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Irland im Jahr 1932: Nach Jahren im amerikanischen Exil kehrt Jimmy Gralton zurück in sein Heimatdorf. Dort, inmitten der rauen irischen Landschaft, hatte er einst einen einfachen Tanzsaal eröffnet. Die "Pearse-Connolly Hall" war ein Ort der freien Entfaltung und der Inspiration, ein Ort zum Träumen und natürlich zum Tanzen. Als Jimmy nun, nach über 10 Jahren, zurückkehrt, erwacht auch sein Tanzsaal zu neuem Leben und mit ihm die Hoffnungen einer neuen, jungen Generation.
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Produktbeschreibung
Irland im Jahr 1932: Nach Jahren im amerikanischen Exil kehrt Jimmy Gralton zurück in sein Heimatdorf. Dort, inmitten der rauen irischen Landschaft, hatte er einst einen einfachen Tanzsaal eröffnet. Die "Pearse-Connolly Hall" war ein Ort der freien Entfaltung und der Inspiration, ein Ort zum Träumen und natürlich zum Tanzen. Als Jimmy nun, nach über 10 Jahren, zurückkehrt, erwacht auch sein Tanzsaal zu neuem Leben und mit ihm die Hoffnungen einer neuen, jungen Generation.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.08.2014

Schaukastenkino: Ken Loachs "Jimmy's Hall"

Wer in einen Film von Ken Loach geht, der weiß ungefähr, was ihn erwartet: keine Spezialeffekte, keine skandinavischen Askese-Experimente, sondern klassisches Schaukastenkino mit politischer Schlagseite. Und wenn die Story dann auch noch in Irland vor dem Zweiten Weltkrieg spielt, kann man sich ziemlich genau vorstellen, was man darin zu sehen bekommt: Dörfer, Schafe, Bauernhöfe, Arbeiter, Großgrundbesitzer, Reden, Predigten, Klassenkämpfe.

Das alles gibt es in "Jimmy's Hall", der Geschichte des linken Aktivisten Jimmy Gralton, der in den dreißiger Jahren aus Amerika in sein Heimatdorf im County Leitrim zurückkehrt, um seinen greisen Eltern bei der Feldarbeit zu helfen, und dann in die politischen Auseinandersetzungen jener Zeit hineingezogen wird, den Kampf gegen die Dreieinigkeit aus Kirche, Staat und Kapital, die das Leben in dem gerade erst zur Unabhängigkeit gelangten Land bestimmt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Versammlungssaal, den Jimmy nach einigem Zögern in einer alten Scheune wiedereröffnet, ein Ort, an dem Musik gemacht, getanzt, gelesen, unterrichtet, geliebt und gestritten wird und der den örtlichen Priestern und Landbaronen ein Dorn im Auge ist. Als er zuletzt in Flammen aufgeht, ist auch Graltons Zeit in Irland vorbei; aber Loach gönnt ihm, wie vielen seiner Hauptfiguren, einen symbolischen Sieg in Form einer Abschiedsfahrt, die einem Triumphzug ähnelt, ein mächtiges Bild, das über das Ende des Films hinaus nachwirkt.

Es gibt viele solcher Bilder aus Robbie Ryans Kamera, Einstellungen, in denen das weiche Licht der irischen Landschaft die Gesichter der Darsteller streichelt, Szenen, in denen die Bewegung der Körper im Tanz eine eigene Geschichte von unterdrückten und befreiten Sehnsüchten erzählt. Es ist nur leider so, dass der Film sich in solchen Bildern erschöpft, dass er vor allem eine Folge von Kinotableaus ist, die kaum durch innere dramatische Spannung zusammengehalten werden. Jimmy Gralton (Barry Ward) kommt, hält Volksreden und geht wieder, das ist im Grunde die ganze Handlung, und wenn Loach für ihn nicht einen Widersacher namens Father Sheridan (großartig: Jim Norton) erfunden hätte, könnte man glatt vergessen, dass es sich bei "Jimmy's Hall" um einen Spielfilm und nicht um eine üppig ausgeschmückte Filmbiographie handelt.

Darin liegt der Unterschied zu "The Wind That Shakes the Barley", der anderen irischen Geschichte, mit der Loach vor acht Jahren in Cannes die Goldene Palme gewann: Dort spiegelte sich in der kleinen Familientragödie die große des Landes. Hier muss Loach Wochenschauszenen einfügen, um daran zu erinnern, dass der Streit um den Tanzschuppen kein bloßes Dorfdrama ist. Vor ein paar Monaten hatte er erklärt, dass "Jimmy's Hall" sein letzter Film sein würde. Dann widerrief er die Ankündigung. Das ist ein Trost: Vielleicht findet Ken Loach zu seiner alten Form zurück.

ANDREAS KILB

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