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Eine subtile Komödie in den schottischen Highlands - very british! Ein charmant heruntergekommener Landsitz, auf dem ein Pfau verrücktspielt, eine Gruppe Banker beim Teambuilding, eine ambitionierte Psychologin, eine schwungvolle Haushälterin mit gebrochenem Arm, eine patente Köchin, Lord und Lady McIntosh, die alles unter einen Hut bringen müssen, dazu jede Menge Tiere - da weiß bald niemand mehr, was eigentlich passiert ist. Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman mit britischem Understatement, pointenreich und überraschend von einem…mehr

Produktbeschreibung
Eine subtile Komödie in den schottischen Highlands - very british!
Ein charmant heruntergekommener Landsitz, auf dem ein Pfau verrücktspielt, eine Gruppe Banker beim Teambuilding, eine ambitionierte Psychologin, eine schwungvolle Haushälterin mit gebrochenem Arm, eine patente Köchin, Lord und Lady McIntosh, die alles unter einen Hut bringen müssen, dazu jede Menge Tiere - da weiß bald niemand mehr, was eigentlich passiert ist.
Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman mit britischem Understatement, pointenreich und überraschend von einem Wochenende, das ganz anders verläuft als geplant. Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung wollen in der ländlichen Abgeschiedenheit ihre Zusammenarbeit verbessern, werden aber durch das spartanische Ambiente und einen verrückt gewordenen Pfau aus dem Konzept gebracht. Die pragmatische Problemlösung durch Lord McIntosh setzt ein urkomisches Geschehen in Gang, das die Beteiligten an ihre Grenzen führt und sie einander näherbringt. Ein überraschender Wintereinbruch, eine Grippe und ein Kurzschluss tun ihr Übriges. Isabel Bogdan verbindet diese turbulente Handlung auf grandiose Weise mit liebevoller Figurenzeichnung.
So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden!
Autorenporträt
Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, hat in Heidelberg und Tokyo Anglistik und Japanologie studiert. Sie lebt in Hamburg und arbeitet als Übersetzerin, u.a. von Nick Hornby, Jane Gardam, Jonathan Safran Foer, und als Autorin und Herausgeberin. 2011 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Literatur, 2006 den für literarische Übersetzung. 2014 wurde sie zusammen mit Maximilian Buddenbohm zur »Bloggerin des Jahres« gewählt (wasmachendieda.de). Sie reist seit 20 Jahren regelmäßig auf ein abgelegenes Anwesen am Fuße der schottischen Highlands. Bisher sind von ihr erschienen: »Sachen machen« (2012) und Kurzgeschichten in diversen Anthologien, zuletzt in »Irgendwo ins grüne Meer« (Hrsg., erscheint im Mai 2016).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Ein abgelegener schottischer Landsitz Ende November - und Christoph Maria Herbst als parlierender Erzähler einer sehr britisch anmutenden Geschichte: Fünf Londoner Investmentbanker haben sich auf dem charmant heruntergekommenen Gut der McIntoshs eingemietet, um sich für ein verlängertes Wochenende ihrem "Teambuilding" zu widmen. Mit von der Partie sind eine Köchin, die für das leibliche Wohl sorgt, und eine junge Psychologin, die mit gruppendynamischen Übungen Unmut stiftet. Doch damit nicht genug: Gänsedreck, die prähistorische Elektrik und ein verrückt gewordener Pfau bringen die Banker aus dem Konzept. Und am Ende weiß niemand mehr, was eigentlich passiert ist. Herbst liest nicht nur, er inszeniert seine Rolle als Erzähler. Beinahe glaubt man, ihm am Kamin eines schottischen Landhauses gegenüberzusitzen und zu lauschen, wie er die Geschichte zum Besten gibt. Dass es beim Hören keinen Moment langweilig wird, sind der Interpretation, vor allem aber Isabel Bogdans Gespür für feinen Humor und hintergründige Pointen geschuldet. Die Geschichte vom verrückten Pfau zeichnet zugleich ein Psychogramm der Figuren - und bleibt dabei stets federleicht.

© BÜCHERmagazin, Ann-Kathrin Maar (akm)
»Ein kolossales Vergnügen, wenn man auf feine Ironie steht.« Brigitte 20160302

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Markus Clauer teilt Isabel Bogdans Humor nicht. Jedenfalls findet er den britisch anmutenden Slapstick, mit dem Bogdan ihren neuen Roman "Der Pfau" vollgepackt hat, nicht witzig. Das Buch handelt von einer Gruppe Investmentbanker, die zwecks Teambuilding auf ein winterliches schottisches Anwesen fahren, wo, das Drama ist groß, der ortsansässige Pfau ums Leben kommt, fasst Clauer zusammen. Das darauf folgende Spektakel hat ihn kalt gelassen, zu "tantig" geschrieben, urteilt er kühl.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.05.2016

So ein Banker ist doch kein Biber!
Ein Pfau sieht Blau: Isabel Bogdan versucht sich in ihrem Debüt an einer Kriminalposse

Das Cover ist dekorativ, fast noch hübscher als das von Thomas Hettches "Pfaueninsel" im selben Verlag. Es zeigt die blaurote Silhouette eines Pfaus, in dessen erhaben geprägtem Gefieder sich drei für Gentlemen und Ladies unentbehrliche Gegenstände verstecken: Regenschirm, Teetasse, Jagdgewehr. Damit ist eigentlich fast alles angedeutet, was in Isabel Bogdans Erstling "Der Pfau" eine Rolle spielt: britische, genauer: schottische Lebensart, Kochkunst und Trinkkultur (Whisky, Irn-Bru, Hot Toddy), gepflegter englischer Humor, dazu gemütliche Kaminfeuer, Heizdecken und tröpfelnde Duschen in einem heruntergekommenen Herrenhaus am Fuß der Highlands, zahlreiche Tiere (unter anderem zehn Pfauen und drei Hunde) und fast ebenso viele Tatverdächtige in einem nach Agatha-Christie-Muster gestrickten Fall von kollektiver Mordvertuschung.

"Einer der Pfauen war verrückt geworden" heißt der erste Satz, aber leider geht es nicht ganz so lakonisch und fulminant weiter. Der Pfau gehört Lord und Lady McIntyre, und seine plötzliche Vorliebe für alles, was blau schimmert, ist verantwortlich für eine Kette von Peinlichkeiten, Slapstickszenen und komischen Verwicklungen. Die McIntyres vermieten Cottages an Ferien- und Seminargäste, die es wenig schätzen, wenn ein verrückter Vogel ihnen blaue Porzellantassen aus den Händen hackt. Als der Pfau mit dem Blau-Hau das Auto einer Londoner Investmentbankerin zerkratzt, die gerade mit vier Kollegen, Psychologin und Köchin ein Teambuilding-Wochenende in der schottischen Wildnis veranstaltet, verliert Ihre Lordschaft die Contenance. Der gelernte Altphilologe erschießt den Vogel und versteckt ihn im Wald. Damit fängt das Unheil aber erst an. Der Hund der Bankerin stöbert den toten Pfau auf; Liz fürchtet Ärger und befiehlt, den vermeintlich gewilderten Vogel diskret zu entsorgen. David, der nette Schwule, beichtet alles der patenten Köchin, und die beschließt, der ganzen Gesellschaft den Pfau als Fasan oder Gänsecurry vorzusetzen, bevor jemand den Braten riecht.

Der Witz dabei ist, dass alle Figuren nur Teilaspekte dieses Kuddelmuddels aus Missverständnissen, Heimlichkeiten und gescheiterten Vertuschungsaktionen überblicken. Während die Psychologin die Truppe gerade mit Schiffchen-Organigrammen, Hüttenbau ohne Werkzeug und ähnlich kreativen Spielchen für die Optimierung des Kommunikationsflusses trainiert, geht in der sozialen Realität alles schief, was schiefgehen kann. Leser sind für erläuternde Synopsen immer dankbar, und deshalb referiert Bogdan ständig den Stand der Dinge aus allen möglichen Perspektiven, auch der von Hunden und Gänsen. Passagen wie "Am nächsten Morgen stellte sich die Situation also folgendermaßen dar" sind für den kommunikativen Workflow hilfreich, aber doch auch albern und auf die Dauer redundant.

Man fühlt sich gleichzeitig unter- und überfordert wie in einem altenglisch gemütlichen Cozy-Krimi, wenn Miss Marple oder Inspektor Barnaby die lange Liste der Verdächtigen rekapitulieren. "Der Pfau" ist zwar eher eine ornithologische Version von Hitchcocks Leichenverwirrspiel "Immer Ärger mit Harry", aber man fühlt sich durchaus auch an Barnaby und seine Kollegen erinnert, in schwächeren Momenten auch an die tüttelige Herrenhausromantik von Katie Fforde oder Cecelia Ahern.

Isabel Bogdan, ihres Zeichens preisgekrönte Literaturbloggerin und Übersetzerin von Nick Hornby, Jane Gardam und Jasper Fjorde, kennt britische Eigenheiten von der Jagd bis zur Körperhygiene, aber ihr "Pfau" ist recht zähe Landmannskost. Nur einmal tauen Banker und Autorin richtig auf: Als sich im Hot Tub im verschneiten Park müde Glieder beiderlei Geschlechts wie zufällig berühren, ist das für englische Verhältnisse fast schon eine Sexorgie. Meistens sind sie allerdings durchgefroren, englisch-unterkühlt oder grässlich erkältet wie Liz, die "elegante Ziege" mit der Vogelallergie.

Zur Gesellschaftssatire fehlt es der kleinen Posse an Substanz und sprachlicher Eleganz: Bogdans Roman ist eher eine Erzählung, vielleicht sogar eine Krimikomödie für Film oder Theater. Der Stoff ist jedenfalls Laura-Ashley-Landlust-Tweed, die Figuren sind nur angerissen, die Dialoge in betulicher indirekter Rede wiedergegeben; der Staubsauger heißt Harry, die Lady Fiona, der Hund Mervyn. Ein von Bogdans englischen Spleens ist der inflationär eingesetzte quasitautologische Tiervergleich: "So ein Pfau war schließlich kein Hund", "So ein Banker war schließlich kein Affe", "So ein Banker war doch kein Biber"; nur so ein Lord ist "immerhin der Lord". Isabel Bogdan ist eben nicht P. D. Wodehouse, Evelyn Waugh oder Alan Bennett.

MARTIN HALTER

Isabel Bogdan: "Der Pfau". Roman.

Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2016. 256 S., geb., 18,99 [Euro].

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»Das Buch hat mich immer wieder erinnert: Loslassen ist gesünder als Festhalten.« Lavinia Wilson ZEIT ONLINE 20210812