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Stefan Heym einmal ganz anders: ein rundes Dutzend heiterer Anekdoten zum Thema Ehe- und sonstige Lebensbewältigung, geschrieben für seine Ehefrau Inge. Diese vergnügten und nachdenklichen, humorvollen und weisen Geschichten zeigen Stefan Heym von einer ganz neuen, unbekannten Seite. Ob er nun von der ersten mißlungenen Tanzstunde oder aber von einem verlorenen Gebiß erzählt - nie ist er deprimiert, sondern nimmt alles mit einer gehörigen Portion Gelassenheit und Selbstironie.

Produktbeschreibung
Stefan Heym einmal ganz anders: ein rundes Dutzend heiterer Anekdoten zum Thema Ehe- und sonstige Lebensbewältigung, geschrieben für seine Ehefrau Inge. Diese vergnügten und nachdenklichen, humorvollen und weisen Geschichten zeigen Stefan Heym von einer ganz neuen, unbekannten Seite. Ob er nun von der ersten mißlungenen Tanzstunde oder aber von einem verlorenen Gebiß erzählt - nie ist er deprimiert, sondern nimmt alles mit einer gehörigen Portion Gelassenheit und Selbstironie.
Autorenporträt
Heym, Stefan
Stefan Heym, am 10. April 1913 in Chemnitz geboren, emigrierte, als Hitler an die Macht kam, nach New York, wo er seine ersten Romane schrieb. In der McCarthy-Ära kehrte er nach Europa zurück und lebte seit 1952 in der DDR. Als streitbarer Publizist und herausragender Romancier wurde Heym international bekannt und zählt zu den wichtigsten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur. Zeitlebens blieb er ein geliebter und geachteter Schriftsteller, der "seine Kunst an keine Ideologie verriet" (Die Zeit). Stefan Heym verstarb am 16. Dezember 2001 in Israel.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.06.1997

Weises Weib
Stefan Heym kennt die Sorge

Die Zähne, der Kreislauf, die Verdauung: nichts funktioniert, wie es soll; alles ermüdet mit den Jahren, wird zur Plage im Alter. Auch Stefan Heym kann ein Lied davon singen. Zweihundert Seiten lang erzählt er jetzt angeregt von "Operationen" und "Ersatzteilen", von der künstlichen Hüfte und von dem "Gebiß", mit dem es "ein Hängen und Würgen" ist. Nicht zu vergessen die Vergeßlichkeit, die ihm längst zum Verhängnis geworden wäre, hätte er nicht sein "Weib", die nachsichtig herrschende Ehefrau. Für sie, heißt es, seien "diese komischen und traurigen, weisen und humorvollen Geschichten" entstanden. Geschrieben hat sie der Autor nochmals in dem fehlerhaften, Heiterkeit erheischenden Deutsch seiner ostjüdischen Vorfahren. Aber wie immer er die Satzglieder dabei verstellen mag, am Ende fügt sich doch alles zum Wohlgefallen an der eigenen Person. Die Gebrechen unterstreichen die Reife; Größe wächst mit dem Bekenntnis der kleinen Unzulänglichkeiten, dem Eingeständnis skurriler Marotten, in der Sauna nicht anders als in den Schweizer Bergen oder beim Empfang durch ausländische Regierungen.

Keine Episode, in der der Künstler nicht an der Last seiner Bedeutung trüge. Immer erwarten die Leute Großes von ihm, während er zugleich über die niederen Hindernisse des Alltags stolpert. Kalauer folgt auf Kalauer. Und noch bei den Pointen, von denen er sagt, "Geschichten müssen haben eine Pointe, sonst sind sie keine Geschichten", hält er sich an das Bewährte, wenn er etwa von einem "Fan" berichtet, der sich mit ihm fotografieren ließ, um danach festzustellen: "Aber ihr bestes Buch, Herr Zweig, ist doch ,Der Untertan'." Erschrecken können ihn solche Irrtümer nicht. Im Gegenteil, der Verkannte hört sie amüsiert und verzeiht mit dem Humor, den die Rolle verlangt.

Wie die Gebrechen der Jahre erträgt er die Beschwernisse der "Berühmtheit". Weiß er doch, daß die Leute seine "Altersweisheit" brauchen. Denn wie sonst, fragt er sich gleich auf der ersten Seite, sollten sie fertig werden mit "den Renten und Mieten und der Zukunft überhaupt", mit "Aids und der Kriminalität von den Kindern". Schließlich ist ja bereits die DDR, wie uns Stefan Heym bei früherer Gelegenheit wissen ließ, gescheitert, weil ihre Oberen versäumten, seinen Rat einzuholen. Einen Rat, mit dem er sich allerdings nie aufdrängen wollte, heute sowenig wie seinerzeit. Auch die vorliegenden Geschichten, erfahren wir zum Schluß, hätte er lieber in der Schublade gelassen. Dann aber sei ein Verleger gekommen, der ihn "bei einem Glas Wein oder zwei" beschwatzte, das Ganze doch endlich herauszugeben. Der Autor mußte abermals der Not gehorchen, denn: "zu sein berühmt ist auch kein reiner Segen". THOMAS RIETZSCHEL

Stefan Heym: "Immer sind die Weiber weg. Und andere Weisheiten". Mit Illustrationen von Horst Hussel. Marion von Schröder Verlag, Düsseldorf 1997. 208 S., geb., 36,- DM.

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