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For readers of Nora Ephron, Tina Fey, and David Sedaris, this hilarious, poignant, and extremely frank collection of personal essays confirms Lena Dunham - the acclaimed creator, producer, and star of HBO's 'Girls' - as one of the brightest and most original writers working today.

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Produktbeschreibung
For readers of Nora Ephron, Tina Fey, and David Sedaris, this hilarious, poignant, and extremely frank collection of personal essays confirms Lena Dunham - the acclaimed creator, producer, and star of HBO's 'Girls' - as one of the brightest and most original writers working today.


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Autorenporträt
At only 23 years old, Dunham wrote, directed and starred in the multi-award winning 'Tiny Furniture'. She now stars in the HBO series, 'Girls', which she created and also serves as an executive producer and writer. Dunham graduated from Oberlin College in 2008 with a degree in Creative Writing and currently resides in New York City.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2014

Sie, sie, sie, sie, sie, sie, sie

Bislang war Lena Dunham schon als Drehbuchautorin, Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin bekannt und darüber hinaus als unglaublich clever und begabt. Jetzt erscheint ihr erstes Buch

An diesem Buch stimmt erst mal alles. Der Einband ist so hübsch gestaltet, wie man es seit den 60er Jahren selten gesehen hat, einfach nur Schrift, groß, mit Serifen, in zwei Farben, Schwarz und Rosa: "Not That Kind of Girl". Guter Titel auch. Klingt gleich nach einem Klassiker. Die Autorin ist auch interessant: Lena Dunham, Erfinderin und alles Weitere, inklusive Hauptdarstellerin und Regisseurin, der Fernsehserie "Girls", die man kennen sollte, wenn man sich vergewissern will, dass auch Frauen lustige und schlaue Sachen schreiben und vor Kameras sagen können, sogar junge (Dunham ist 1986 geboren).

In kleinerer Schrift steht dann noch auf dem Einband: "Was ich im Leben so gelernt habe". Dies steht zumindest auf der deutschen Ausgabe, die am Dienstag nahezu gleichzeitig mit der amerikanischen Originalausgabe erscheint. Auf der amerikanischen steht an derselben Stelle ein bisschen etwas anderes, nämlich: "A young woman tells you what she's ,learned'". Und dass das "gelernt" in Anführungszeichen gesetzt wird, ist bestimmt nicht unabsichtlich geschehen. Es ist eigentlich ziemlich komisch, sozusagen ein erster Hinweis darauf, dass dieses Buch anders ist, als seine klassische Aufmachung erwarten lassen könnte, oder sogar, dass die ganze schöne altmodische Aufmachung natürlich um alle Subtexte wissende und sie wissentlich brechende, extrem geistreiche, gebürtige New Yorker Ironie ist.

Und schon kommen wir zum ersten großen Problem: Lena Dunham übersetzen zu wollen ist im Grunde eine unmögliche Idee. Die Übersetzer Sophie Zeitz und Tobias Schnettler haben das zwar brillant gemacht - aber trotzdem klingt das Buch auf Deutsch seltsam. Weniger lässig, trocken auf Pointe hin geschrieben als im Original. Vielleicht haben Amerikaner, die Helene Hegemann ins Englische übersetzen, ein ähnliches Problem - jedenfalls, so gut es auch funktioniert, es funktioniert eben einfach nicht gut.

Dennoch: Lena Dunhams erstes Buch, von vielen, vor allem jüngeren Menschen, sehnsüchtig erwartet, erscheint nun also in deutscher Synchronfassung, und die deutsche Lena Dunham geht einem beim Lesen leider genauso auf die Nerven, wie es die Stimmen von Synchronsprechern tun, wenn sie ganz einfache Sätze wie "Lass uns das Auto nehmen" mit so viel Emphase sprechen, als wäre so etwas wirklich noch niemals zuvor auch nur gedacht worden. Flapsigkeit geht auf Englisch einfach unaufgeregter. Und ein mündlicher Stil wie der, in dem Dunham schreibt - etwa so, als würde sie leicht angetrunken nachts um eins eine Freundin anrufen und dann einfach drauflosquatschen, ohne dass die andere je dazwischenkommt -, geht auf Deutsch eigentlich überhaupt nicht. Es liest sich jedenfalls ziemlich anstrengend. Es liest sich auch viel jünger. Und zwar wirklich viel jünger.

"Not to sound like a total hippie, but I cured my HPV with acupuncture."

"Ich will echt nicht wie ein Voll-Hippie klingen, aber ich habe meine HPV-Infektion mit Akupunktur geheilt."

"Let's meet for coffee, yeah. Well, not coffee coffee. Like a different drink, because coffee gave me a colon infection and I had to wear this paper underwear the hospital gave me."

"Ja, gehen wir Kaffeetrinken. Na ja, nicht Kaffee-Kaffeetrinken. Irgendwas anderes, weil, von Kaffee habe ich mal eine Darminfektion bekommen und musste so eine Papierunterhose tragen, wie man sie im Krankenhaus kriegt."

Das zweite Problem des Buchs ist, dass man sich schon sehr für Lena Dunham interessieren muss, um es interessant zu finden. Oder sagen wir, das würde wirklich helfen. Denn in Wahrheit erzählt sie dann eben doch nicht, was sie "gelernt" hat, oder nur an ganz wenigen Stellen, sondern vielmehr, was oder wer sie "ist".

Lena Dunham. So lässt sich der Inhalt des Buchs beschreiben. Es geht um ihre Eltern, ihre Boyfriends, ihre Gebärmutter, ihre Phobien, den Inhalt ihrer Handtasche, ihren ersten Job, ihren ersten Blow-Job, ihre Therapeutin, ihre Angst vor Schlaf, ihre vegane Phase, ihre, ihre, ihre... Und so sehr man sich auch bemühen mag, da überall mitzugehen, es fällt schwer. Jedenfalls in der deutschen Version - in der englischen liest sich alles sanfter weg, nimmt man eher mit freundlichem Erstaunen zur Kenntnis, was diese junge Frau alles schon so erlebt - und vor allem: sich dabei und hinterher darüber gedacht hat -, ist schon allerhand, und es ist wirklich schmissig erzählt. Auf Deutsch dagegen ist es mitunter beinahe qualvoll. Betont lockeres Plauder-Deutsch liest sich einfach leicht bemüht.

Problem Nummer 3 ist ambivalent und möglicherweise auch eher Problem Nummer 2a). Denn Lena Dunhams größte Stärke ist zugleich etwas, das einem auf die Nerven gehen kann: ihre riesengroße Originalität. Und auch die liest sich in ihrer Originalsprache nicht ganz so aufgesetzt und mit Schleifchen versehen wie auf Deutsch. Sie hat es zum Beispiel sehr mit ungewöhnlichen Vergleichen. Ein simples Wort wie "Leben", unter dem sich ja jeder etwas vorstellen kann, tut es bei ihr nur selten. Es muss dann schon eine Ecke besonderer, "dieser lange Marsch namens Leben", sein. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, es ist ein erprobtes und sehr schönes Stilmittel, ohne das die meisten Bücher ziemlich dünn wären und sich Autoren auch nicht voneinander unterscheiden würden, nur wirkt es, wenn es gehäuft auftritt, wie eine Zirkusnummer: Schaut her, wie irre originell ich bin! "Die Einsamkeit genießend wie eine frisch Geschiedene in einem Straßencafé in Rom"; "die innere Unruhe, die mich mein Leben lang wie eine schlechte Freundin begleitet hatte"; "ich sinke zu Boden, wie eine Frau im Mittelalter, die beim Anblick einer Hinrichtung auf dem Marktplatz in Ohnmacht fällt". Irgendwann, und der Moment kommt ziemlich früh, ist man beim Lesen ermattet von diesem Gefühl, dass man dieser hochbegabten jungen Autorin eigentlich andauernd Beifall spenden müsste für einen weiteren prächtigen Beleg für ihre wirklich beeindruckende Assoziationsfähigkeit. (Vielleicht ist Miranda Julys bizarres Quote, das sich zu Werbezwecken auf dem Buchrücken befindet, sie habe es "zitternd vor Anerkennung" gelesen, in diese Richtung zu verstehen.) Auch wenn Dunham mit ihren bald auch schon dreißig Jahren eigentlich nicht mehr altklug genannt werden kann, liest sie sich doch wie ein besonders aufgewecktes und begabtes Kind, das es gelernt hat, dass es von Erwachsenen mit Zuneigung und Bewunderung bedacht wird, wenn es diese mit besonders erwachsenen Sätzen konfrontiert.

Und, natürlich, weiß Lena Dunham das selbst. Sie weiß ja alles. Das ist es ja. Auf Seite 178 schreibt sie es: "Als kleines Mädchen war ich mir meiner selbst auf unausstehliche Weise bewusst, ich war unerträglich eingebildet, ich neigte dazu, ,zum Spaß' im Wörterbuch zu lesen und Dinge zu sagen wie ,Papa, niemand in meinem Alter interessiert sich für richtige Literatur'." Sie hat sich ihre Altklugheit ins Erwachsenenalter bewahrt und kann das heute mühelos reflektieren, wie sie alles so lange, gründlich und amüsant reflektiert, bis sich alles auflöst und zuletzt nichts mehr ist, außer sehr vielen Worten, wie verblüffend treffend und in dieser Kombination noch nie so verwendet die auch sein mögen.

Aber. Natürlich ist diese Welt um einiges reicher, weil es jemanden wie Lena Dunham auf ihr gibt, die sich selbst mit jeder Faser ihres Innenlebens und vielen Teilen ihres Körpers öffentlich zur Schau stellt, um anderen jungen Frauen, die vielleicht nicht ihr Selbstbewusstsein (oder ihren Exhibitionismus, um den sie natürlich auch weiß) haben, zu zeigen: Du bist vielleicht nicht perfekt, aber du bist nicht allein. Natürlich ist ihr Wortwitz schon auch wirklich beeindruckend, wie auch ihre Fähigkeit, die moderne Welt mit all ihren verwirrenden Codes und Verhaltensweisen zu benennen, zu durchschauen und unterhaltsam zu dekonstruieren. Und es gibt auch rührende Stellen in ihrem Buch, nur sind die eben selten, weil sie sich ständig über alles, vor allem über sich selbst, viel zu sehr bewusst ist, um so etwas Unironisierbares wie Rührung zuzulassen.

Da ist etwa die liebevolle Art, in der sie über ihre Eltern schreibt. Oder ihr Plädoyer für Selbstachtung, das zu lang ist, um es ganz zu zitieren (im Buch findet es sich auf Seite 73), hier nur der erste Satz: "Wenn jemand dir zeigt, wie wenig du ihm bedeutest, und du immer wieder zu ihm zurückkehrst und es noch mal probieren willst, fängst du über kurz oder lang an, dir selbst weniger zu bedeuten." Oder die Passage, in der sie sich an sich selbst erinnert, als sie noch jünger war: "Ich kann nie wieder die sein, die ich mal war. Ich kann die Lena von früher nur voller Mitgefühl ansehen, voller Verständnis und mit einem gewissen Maß an Ehrfurcht. Da geht sie, mit ihrem Rucksack, auf dem Weg zur U-Bahn oder zum Flughafen. Sie hat sich geschminkt, so gut sie kann. Sie hat ein neues Wort gelernt, das sie ausprobieren will. Sie lässt sich treiben. Sie ist auf der Suche."

JOHANNA ADORJÁN

Lena Dunham: "Not That Kind of Girl". Übersetzt von Sophie Zeitz und Tobias Schnettler. S. Fischer, 304 Seiten, 19,99 Euro

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