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Florence Green erwirbt in Hardborough, einem verschlafenen Dorf an der Küste Ostenglands, das Old House als zukünftiges Domizil für ihre Buchhandlung. Dass das Gebäude anscheinend von einem Poltergeist besessen und bis auf die Grundmauern feucht ist, bringt sie von ihrem Vorhaben ebensowenig ab wie die Tatsache, dass sie von finanziellen Dingen keine Ahnung hat. Voller Schwung stürzt sie sich in die Vorbereitungen und stattet ihre Buchhandlung liebevoll aus. Die Einwohner des kleinen Städtchens begegnen dem Unternehmen zunächst mit Skepsis, bald stellen sich jedoch erste Stammkunden ein. Als…mehr

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Produktbeschreibung
Florence Green erwirbt in Hardborough, einem verschlafenen Dorf an der Küste Ostenglands, das Old House als zukünftiges Domizil für ihre Buchhandlung. Dass das Gebäude anscheinend von einem Poltergeist besessen und bis auf die Grundmauern feucht ist, bringt sie von ihrem Vorhaben ebensowenig ab wie die Tatsache, dass sie von finanziellen Dingen keine Ahnung hat. Voller Schwung stürzt sie sich in die Vorbereitungen und stattet ihre Buchhandlung liebevoll aus. Die Einwohner des kleinen Städtchens begegnen dem Unternehmen zunächst mit Skepsis, bald stellen sich jedoch erste Stammkunden ein. Als Florence Green aber dann ein gerade erschienenes Buch eines bis dahin unbekannten Autors, Vladimir Nabokov, verkauft, ist die Aufregung groß und weitet sich zu einem Skandal aus ...

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Autorenporträt
Penelope Fitzgerald (1916-2000) studierte in Oxford und war während des Zweiten Weltkrieges Mitarbeiterin bei der BBC. Sie war Dozentin an der Italia Conti Academy und an der Queen's Gate School in London, außerdem arbeitete sie einige Jahre in einer Buchhandlung in Southwold, Suffolk. Sie gehört laut Times zu den wichtigsten englischen Autoren nach 1945. 1979 wurde sie mit dem renommierten Booker Prize und 1998 als erste nichtamerikanische Autorin mit dem amerikanischen National Book Critics Circle Award for Fiction ausgezeichnet.

Rezensionen
»Wenn ich mir fünf Bücher für die einsame Insel aussuchen müsste, Die Buchhandlung wäre unbedingt dabei.« Michael Ondaatje Druckfrisch

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.05.2000

Wo ein gutes Herz nicht hilft
„Die Buchhandlung” – ein menschenfreundlicher und sehr britischer Roman der großen alten Dame Penelope Fitzgerald
Florence Green ist bereits über Vierzig, als sie 1959 im ostenglischen Seestädtchen Hardborough eine Buchhandlung eröffnet, die sie ein gutes Jahr später wieder wird schließen müssen. „Sie hatte ein gutes Herz, obwohl dass nicht viel hilft, wenn es um Selbsterhaltung geht. ” Ihr Mann ist vor etlichen Jahren gestorben, und als sie einmal von Milo North, einem neugierigen, aber wenig teilnahmsvollen jungen Mann aus der Nachbarschaft nach ihrer Ehe gefragt wird, gibt sie die wunderbar sibyllinisch klare Auskunft: „Ich liebte ihn, und ich versuchte zu verstehen, was er arbeitete. Manchmal habe ich den Eindruck, Männer und Frauen sind nicht ganz füreinander geschaffen. Irgendetwas Gemeinsames muß es natürlich geben. ”
Milo North, von dem es heißt, dass er zwar „mitfühlend” wirkte, „aber nur weil er sich instinktiv hütete, Ärger überhaupt entstehen zu lassen”, begegnet Florence als die personifizierte Trägheit des Herzens. Auf diese Weise gehört er, ohne eigentlich bösen Willens zu sein, zu den zahlreichen Peinigern der kleinen, unscheinbaren, tapferen Frau, die zu ihrem Unglück glaubt, ein Geschäft führen zu können, ohne dem Dünkel und dem Geltungsdrang ihrer Nebenmenschen schmeicheln zu müssen.
Und eben das ist auch schon der Kern des kleinen Romans The Bookshop, den Penelope Fitzgerald vor fast einem Vierteljahrhundert geschrieben hat und der nun, kurz vor ihrem Tod, in gelungener Übersetzung von Christa Krüger vorgelegt worden ist. Die Autorin, eine große alte Dame der englischen Literatur, hatte vor fünf Jahren, mit fast Achtzig, als erste Nicht-Amerikanerin den hochangesehenen „National Book Critics’ Circle Fiction Prize” für ihren Novalis-Roman Die Blaue Blume (dt. 1999) erhalten.
Gegenüber diesem eindringlichen Buch mit seinen somnambulen Dialogen und herben Milieuschilderungen erscheint Die Buchhandlung bescheiden, alltäglich, skurril: als ein kleines – aber nahezu vollkommenes! – Exerzitium in jener spezifisch britischen Variante uneigentlichen Sprechens, die durch Understatement und unnachsichtige Liebenswürdigkeit gekennzeichnet ist. Dass das schwebend leichte Erzählstück mit seinem Witz und seinem warmen Humor in Wahrheit tief pessimistisch ist, eine trostlose Parabel über Machtgier und Herdentrieb: Man will es nicht glauben bis fast zum Schluss. . .
Treibende Kraft dabei ist Mrs. Violet Gamart, Gattin eines gar nicht so unebenen Generals a. D., der aber nur noch zum Öffnen von Champagnerflaschen gebraucht wird. Violet, die sich als „natürliche Schirmherrin aller öffentlichen Aktivitäten in Hardborough” versteht, hält die Tatsache, dass sich die herrschende Meinung im Wellenschlag ihrer Launen formiert, für eine Art Naturgesetz. Wenn nun ein einzelner Exzentriker wie der bärbeißige Mr. Brundish, dessen Ahnenreihe zu den längsten in ganz Suffolk gehört, keine Notiz von ihrer Wichtigkeit nimmt, gehört das, so bitter es ist, zum Spiel. Dass aber eine so unbedeutende Person wie Mrs. Green sich weigert, vom Kauf des seit Jahren verrottenden „Old House” zurückzutreten, obwohl sie auf die liebenswürdigste Weise darum ersucht wird, bringt Violet an den Rand ihrer Contenance.
Es ist ein zähes Klima in Hardborough, aber noch beschäftigt die Jungunternehmerin, deren Buchführung und Einkaufspolitik zum Gottserbarmen sind, ganz anderes als die kühle Reserve von Teilen der Geschäftswelt: „Florence hatte Mitgefühl mit den Vertretern wie mit den ältlichen Büchern und kaufte spontan und unklug. Sie waren auch von so weit hergekommen, dass sie eine Tasse Tee verdient hatten. ”
So ist sie, und einige Menschen gibt es doch, die sie dafür mögen: Mr. Brundish zum Beispiel oder der verschlossene Mr. Raven, dem Florence einmal mutig bei einem medizinischen Eingriff im Maul eines Pferdes beigestanden hat. Raven schickt ihr Pfadfinder zum Ladenbau und dann noch ein dürres, blondes Ding von zehn Jahren, das nicht nur arbeitswütig ist, sondern auch frech wie Oskar. Sie heißt Christine und hat eine zarte Seele. Ihr Verstand jedoch ist prosaisch, systematisch und gerecht. Er prädestiniert sie zum Kommandieren und zum Zerberusdienst in der Leihbücherei, die Florence womöglich nur eingerichtet hat, um Mr. Brundish eine Freude zu machen. Als Christine ausgerechnet Violet Gamart „ordentlich eins auf die Finger” gibt, weil sich die Dame allzu ungeduldig zeigt, in den Büchern von anderen Leuten herumblättert und die rosa Leihzettel des Mädchens in Unordnung bringt, weicht die gelinde Verstörung der First Lady gnadenloser Vernichtungswut.
Sie greift zu Rechtsmitteln, also juristisch abgesicherten Schikanen – und wer weiß, ob nicht selbst der Klopfgeist im „Old House” auf ihr Konto geht oder das eines Handlangers: Denn ohne Mitläufer, zu denen zuletzt sogar die Anwälte der armen Florence mutieren, funktioniert das System Gamart nirgendwo auf der Welt. Als es schließlich dem „brillanten, erfolgreichen und stupiden” jungen Abgeordneten, der ihr Neffe ist, gelingt, eine Gesetzesvorlage durchzubringen, die förmlich auf die Enteignung des „Old House” zugeschnitten scheint, sind die Tage der Buchhandlung gezählt.
Vorher kommt aber noch die allertraurigste Geschichte. Mr. Brundish, der, wie die Allgemeinheit nach seinem Tod erfahren wird, Einfluss bis in die höchsten politischen Kreise hat, verlässt ausgerechnet an einem der unwirtlichsten Oktobertage des Jahres 1960 seinen „Dachsbau”, das düstere Holt House, und macht sich auf den Weg zu Violet Gamart. Ist ersteres schon erstaunlich – seit Jahren hat ihn niemand mehr außerhalb seines Grundstücks angetroffen, so grenzt letzteres an ein Wunder: Soll sie nun doch noch in den Genuss kommen, von „dem leidigen alten Mann” anerkannt zu werden, Zugang zu erhalten „zu einer neuen Dimension von Raum und Zeit – zu den Jahrhunderten, die seit der Besiedlung Suffolks verflossen waren”?
Mitnichten! „Sie sollen Mrs. Green in Ruhe lassen”, herrscht er Violet an, und auch die weitere Unterhaltung wird überaus ungemütlich nach Regeln geführt, „die andere als die ihr bekannten waren”. Ach: Hier hätte sich vielleicht noch alles eingerenkt! Sicherlich wäre Violet die Aussicht, sich den ersten Bürger von Hardborough gewogen zu machen, verlockender erschienen als die Vernichtung Florence Greens: Aber Edmund Brundish stirbt noch auf dem Rückweg.
Nie wird sein Schützling von seinem Einsatz erfahren, im Gegenteil: Violet Gamart lässt streuen, dass er sich im Angesicht des Todes noch schnell zu ihrem Kulturzentrum bekehrt habe. Es ist diese Vorstellung, die Florence zuletzt mehr „schmerzte. . . als das Schriftstück über die Enteignung”.
Damit endet die Geschichte. Viel noch wäre zu berichten: vom eher unerfreulichen Schicksal Christines, vom Treiben des lästigen Landschaftsmalers Gill, von einem Gespräch zwischen dem General und Mrs. Green über Lyrik oder davon, wie es kam, dass Florence 250 Exemplare eines Romans mit dem Titel Lolita aufs Lager genommen hat. Aber schließlich ist das alles unnachahmlich im Buch erzählt: so komisch wie traurig, so illusionslos wie herzergreifend menschenfreundlich.
ANDREAS NENTWICH
PENELOPE FITZGERALD: Die Buchhandlung. Roman. Aus dem Englischen von Christa Krüger. Insel Verlag, Frankfurt/M. 2000. 182 Seiten, 29,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.2000

Poltern im Regal
Dorfverschrobenes: Ein früher Roman von Penelope Fitzgerald

In einem trostlosen Nest an der Küste East Anglias eine Buchhandlung zu eröffnen ist ein Wagnis. Florence Green, die so resolute wie gutherzige Protagonistin der "Buchhandlung", lässt sich darauf ein; es ist der zweite, jetzt erstmals auf Deutsch erschienene Roman der englischen Schriftstellerin Penelope Fitzgerald, die in dieser Woche 83-jährig verstorben ist (F.A.Z. vom 4. Mai). Die Voraussetzungen für das Florieren des Geschäfts sind alles andere als ideal: "1959 gab es in Hardborough weder eine Imbissstube für Fish-and-Chips noch eine Wäscherei, und Filme wurden nur jeden zweiten Samstagabend vorgeführt; alle diese Dinge entbehrte man, aber niemand hätte daran gedacht, eine Buchhandlung aufzumachen, und niemand hätte Mrs. Green so etwas zugetraut." Nachdem der Bankkredit bewilligt, ein Anwesen - das lange unbewohnte "Old House" - erstanden und die erste Bücherlieferung eingetroffen ist, nehmen die Widrigkeiten denn auch kein Ende. Das "Old House" ist feucht vom Keller bis unters Dach, ein Poltergeist - kaum weniger real als die undurchsichtig nebeneinander herlebenden Kleinstadtbewohner - treibt sein Unwesen, und der Absatz der literarischen Ware läuft nur schleppend an.

Ausgangspunkt eines sich verdichtenden Netzes von Intrigen ist der Widerstand der Landadeligen Mrs. Gamart, der "natürlichen Schirmherrin aller öffentlichen Aktivitäten in Hardborough". Gamart plant, im "Old House" ein Arts Center für Touristen einzurichten. Eigentlich aber ist es die Furcht, um die örtliche Führungsposition gebracht zu werden, die ihren plötzlichen Aktionismus motiviert. Bescheidene geschäftliche Erfolge (durch den Verkauf von Nabokovs "Lolita") wecken den Neid der ansässigen Kaufmannschaft, sogar die Aufnahme unter die örtlichen Rotarier wird der Buchhändlerin verweigert.

Zielstrebig und mit gewitztem Humor verfolgt die zuvor unscheinbare Mrs. Green alldem zum Trotz ihren mutigen Plan. Und wird dabei geplagt von den Skrupeln des Einsamen und von der Verlorenheit inmitten eines kleinstädtischen Mikrokosmos, in dem keiner den anderen aus den Augen lässt und sich doch alle fremd sind. In den skurrilen Einzelgängern des Städtchens, dem Hilfstierarzt Raven und dem eigenbrötlerischen Mr. Brundish, findet Florence Verbündete. Ihr unvermeidliches Scheitern aber können diese nicht aufhalten. Auf der Grundlage eines vom politisch einflussreichen Neffen der Gegenspielerin Gamart eingebrachten Gesetzes wird Florence Green enteignet. Ihr Haus soll als Baudenkmal öffentlichen Zwecken dienen: dem Kulturprojekt der Landedeldame. Nach der Zwangsräumung bleiben bloß zwei in Leinen gebundene Ladenhüter. Und die "Scham, dass die Stadt, die fast zehn Jahre lang ihr Wohnort gewesen war, keine Buchhandlung gewollt hatte".

"Die Buchhandlung" zeigt Penelope Fitzgerald als eine Meisterin des Details, aber auch der Kunst des Weglassens. Mit wenigen Zügen zeichnet sie Charaktere von bestechender Intensität und Bilder, die lange im Gedächtnis bleiben. Ihr erzählerischer Blick ist so liebevoll wie unbarmherzig. Zwischen mit Bedacht gesetzten Akzenten gleitet der Text auf einer Oberfläche hintergründigen Humors, die plötzlich ins Tragische durchbricht. Fitzgeralds Präzision verlangt dem Leser Sorgfalt ab - darum ist es ärgerlich, dass die Übersetzung an einigen Stellen Genauigkeit vermissen lässt. "Die Buchhandlung" gehört in die Reihe stark autobiografisch gefärbter früher Arbeiten der Autorin. Später hatte sich Fitzgerald vermehrt historischen Stoffen zugewandt, etwa dem Leben Friedrich von Hardenbergs in ihrem mehrfach ausgezeichneten Roman "Die Blaue Blume". Dass ihr bereits 1978 publizierter zweiter Roman erst jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt, mag an der zuweilen überzogenen Erzählhandlung liegen. Den Poltergeist hätte es gar nicht gebraucht, um Erinnerungen an die Klassiker der "Gothic Literature" wachzurufen.

ALEXANDRA KEMMERER

Penelope Fitzgerald: "Die Buchhandlung". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Christa Krüger. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2000. 181 S., geb., 29,80 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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