Vorabdruck des Kapitels LIEBE (Amour) aus dem Buch "Haneke über Haneke". Angelehnt an den großen Klassiker "Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?" von François Truffaut haben die Filmkritiker Michel Cieutat und Philippe Royer den Regisseur Michael Haneke über einen längeren Zeitraum ausführlich interviewt und Gespräche zu jedem einzelnen seiner Filme geführt - angefangen von seinem ersten Fernsehspiel "Und was kommt danach?" (1974) bis hin zu "Amour", für den Haneke im Mai 2012 die Goldene Palme gewann. Film für Film erteil der Regisseur Auskunft zu seiner Arbeitsweise und zentralen Werkintentionen seines Schaffens.Der Band setzt sich von essayistischen Publikationen und feuilletonistischen Auseinandersetzungen ab, in dem er dem Leser aus der Perspektive des Filmemachers selbst einen systematischen Zugang zu seinem Gesamtwerk ermöglicht. In diesem Sinne handelt es sich um einen fundamentalen Beitrag zur Haneke-Rezeption.
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- Produktdetails
- Verlag: Alexander Verlag Berlin
- Originaltitel: Haneke par Haneke
- Seitenzahl: 38
- Erscheinungstermin: 01.09.2012
- Deutsch
- ISBN-13: 9783895812996
- Artikelnr.: 37133589
Michael Haneke ist nicht nur einer der besten, sondern auch einer der genauesten Regisseure des europäischen Kinos, das hat sein jüngster Film "Liebe" (F.A.Z. vom 19. September) wieder einmal bewiesen. Das zum Kinostart veröffentlichte Drehbuch, das neben Szenenfotos auch faksimilierte Seiten aus der Skriptfassung enthält, die den Dreharbeiten zugrunde lag, zeigt nun, wie dieser genaue Blick auch vor den eigenen filmischen Ideen nicht haltmacht, wie er sie verwandelt und weitertreibt. Etwa bei dem Traum, den Jean-Louis Trintignant ungefähr in der Mitte des Films träumt und der so etwas wie ein Scharnier zwischen der helleren und der dunkleren Hälfte der Geschichte bildet: Wo die frühe Version durch eine Folge fensterloser Räume führt, an deren Ende sich ein Lichtspalt nach oben öffnet, mündet die spätere in einem Flur voll dunklem Wasser, in dem aus dem Nichts eine Hand erscheint und sich über Trintignants Gesicht legt. Genauigkeit, schreibt Georg Seeßlen in einem klugen Essay am Schluss des Bandes, sei "eine Form der Liebe, die sich als Handwerk ausdrückt". So muss man das sehen.
kil.
Michael Haneke: "Liebe. Das Buch".
Hanser Berlin, 2012. 206 S., Abb., br., 19,90 [Euro].
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