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9288 Kilometer führt die Transsibirische Eisenbahn einmal quer durch Russland. Über 140 Bahnhöfe befinden sich an der Strecke, Millionen von Menschen leben in den kleinen Orten und großen Metropolen entlang der Trasse. In diesem Buch stellen rund 80 von ihnen - die meisten Kinder - ihre Heimat vor. Sie erzählen, wo sie gerne hingehen, was sie in ihrer Freizeit machen und welche Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten es hier gibt. Und sie verraten wertvolle Tipps für die Fahrt mit der Transsib!Ein einzigartiger Reisebericht, der uns das ferne Russland und die Menschen, die dort leben, ganz nah bringt.…mehr

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Produktbeschreibung
9288 Kilometer führt die Transsibirische Eisenbahn einmal quer durch Russland. Über 140 Bahnhöfe befinden sich an der Strecke, Millionen von Menschen leben in den kleinen Orten und großen Metropolen entlang der Trasse. In diesem Buch stellen rund 80 von ihnen - die meisten Kinder - ihre Heimat vor. Sie erzählen, wo sie gerne hingehen, was sie in ihrer Freizeit machen und welche Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten es hier gibt. Und sie verraten wertvolle Tipps für die Fahrt mit der Transsib!Ein einzigartiger Reisebericht, der uns das ferne Russland und die Menschen, die dort leben, ganz nah bringt.
Autorenporträt
Alexandra Litwina wurde 1975 in Moskau geboren und studierte Philologie an der dortigen Lomonossow-Universität. Sie ist Autorin zahlreicher Kinderbücher und Spiele zu geschichtlichen Themen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Ein bemerkenswertes Kindersachbuch haben Alexandra Litwina und die Illustratorin Anna Desnitskaya da herausgebracht, findet Rezensentin Judith Scholter. In "Von Moskau nach Wladiwostok" könne man nämlich nicht nur viel über das Reisen mit der Transsibirischen Eisenbahn, sondern auch über die in Russland lebenden Menschen von Moskau bis in den Ural lernen, erklärt Scholter. Die Illustrationen Desnitskayas betonen der Rezensentin zufolge dabei die verschiedenen Atmosphären und Temperaturen der Landschaften auf einfache, aber wirkungsvolle Weise. Der einzige Schwachpunkt des Buches sei das stellenweise zu komplizierte Vokabular, aber dafür gibt es laut Scholter ein Glossar mit Begriffserklärungen am Ende des Buches. Da ist für jedes Alter etwas dabei, findet die Rezensentin, die viel Freude an dem Buch hat und es als Einstieg für Menschen, die eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn planen, nur empfehlen kann.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.08.2021

Haustiere nur in Waggons mit Pfote
Eine Reise in der Transsibirischen Eisenbahn „Von Moskau nach Wladiwostok“ erzählt
vom Leben in den Städten und den Landschaften, die man mit dem Zug durchquert
VON SONJA ZEKRI
Es läuft ja schon seit einiger Zeit nicht mehr so gut zwischen Deutschland und Russland: Vorwürfe, Misstrauen – und dann wieder großes Bedauern. Warum nicht mal alle Beteiligten eine Woche in die Transsib setzen? Da hätten sie Zeit zu reden, endlose Stunden, in denen draußen jede Menge Tundra und Städte mit gutturalen Namen wie Kungur oder Ujar vorbeifliegen. An den Bahnhöfen könnte man sich Essen von Lieferdiensten an den Zug bringen lassen oder Zirbelkerne kaufen. Und wenn der eine beim anderen Salz für die hart gekochten Eier leihen muss, dürften wohl auch die verstocktesten Geopolitiker begreifen, dass eben doch alle aufeinander angewiesen sind.
Der Trick mit den Lieferdiensten ist einer der wunderbar nützlichen Hinweise in Alexandra Litwinas und Anna Desnitskayas Transsib-Buch „Von Moskau nach Wladiwostok“. Andere zeigen den richtigen Umgang mit Erfrierungen (auf keinen Fall mit Schnee einreiben) oder die Mitfahrt von Haustieren (nur in Waggons mit Pfote). Zwei Jahre lang haben sie Post von Menschen entlang der Strecke gesammelt, vor allem von Kindern und Jugendlichen, die der Transsib familiär verbunden sind, weil ganze Familien und ihre Vorfahren für die Eisenbahn arbeiteten: als Landvermesser, Weichensteller, Ingenieure oder als Bahnhofsschaffnerin mit Zuständigkeit für den „Siedewasser-Pavillon“, in dem man früher kochendes Wasser für Tee oder Grütze bekam. Die Transsib, das merkt man rasch, ist kein Zug, sondern ein Lebensstil, und zwar nicht nur für die Passagiere, sondern auch für die Menschen, die neben ihr, mit ihr und von ihr leben. Wer käme sonst auf die Idee, eine Fahrt „samtig“ zu nennen, wenn der Zug nicht ruckelt? Die Transsib hat eine eigene Kulturpraxis des Eisenbahnreisens, nun, nicht erfunden, aber verlängert und sozusagen ins Weltumspannende vergrößert.
Das geht nur, weil sich einst die Sowjetunion, aber auch Russland über zwei Kontinente und viele Zeitzonen erstreckt. Allein die ostsibirische Taiga ist das größte ursprüngliche Waldgebiet der Welt, schreiben die Autorinnen. Ohnehin legen sie großen Wert auf die Pracht am Streckenrand, auf den Reichtum der Sprachen – wer hat je vom Tofolarischen gehört, wer vom Enzischen? –, der Küche, der Architektur. Das ist nicht falsch. Andererseits ist es nicht so, dass die Transsib nur glückliche Menschen durch blühende Natur transportiert hätte. Verbannte, Gulag-Gefangene, Weiße, Rote, Partisanen, Panzer, alle fuhren Zug, was die Autorinnen aber fast nebenbei erzählen.
Schon die Entstehung war nicht sehr heiter, auch wenn sie im Vorwort von Wladimir Kaminer fast märchenhaft klingt: „Die Deutschen mögen es sehr, mit der Transsib zu reisen. Viele deutsche Rentner haben an der 9288 Kilometer langen Strecke mitgebaut, ob als Kriegsgefangene (ihre Erinnerungen sind sicher wenig romantisch) oder später als Arbeiterbrigaden aus der DDR (die fahren heute gerne mit der Transsib, um sich an die alten Zeiten zu erinnern, als die Menschen noch ohne Lohn arbeiten gingen, abends am Feuer tanzten und Wodka aus der Flasche tranken).“
Aber solche kleinen Einschränkungen trüben das Vergnügen nicht. „Von Moskau nach Wladiwostok“ ist ein hochunterhaltsames Lese- und Bilderbuch, das sich an jeder Stelle auf- und wieder zuschlagen lässt, auch dank der Zeichnungen von Anna Desnitskaya, die für Stadtpanoramen, Abteilszenen oder Grafiken einen modernen, klaren Strich gefunden hat. Das Buch ist, kurz, die ideale Reiselektüre. Fehlt nur noch die Abfahrtszeit. (ab 10 Jahre)
Alexandra Litwina, Anna Desnitskaya: Von Moskau nach Wladiwostok. Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. Aus dem Russischen von Lorenz Hoffmann, Thomas Weiler. Gerstenberg, 2021. 80 Seiten, 26 Euro.
Die Transsib hat die Kulturpraxis
des Eisenbahnfahrens
ins Weltumspannende vergrößert
Illustration aus Alexandra Litwina / Anna Desnitskaya: Von Moskau nach Wladiwostok
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.10.2021

Ratter-ratter-ratter

Zugfahrten mit Kindern verlaufen wie im Bilderbuch? Von wegen: Wenn sie zu lange dauern oder durch die Nacht führen, können sie zum Albtraum werden.

Die meisten Kinder lieben Zugfahren. Mit dem Eifer erster Siedler nehmen sie die Plätze in Beschlag, holen Proviant und Spiele aus dem Rucksack und genießen es, dass die Eltern ihnen in den nächsten Stunden ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, während der Zug durch die Landschaften voll unbekannter Hügel, Kühe und Dörfer rast, an den Bahnhöfen neue Passagiere aufnimmt und alte entlässt und auf diese Weise einem Realität gewordenen Wimmelbuch gleicht.

Umweltfreundlicher als mit der Bahn lässt sich nicht verreisen. Das war schon so, als in den 1970er-Jahren die damaligen Kinderbuchstars Jan und Julia mit ihren Eltern über die Alpen an die Adria fuhren, wo sie unverzüglich neue Freunde fanden, sodass Mutter und Vater den Rest des Urlaubs unbesorgt auf Liegestühlen lümmeln konnten. Und so ist es heute erst recht, Auto und Flugzeug sind längst als Klimakiller enttarnt. Das Problem ist nur: Bahnfahrten dürfen nicht zu lang werden. Sonst droht schlechte Laune bei allen Beteiligten. Die hundertste Kuh ist irgendwann keine Sensation mehr. Und auch an den Regenschlieren am Fenster, die der Fahrtwind in faszinierende Schräglage und unberechenbare Zusammenflüsse bringt, hat man sich bald sattgesehen. "Können wir eine Pause machen, so wie im Auto?" "Geht leider nicht, mein Kind, der Lokführer muss den Fahrplan einhalten." "Wann sind wir endlich da?" "Bald." "Wollen wir wieder Skip-Bo spielen?" "Bitte nicht schon wieder!"

Glücklicherweise rollen seit einiger Zeit wieder Nachtzüge durch Deutschland - gute, alte Schlafwagen, in denen einst auch Jan und Julia mit ihren Eltern lagen, geborgen im eigenen Abteil. Umweltfreundlicher und romantischer geht es nicht, sollte man meinen, und auch nicht effizienter: Schließlich kommt man nicht nur ausgeschlafen am Zielort an, sondern hat zugleich auch noch die erste Hotelübernachtung gespart. Betrieben werden diese Anreise-Wunderwerke allerdings nicht mehr von der Deutschen Bahn, sondern von den ÖBB, den Österreichischen Bundesbahnen. Macht überhaupt nichts, dachten wir, als wir ein Familienabteil im ÖBB-Nightjet von Berlin nach Zürich buchten. Endlich kein Gequengel mehr, stattdessen eine friedlich vereinte Familie im romantisch ratternden Schienenschlaf. Und am Morgen bringt der Schaffner Kaffee, Kakao und frische Brötchen.

Die Fahrt entpuppte sich als mittlere Katastrophe, was zunächst daran lag, dass sich in unserem überhitzten Abteil weder die Heizung abdrehen noch das Fenster öffnen ließ. Dass im Nachbarabteil ein allein reisender Mann mit sonorem Bass stundenlang in sein Handy sprach, trug bei den nur zwei Zentimeter dünnen Wänden ebenfalls nicht zum Wohlbefinden bei. Am schlimmsten aber waren die vielen Halts. Am Tag dauert die schnellste Verbindung von Berlin nach Zürich gut acht Stunden. Der Nightjet dehnt die Fahrtzeit planmäßig auf zwölf Stunden aus: Abfahrt 21:04 Uhr, Ankunft 09:05 Uhr. Das hört sich ziemlich attraktiv und ausgeschlafen an, bedeutet aber, dass der Zug immer wieder auf offener Strecke hält oder quälend langsam fährt - vermutlich, um Güterzüge vorzulassen, den eigentlichen Herren der nächtlichen Gleise. Gegen sechs Uhr am Morgen passierten wir völlig gerädert die Schweizer Grenze. Die Kinder indes waren bester Laune und wollten Skip-Bo spielen.

Irgendwie haben wir alle es ein bisschen verlernt, das klassische Schlafwagenreisen, dessen monotones Dauergeratter uns einst in himmlischen Schlaf wiegte und uns zugleich froh darüber werden ließ, sicher und wohlbehalten durch stockfinstere Nacht gebracht worden zu sein. In Russland jedenfalls wird sie noch gelehrt, die klassische Demut. Gut eine Woche dauert die Fahrt von Moskau nach Wladiwostok mit der Transsibirischen Eisenbahn. Ohne gegenseitige Rücksichtnahme läuft gar nichts auf den 9288 Kilometern, wie das Buch der Autorin Alexandra Litwina und Illustratorin Anna Desnitskaya im Gerstenberg-Verlag (unser Bild) zeigt.

CHRISTOPH MOESKES.

Literatur Alexandra Litwina (Text) und Anna Desnitskaya (Illustrationen): "Von Moskau nach Wladiwostok", Gerstenberg, 26 Euro.

Nachtzüge Die Nightjets der ÖBB fahren auf verschiedenen Linien von deutschen Städten nach Österreich, Italien, die Niederlande und in die Schweiz. Mehr unter nightjet.com. Auch die französische Bahngesellschaft SNCF bietet ab Dezember wieder zwei Nachtzugverbindung an: Zwischen Paris, München und Wien - und zwischen Zürich, Köln und Amsterdam. Mehr unter sncf.com

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