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"Heute im Halbschlaf hatte ich einen merkwürdigen Gedanken, halb Gedanke, halb Traum. Ich kam zu der Hinrichtung nach Plötzensee, und da sagte der Henker: 'Wie soll ich denn den linken alleine hinrichten ohne den rechten; das geht ja nicht.' Und als man mich ansah, da warst Du an meiner rechten Seite angewachsen, wie die siamesischen Zwillinge, so dass eine Hinrichtung unmöglich war. Es war sehr lieb und ich wurde ganz wach."

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Produktbeschreibung
"Heute im Halbschlaf hatte ich einen merkwürdigen Gedanken, halb Gedanke, halb Traum. Ich kam zu der Hinrichtung nach Plötzensee, und da sagte der Henker: 'Wie soll ich denn den linken alleine hinrichten ohne den rechten; das geht ja nicht.' Und als man mich ansah, da warst Du an meiner rechten Seite angewachsen, wie die siamesischen Zwillinge, so dass eine Hinrichtung unmöglich war. Es war sehr lieb und ich wurde ganz wach."
Autorenporträt
Helmuth James Graf von Moltke, geboren 1907 im kleinen Dorf Kreisau/Schlesien, geboren, studierte Rechtswissenschaften und wurde aufgrund seiner engagierten Opposition gegen den Nationalsozialismus (er war der Gründer des 'Kreisauer Kreises') 1945 zum Tode verurteilt.

Dr. jur. Freya von Moltke, geb. 1911 in Köln, Studium der Jura, Promotion 1935 an der Humboldt Universität zu Berlin. 1931 Heirat mit Helmuth J. von Moltke, der 1945 als Mitglied des 'Kreisauer Kreises' hingerichtet wurde. Seit 1960 lebt sie in Vermont, USA. Auszeichnung mit dem Geschwister-Scholl-Preis.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Dieser Briefwechsel grenzt für Rezensentin Elisabeth von Thadden an ein Wunder. Seine Entstehung, seine Geschichte, die Briefe selbst. Helmuth James von Moltke, treibende Kraft der nach seinem Gut benannten Widerstandsgruppe, schrieb sie aus dem Gefängnis Tegel an seine Frau Freya, bevor er im Januar 1945 hingerichtet wurde. Der Gefängnispfarrer Harald Poelchau schmuggelte sie heraus, wie er auch die Antwortschreiben von Freya ins Gefängnis brachte. Ihre Existenz war bekannt, doch Freya von Moltke hatte sie erst ein Jahr nach ihrem Tod veröffentlicht sehen wollen. Und doch staunt Rezensentin Thadden, was sie hier auf 600 Seiten überliefert gefunden hat. "Hier schreiben zwei Menschen um ihr Leben", schreibt Thadden ergriffen, angesichts der bevorstehenden und sicheren Verurteilung zum Tode hätte jeder Brief der letzte sein können. Nicht ohne Pathos betont sie, wie sich die beiden um eine Haltung vor Gott bemühen, aber Thadden erwähnt auch die politischen Überlegungen, die die beiden in ihren Briefen anstellen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Die vom Gefängnispfarrer Poelchau geschmuggelten Briefe sind ein herzergreifendes Zeugnis einer großen Liebe."
Hessische Allgemeine, Mark-Christian von Busse