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Auch mehr als sechs Jahrzehnte nach ihrem Entstehen haben Schlager wie »Kann denn Liebe Sünde sein« nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Vergessen ist aber weitgehend der geschichtliche Hintergrund, vor dem diese Evergreens entstanden sind. Im Nationalsozialismus kam gerade der anspruchslos-heiteren Musik eine besondere Bedeutung zu, vor allem ab dem September 1939 wurde die Unterhaltungsmusik als Ablenkungs- und Entspannungsmittel zum Kriegsalltag gezielt eingesetzt. Diese Musik, die für Propagandaminister Goebbels »genau so wichtig wie Kanonen und Gewehre« war, bildete fortan über das…mehr

Produktbeschreibung
Auch mehr als sechs Jahrzehnte nach ihrem Entstehen haben Schlager wie »Kann denn Liebe Sünde sein« nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Vergessen ist aber weitgehend der geschichtliche Hintergrund, vor dem diese Evergreens entstanden sind. Im Nationalsozialismus kam gerade der anspruchslos-heiteren Musik eine besondere Bedeutung zu, vor allem ab dem September 1939 wurde die Unterhaltungsmusik als Ablenkungs- und Entspannungsmittel zum Kriegsalltag gezielt eingesetzt. Diese Musik, die für Propagandaminister Goebbels »genau so wichtig wie Kanonen und Gewehre« war, bildete fortan über das »Wunschkonzert für die Wehrmacht« des »Großdeutschen Rundfunks« eine Brücke zwischen den Soldaten an der Front und deren Angehörigen in der Heimat. Das Buch widmet sich dem Rundfunk als neuem Medium, das die Nationalsozialisten geschickt für ihre Propaganda einzusetzen verstanden, den Komponisten, Textern und Interpreten jener Schlager, die ihre Karriere bis in die Gegenwart fortsetzen konnten,
und ausgewählten Liedbeispielen wie »Lili Marlen« oder so optimistischen Schlagern wie »Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn«.
Autorenporträt
Hans-Jörg Koch ist Lehrer und wurde mit dieser Studie an der Universität Mannheim promoviert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.1999

Viel Stoff und Masse - aber nur wenige Entdeckungen für Kenner guter Weine
Die Veröffentlichungen des Jahrgangs 1999 / Die Einkaufsführer beherrschen das Angebot auf dem Markt / Eine Auswahl von Horst Dohm

FRANKFURT, 21. Dezember. "Schauen Sie nicht auf das Etikett. Auch (wenigstens anfangs) nicht auf den Preis. Lassen Sie sich nur von einem leiten: wie Ihnen das zusagt, was Sie im Glas haben." Man könnte Hugh Johnsons Ratschlag, die ersten Sätze seines Büchleins "Wein genießen" (Hallwag, 123 Seiten, 36,80 DM), mühelos - wenn auch überspitzt - variieren: "Lesen Sie keine Weinbücher mehr. Reisen Sie und probieren Sie lieber selbst." Denn das Angebot ist kaum noch zu überschauen, und der Neuigkeits- und Informationswert mancher Publikationen steht oft in keinem vernünftigen Verhältnis zum Zeitaufwand, den die Lektüre erfordert. Zumindest nähren viele Bücher den Verdacht, dass man das alles schon mal gelesen hat, dass sich die Themen und Inhalte gleichen. Wirkliche Entdeckungen jedenfalls sind selten geworden.

Hubrecht Duijkers neues Buch "Wein. Eine Entdeckungsreise für Genießer" (unter Mitarbeit von Dagmar Ehrlich) steht an der Grenze zu diesem Dilemma. Vieles ist bekannt, und vieles ist zu knapp geraten. Denn Duijkers Ehrgeiz, die ganze Welt des Weins rund um den Erdball zu erfassen, führt bei 256 Seiten zwangsläufig in die Enge. Der methodische Aufbau ist zwar originell: Die Welt des Weins wird zum einen von der Herkunft, zum anderen von den Rebsorten her erfasst. Doch in die Tiefe führt das alles nicht (Hallwag, 59,50 DM).

Fragen und Zweifel hinterlässt letztlich auch "Das große Buch vom Wein" von Thierry Desseauve (Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 216 Seiten, 88 DM). Der Autor kennt sich in der Sache zwar bestens aus, und er versteht auch zu plaudern. Aber wer gezielt nach Fakten sucht, wird mit diesem Buch nur schwer Freundschaft schließen können. Die Gliederung ist unzureichend, das Register hilft kaum weiter. Man spürt den französischen Stil: viele schöne Worte, viel Wissenspotenzial, aber eingeschränkter praktischer Nutzwert. Gewinn verspricht dieses dennoch liebenswerte und prächtig gestaltete Buch all jenen, die viel Zeit haben, die nicht schnell zum Ziel kommen müssen.

Ähnliches ließe sich über das Buch "Yquem. Die Jahrhundertverkostung" von August F. Winkler (Holzhausen, Wien, 213 Seiten, 98 DM) sagen. Winkler protokolliert eine außergewöhnliche Weinprobe, zu der Hardy Rodenstock, der international renommierte Weinsammler, im Herbst 1988 eine kleine schicke Schar von Weinliebhabern gerufen hatte: 125 Jahrgänge Château d'Yquem. Man mag zu solchen Büchern, die den Personenkult streifen und die Eitelkeit der feinen Weinliebhaber feiern, stehen wie man will. Aber wer sich damit abfinden kann, wird am Ende entdecken: Das reich bebilderte Buch verschafft einen bleibenden Eindruck von einem außergewöhnlichen Wein, vermittelt Verständnis für die Weinkultur und die Leidenschaft zur Sache.

Dem reinen Weinwissen und der Information verpflichtet, sind die beiden Bände "Atlas der österreichischen Weine" von Wolfgang Dähnhard (zweite Auflage) und "Weinlandschaft Spanien" von John Radford (Hallwag, 259 und 224 Seiten, 89 und 79 DM). Beide Autoren führen mit sicherer Hand durch die Weinbaugebiete der beiden Länder - mit Informationen über die Geschichte, über Klima, Böden und Rebsorten, über die rechtlichen Bestimmungen und die Klassifizierung sowie über die Besonderheiten der einzelnen Regionen. Ergänzt werden die allgemeinen Informationen durch einen Überblick über wichtige Erzeuger, wobei Dähnhard in seinem "Atlas der österreichischen Weine" die genannten Winzer mit "ausgezeichnet", "sehr gut" und "empfehlenswert" benotet. In dieselbe Gruppe könnte man auch das Buch "Clarke's großer Weinführer" von Oz Clarke einreihen (Droemer, 320 Seiten, 44,90 DM). Der Titel verweist zwar auf die Kategorie Weinführer, doch das Buch geht weit über das hinaus, was gemeinhin als Weinführer auf dem Markt angeboten wird. Sachkundig und unterhaltsam beschreibt Clarke die klassischen Weinregionen der Welt, die besten Lagen und Weine, wobei es ihm trotz des weit gespannten Bogens rund um die Welt gelingt, die wichtigsten Fakten zu vermitteln.

Zuverlässig wie immer bedient Hans-Jörg Koch seine Leser. In seinem Buch "Wein und Recht von A - Z" (Beck-Rechtsberater im dtv, München, 287 Seiten, 19,90 DM) gibt der Autor in 569 Stichworten dem Weinfachmann und dem Weinfreund allgemeinverständlich Auskunft über den Weinbau und die Kellerwirtschaft, die Herstellung, die Bezeichnung, den Absatz und die Überwachung, über die wichtigsten Rebsorten, die in Deutschland angebaut werden, sowie über die Wein-Verwandten, Perlwein, Likörwein, Schaumwein und Branntwein. Ein hundertseitiger Anhang mit den wichtigsten weinrechtlichen Vorschriften der Europäischen Union und Deutschlands rundet das empfehlenswerte Buch ab.

Die Masse der Veröffentlichungen fällt - wie in jedem Jahr - wieder auf die Wein- und Einkaufsführer (oft als Neuauflage). In diesen Bänden werden Weine, Weinbaugebiete und Erzeuger mehr oder weniger ausführlich beschrieben, wobei in einigen Führern die erwähnten Winzer und Weingüter auch bewertet werden. Dass sich die Autoren in der Bewertung der Güter nicht immer einig sind, mag den einen oder anderen Leser unsicher machen oder ärgern, erhöht aber den Reiz des Vergleichs. Folgende Bände aus dem letzten Jahrgang des Jahrtausends seien erwähnt:

"WeinGuide Deutschland 2000" von Armin Diel und Joel Payne (Heyne, 592 Seiten, 54 DM); "Deutschlands Weine 1999/2000" von Horst Scharfenberg (Hallwag, 256 Seiten, 33 DM) - mit Beschreibungen der Regionen, Weinbaugemeinden und Lagen; "Paula Bosch's Auslese" von Paula Bosch (Heyne, 240 Seiten, 29,80); "Weine 2000" von Dagmar Ehrlich (Verlag Michael Girschek, Gümlingen/Schweiz, 295 Seiten, 34,80 DM) - Einkaufshinweise für Weine, die weniger als 20 DM kosten; "Clarke's edelste Weine der Welt" von Oz Clarke und Steven Spurrier (Droemer, München, 352 Seiten, 49,90) - mit Erzeugern, Appellationen und Jahrgängen; "Clarke's kleiner Weinführer 2000" von Oz Clarke (Droemer, 336 Seiten, 29,90 DM) - rund 6000 Weine, Rebsorten, Anbaugebiete und Erzeuger in alphabetischer Reihenfolge; "Frankreichs Regionalweine 1999/2000" von Roger Voss, "Spaniens Weine 1999/2000" von Jan Read und "Burgund 1999/2000" von Serena Sutcliffe (Hallwag, 242, 207 und 254 Seiten, jeweils 33 DM) - Weine, Anbaugebiete, Weinorte, Appellationen und Winzer; "Burgund. Meisterwerke der Natur" und "Bordeaux. Meisterwerke der Natur" von James Turnbull (Heyne, jeder Band mit 192 Seiten für 68 DM) - jeweils 90 ausführliche Weingüter-Porträts; "Der Weinführer Italien 2000" von Luca Maroni (Heinrich Hugendubel, 1781 Seiten, 68 DM) - Beschreibung und Bewertung von mehr als 10 000 Weinen aus 1525 Weingütern; "Veronelli. Weine aus Italien" (Heyne, 650 Seiten, 48 DM); "Vini d'Italia 1999" (Hallwag, 647 Seiten, 59,80 DM) - Beschreibung und Bewertung von 10 120 Weinen aus 1536 Weingütern; "Die Weine von Südtirol" von Jens Priewe (Heyne, 239 Seiten, 44 DM) - 80 Weinbaubetriebe im Porträt; "Hachette. Weinführer Frankreich" (Hallwag, 1300 Seiten, 59,80 DM); "Die Weine des Elsass" von Wolfgang Faßbender (Heyne, 247 Seiten, 44 DM) - rund 100 Weingüter-Porträts; "Der kleine Johnson für Weinkenner 2000" von Hugh Johnson (Hallwag, 384 Seiten, 38 DM) - inzwischen in 21. Auflage; "Die Welt des Weins", herausgegeben von Mikael Mölstad (Südwest, 956 Seiten, 78 DM) - Beschreibung und Bewertung (nicht durchgängig) von rund 10 000 Weinen aus 1600 Betrieben. Auch Stuart Pigott hat ein neues Buch geschrieben: "Göttertrank und Blendwerk. Von der schwierigen Liebe zum Wein" (Hallwag, 320 Seiten, 49,80 DM).

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