83-jährige Oma in Connecticut. Doch die, temperamentvoll, gebildet, chic und lebenshungrig, hat mehr Ideen zum Spaß im Leben als ihre Enkelin.

Produktbeschreibung
Sophia, Drehbuchautorin in Soho, ist 34 Jahre alt. Die Freuden und Leiden des Singledaseins sind ihr wohl bekannt. Gelegentlicher, unverbindlicher Sex ist ja nett, doch mit wem verbringt man Weihnachten? Ihr bleibt nur Felicity, ihre 83-jährige Oma in Connecticut. Doch die, temperamentvoll, gebildet, chic und lebenshungrig, hat mehr Ideen zum Spaß im Leben als ihre Enkelin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.01.2002

Alte Gelüste
Fay Weldon erzählt vom
rentenfinanzierten späten Frühling
Angesichts der demographischen Kurve müsste sich die Literatur zum Thema „Schöner altern” demnächst vervielfachen – solange es das Alter überhaupt noch gibt, da ja die Wissenschaft emsig daran arbeitet, es abzuschaffen. Noch sind sie uns Vorbilder und Lichtgestalten, jene tadellos gepflegten, elegant gekleideten und glamourös geschminkten, mit Hormonen frisch gehaltenen Mitt-Achtzigerinnen, die ihre Angehörigen durch Unbotmäßigkeit zur Verzweiflung bringen und sich in der Seniorenresidenz mit einem nackten Mann im Bett erwischen lassen. Insofern liegt Fay Weldons Romanheldin Felicity voll im Trend, gerade auch unter feministischem Aspekt, steht sie doch dafür, dass Frauen spätestens als Greisinnen am längeren Hebel sitzen können, wenn die Rente stimmt.
Die aus England in die USA eingewanderte, durch mehrere Ehen zu Wohlstand gelangte Lady tauscht ihr Cottage auf Rhode Island gegen eine Suite im „Golden Bowl Complex für Kreativen Ruhestand”, verliebt sich in einen zweiundsiebzigjährigen Glücksspieler und fängt am Ende noch einmal ganz von vorn an. Dagegen wirkt das Leben ihrer Enkelin Sophia, die in London als Filmcutterin arbeitet und eine etwas fade Liaison mit einem Hollywood- Regisseur unterhält, fast schon wie ein Abstellgleis. Als Grandma ein Familiengeheimnis ausplaudert, geht die Halbwaise auf die Suche nach ihrer Verwandtschaft, macht dabei jedoch enttäuschende Erfahrungen. Wie die Leserin, die eine witzige Story über rosarote Graue Panther erwartet und dann in einen zähen Erzählstrom voller Redundanzen gerät, so mitreißend wie die Suada der Großtante im Altersheim. Mrs. Weldon, für eine Werbetexterin reichlich pointenlahm, hätte ein paar Schneideprofis beschäftigen sollen. Was aber bleibt, ist Felicitys ebenso späte wie triftige Einsicht: „Nicht alle Gelüste sind im Grunde sexuell.”
maid
FAY WELDON: Miss Felicitys kleine Geheimnisse. Roman. Aus dem Englischen von Sigrid Ruschmeier. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2001. 416 Seiten, 22, 95 Euro.
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