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Populismus ist ein vielgestaltiges Phänomen. Mal ist er rechts, mal links; mal artikuliert er Protest gegen offene Märkte, mal wendet er sich gegen Migration. Auch in der geografischen Verteilung zeigt er sich variantenreich: In Südeuropa dominiert der Links-, in Nordeuropa der Rechtspopulismus. Philip Manow entwickelt eine vergleichende Erklärung für dieses zunächst widersprüchlich erscheinende Bild. Den Ausgangspunkt bilden die jeweiligen wirtschaftlichen Wachstumsmodelle, die Verfasstheit von Arbeitsmarkt und Sozialstaat, kurz die jeweiligen Politischen Ökonomien. Es zeigt sich: Wer vom…mehr

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Produktbeschreibung
Populismus ist ein vielgestaltiges Phänomen. Mal ist er rechts, mal links; mal artikuliert er Protest gegen offene Märkte, mal wendet er sich gegen Migration. Auch in der geografischen Verteilung zeigt er sich variantenreich: In Südeuropa dominiert der Links-, in Nordeuropa der Rechtspopulismus. Philip Manow entwickelt eine vergleichende Erklärung für dieses zunächst widersprüchlich erscheinende Bild. Den Ausgangspunkt bilden die jeweiligen wirtschaftlichen Wachstumsmodelle, die Verfasstheit von Arbeitsmarkt und Sozialstaat, kurz die jeweiligen Politischen Ökonomien. Es zeigt sich: Wer vom Populismus reden will, aber vom Kapitalismus nicht, landet immer nur bei Identitätspolitik - und wird dann unweigerlich selbst Partei im Streit.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, I ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Philip Manow, geboren 1963, ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.02.2019

Ungewaschen am Tisch?
Bücher über Wirtschaft und Populismus

Die seriöse Debatte der Wechselwirkungen zwischen Populismus und Wirtschaft geht zurück auf den Ökonomen Dani Rodrik. Er postulierte zum einen schon vor Jahren ein "unmögliches Dreieck" aus wirtschaftlicher Globalisierung, Nationalstaat und Demokratie, und er verwies auf frühe Wurzeln des Phänomens, die in das 19. Jahrhundert zurückreichen. Des Weiteren geht auf Rodrik die Unterscheidung zwischen "linkem" und "rechtem" Populismus zurück; beide Variationen sieht er wesentlich, wenn auch nicht allein durch die Globalisierung bedingt. "Linker" Populismus ist für ihn stark durch Protest gegen die mit der Globalisierung verbundene Freiheit von Kapital und Gütern verbunden. "Rechter" Populismus drückt sich in Form von Protest gegen die Freizügigkeit des Personenverkehrs, also gegen Migration, aus. Auch hat Rodrik dafür plädiert, systematisch die Determinanten von Angebot und Nachfrage nach Populismus zu analysieren.

In der Zwischenzeit hat der Harvard-Ökonom mit "Straight Talk on Trade" ein Buch vorgelegt, das ein wenig zusammengestoppelt wirkt, weil es im Wesentlichen eine Ansammlung von kürzeren Beiträgen zusammenfasst. Rodrik analysiere die Politik mit den Augen des Ökonomen und betrachte die Ökonomie mit den Augen eines Philosophen, kommentiert Rodriks Kollege David Autor. Dem Verfasser geht es darum, durch eine Politik, die Globalisierung befürwortet, aber auch ihre negativen Begleiteffekte nicht negiert, Demokratie mit Selbstbestimmung und wirtschaftlichem Wohlstand zu vereinen: "Das Versagen der Ökonomen, das gesamte Bild des Außenhandels zu zeichnen, mit allen notwendigen Einschränkungen und Vorbehalten, hat es erleichtert, den Außenhandel, nicht selten fälschlich, schwarzzumalen." Auch wer Rodrik nicht in allem zustimmt, sollte ihn lesen.

Rodriks Unterscheidung zwischen "linkem" und "rechtem" Populismus wird von Philip Manow in "Die Politische Ökonomie des Populismus" mit Blick auf Europa weiter ausdifferenziert. Im gelegentlich besserwisserischen Duktus des deutschen Sozialwissenschaftlers alter Schule betont Manow aber immerhin zu Recht, dass es keinen Sinn hat, Populismus ohne seine wirtschaftlichen Grundlagen zu analysieren und stattdessen mit Ausfällen gegen "alte, weiße Männer" oder "Abgehängte" das Thema zu verfehlen. Außerdem habe es keinen Sinn, Anhänger eines Populismus zu behandeln wie "Ungewaschene am Tisch".

Vereinfachungen sind immer angreifbar, aber als Grundthese gibt Manow für Europa vor: "Im Süden ist der Populismus tendenziell links, im Norden tendenziell rechts." Manow unterscheidet aber noch einmal innerhalb des "rechten" Populismus je nach der Natur der bekämpften Migration. In West- und Osteuropa sieht er vor allem Protest gegen Arbeitsmigration - Großbritannien wäre ein Beispiel. In vielen Ländern Nord- und Kontinentaleuropas erkennt Manow dagegen vor allem Protest gegen Fluchtmigration.

Der Wirtschaftshistoriker Barry Eichengreen wirft in "The Populist Temptation" naturgemäß einen intensiveren Blick auf die Geschichte des Populismus, die nach der üblichen Lesart in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten mit Protesten gegen die Goldwährung und die damalige wirtschaftliche Globalisierung ihren Anfang nahm. Eichengreen erinnert daran, wie sowohl Bismarck in Deutschland als auch Chamberlain in Großbritannien für Zollpolitik nicht zuletzt mit dem Ziel eintraten, die jeweilige Nation zu einen. Anschließend arbeitet sich der Verfasser in die Gegenwart vor, indem er sich vor allem stark mit dem Phänomen Trump befasst. Ob die Vereinigten Staaten oder Europa auf die Dauer anfälliger für den Populismus bleiben, lässt er offen.

"Hochtechnologie und Globalisierung haben sich gegenseitig verstärkt", schreibt der Chefökonom des internationalen Wirtschaftsforschungsunternehmens TS Lombard, Charles Dumas, in "Populism and Economics". Globalisierung, Technologie, Demographie und Ungleichgewichte seien die vier Elemente, die wesentlich zur heutigen Situation beigetragen hätten. Fraglos nutzten Demagogen eine weitverbreitete Unzufriedenheit aus und präsentierten unsinnige Rezepte, aber Politiker und Kommentatoren aus der politischen Mitte legten eine gleichermaßen verbreitete Unfähigkeit im Umgang mit legitimen Klagen an den Tag.

Dann schreibt Dumas etwas, was in der internationalen Diskussion Standard ist, in Deutschland aber häufig verdrängt wird: "Dieser massive Wandel wurde ergänzt durch eine globale Ersparnisschwemme - oder genauer, durch den strukturellen eurasischen Ersparnisüberschuss in Deutschland, seinen Nachbarländern im Norden, Westen und Süden, plus China, Japan und den asiatischen Tigerstaaten. Dieser große Teil der Weltwirtschaft kann seine Sucht nach Ersparnisbildung nur aufrechterhalten, wenn andere Länder oder Branchen Defizite fahren und/oder ihre Verschuldung steigern. Sowohl die Finanzkrise - und ihr Nachfolger, die Euro-Krise - als auch der anschließende langsame Aufschwung der Weltwirtschaft waren klare Folgen dieser Defizite und Schulden." Die Ersparnisschwemme sei aber keine zwingende Nebenbedingung der Globalisierung

Mit Blick auf Europa erwartet Dumas einen Rückgang des deutschen Leistungsbilanzüberschusses, aber er fürchtet, dass Italien nicht genug Zeit haben wird, um wirtschaftlich auf die Füße zu fallen. Und nicht nur für Italien gilt nach Ansicht des Verfassers: "Ein langsameres Potentialwachstum in den kommenden Jahren könnte der gefährlichen Welle politischer Unzufriedenheit mit der Weltwirtschaftsordnung weitere Kraft verleihen."

GERALD BRAUNBERGER

Dani Rodrik: Straight Talk on Trade. Princeton University Press. Princeton 2018. 316 Seiten. 23,50 Euro

Philip Manow: Die Politische Ökonomie des Populismus. Suhrkamp. Frankfurt 2018. 178 Seiten. 16,50 Euro

Barry Eichengreen: The Populist Temptation. Oxford University Press. Oxford 2018. 244 Seiten. 18,99 Pfund

Charles Dumas: Populism and Economics. Profile Books. London 2018. 184 Seiten. 19,95 Dollar.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2019

Geschenke
für den Kopf
Die Weihnachtsempfehlungen
des SZ-Feuilletons
ILLUSTRATIONEN: STEFAN DIMITROV
David Steinitz
EINE HERAUSFORDERUNG (1)
Es ist in diesem Jahr kein spannenderer Krimi erschienen als dieser. Don Winslows „Jahre des Jägers“ ist das knapp 1000-seitige Finale seiner monumentalen Romantrilogie über den amerikanischen Drogenkrieg. Ein brutaler Thriller und ein trauriger Abgesang auf die USA. Kann man auch unabhängig von den ersten beiden Teilen lesen, aber besser: alle drei hintereinander.
Don Winslow: Jahre des Jägers. Droemer, München 2019. 992 S., 28 Euro.
EIN GROSSER SPASS
Noch besser als der Regisseur Quentin Tarantino ist eigentlich nur der DJ Quentin Tarantino. Für „Once Upon A Time in Hollywood“, sein tragikomisches Sittengemälde der Sechzigerjahre, hat er eine famose Platte ohne Angst vor Kitsch kompiliert. „Choo Choo Train“ von den Box Tops und „Mrs. Robinson“ von Simon & Garfunkel sind die Lieder seiner Kindheit. Und ein paar irre Radiowerbespots von damals – „Numero Uno Cologne!“ – gibt es als Intermezzi noch dazu. So fühlt man sich auch im Volkswagen im Schwabinger Regen für ein paar Sekunden wie im Cabrio unter der Sonne von Los Angeles.
Once Upon A Time In Hollywood. Soundtrack. Mit The Village Callers, Simon & Garfunkel u.a. CD, 10 Euro.
EINE HERAUSFORDERUNG (2)
Die fünf Folgen der Miniserie „Chernobyl“ von Craig Mazin sind ein Meisterstück der TV-Erzählkunst. Ein perfekt ausgestatteter und gespielter Albtraum über das Reaktorunglück von 1986.
Chernobyl Mit Jared Harris, Stellan Skarsgård. Von Craig Mazin. 2 DVDs, 14 Euro oder Stream.
Christine Dössel
EIN GENUSS
Die Memoiren der wunderbaren Angela Winkler, nicht wichtigtuerisch, sondern so, wie sie ist: lebensfreudig, offen, unkonventionell. Ein episodenhaftes Buch, das wie ein frischer Luftzug daherweht. Man kann sich die Schauspielerin danach nicht mehr ohne Gummistiefel und dreckige Fingernägel vorstellen, so oft wie sie sich dem Beruf entzogen und mit ihrem Mann alte, entlegene Häuser umgebaut hat. Vier Kinder haben sie, eines mit Downsyndrom. Viel Freiheit ist hier zu spüren – als Basis feiner Kunst.
Angela Winkler: Mein blaues Zimmer. Autobiographische Skizzen. Kiwi, Köln 2019. 240 Seiten, 22 Euro.
EIN AUFREGER
Der Theaterprofessor und ehemalige SZ-Kritiker C. Bernd Sucher erzählt von seiner strengen, gefühlskalten jüdischen Mutter, einer KZ-Überlebenden – und damit viel von sich selbst. Ein sehr persönliches, berührendes, teils erschütterndes Buch, sowohl zeithistorisch als auch psychopathologisch interessant.
C. Bernd Sucher: Mamsi und ich.
Die Geschichte einer Befreiung. Piper, München 2019. 256 Seiten, 20 Euro.
EIN LIEBESBEWEIS
„Ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz näher angeht...“ Goethes Kultbriefroman „Die Leiden des jungen Werthers“, inbrünstig interpretiert von Philipp Hochmair, der selber ein Maniac ist und mit seinem Bühnensolo „Werther!“ seit 1997 tourt. Auch als Hörbuch ein irrer Gefühlstrip, begleitet von Hochmairs Band Die Elektrohand Gottes.
Philipp Hochmair / Die Elektrohand Gottes: Werther! Elektrohand Records, hoanzl.at. 18 Euro.
Lothar Müller
EIN LIEBESBEWEIS
Die Geschichte eines Bonvivants und Spions, eines Kommunisten, der Jude war, ohne es sein zu wollen, und doch blieb. Ein Rückblick auf die Kulturaristokratie der DDR und Deutschland im 20. Jahrhundert. Vor allem aber das Buch einer Tochter, die das abgründige Leben ihres Vaters erzählt, ohne ihm den Prozess zu machen.
Barbara Honigmann: Georg. Roman. Hanser, 2019, 160 Seiten, 18 Euro.
EIN GROSSER SPASS
Der Staub, angeblich in Archiven zu Hause, ist eine Großmacht. Wer die Staubwolken und das Staubsieben nach der Lektüre dieses so gelehrten wie humorvollen Essays noch unterschätzt, dem ist nicht zu helfen.
Joachim Kalka: Staub. Berenberg Verlag, Berlin 2019, 152 S., 22 Euro).
EIN GENUSS
In diesem großen Roman des 19. Jahrhunderts findet das Welttheater in der englischen Provinz um 1830 statt. Eine kleine Frau mit runden Augen sieht darin aus wie ein gezähmter Falke. Die Autorin nimmt es nicht nur mit Liebe, Ökonomie und Politik auf, sondern auch mit den modernen Wissenschaften.
George Eliot: Middlemarch. Neuübersetzung. Rowohlt. 1264 S., 45 Euro.
EINE HERAUSFORDERUNG
Wer bei dem Wort „Traumlandschaften“ nicht an paradiesische Reiseziele denkt, sondern an das Unheimliche, die Ängste und Obsessionen, kommt als Teilnehmer dieser furiosen Expedition ins Reich der Finsternis infrage.
Mircea Cărtărescu: Solenoid. Roman. Zsolnay, 2019. 912 Seiten, 36 Euro.
Felix Stephan
EINE HILFE
Über die kommenden Zwanzigerjahre wird oft gesprochen, als stünde ein Revival des berühmten Vorgängerjahrzehnts aus dem 20. Jahrhundert an: Starke politische Ränder, soziale Ungleichheit und ein rasanter technologischer Wandel ergeben ein autoritäres Gebräu. Lehrreicher ist der Ansatz des Politologen Philip Manow: Er erklärt den Aufstieg des europäischen Populismus nicht anhand historischer Formatvorlagen, sondern anhand der ökonomischen Bedingungen der Gegenwart.
Philip Manow: Die politische Ökonomie des Populismus. Suhrkamp, Berlin 2018. 160 Seiten, 16 Euro.
EIN GROSSER SPASS
Computerspiele sind ästhetisch unerfreulich, aber allgegenwärtig. Im Falle des monumentalen Computerspiel-Romans „Miami Punk“ von Juan S. Guse verhält es sich genau andersrum. Ein dunkles Zeichengewitter, eine soziologisch informierte Gesellschaftshochrechnung, Literatur aus der Zukunft.
Juan S. Guse: Miami Punk. Roman.
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2019. 640 Seiten, 26 Euro.
EINE WIEDERENTDECKUNG
In „Menschheitsdämmerung“, der bedeutendsten Lyrik-Anthologie des deutschen Expressionismus, herrscht eine besondere Stimmung. Als wäre die deutsche Lyrik unter einem Apfelbaum eingedämmert und in einer industrialisierten Metropole wieder aufgewacht. Der Urknall des 20. Jahrhunderts.
Kurt Pinthus (Hg.): Menschheitsdämmerung. Symphonie jüngster Dichtung. Rowohlt, Hamburg 2019. 448 Seiten, 34 Euro.
Catrin Lorch
EIN GENUSS
Ein Loch graben. Die Erde um die halbe Welt fahren. Wieder graben, wieder Erde verschiffen. Die in Nigeria geborene Otobong Nkanga bringt in ihren Werken Konzeptkunst und Kolonialismusdebatte zusammen – und es sieht fantastisch aus: Weil Otobong Nkanga auch das Buch dazu gezeichnet hat und die harte, künstlerische Setzung in eine bestechend klare, zarte Bildsprache übersetzt hat.
Otobong Nkanga: To Dig A Hole That Collapses Again. Katalog zur Ausstellung mit Essays von Omar Kholeif und Teju Cole. Museum of Contemporary Art Chicago und DelMonico Books, 2018. 41 Euro.
EINE WIEDERENTDECKUNG
Klaus Theweleit hat alles erklärt. Die Männer, die Welt, wie das miteinander zusammenhängt. Mehr als tausend Seiten, die alle gelesen hatten, vor vierzig Jahren. Und offensichtlich vergessen haben – es ist ernüchternd, wie aktuell sich die Neuauflage liest.
Klaus Theweleit: Männerphantasien. Matthes & Seitz, Berlin 2019.
1278 Seiten, 42 Euro.
EINE HERAUSFORDERUNG
Ein Buch zum Ausklang des Bauhausjahres. Das „Notebook“ ist ein Faksimile des Hefts, in dem die Künstlerin Anni Albers sich Notizen machte. Mit Bleistift auf Karopapier, ein Webmuster nach dem anderen. Näher kann man der Kunst nicht kommen.
Anni Albers: Notebook
Nachwort von Brenda Danilowitz. David Zwirner Books, New York 2017. 152 Seiten, 26 Euro (über Buchhandlung Walther König).
Theresa Hein
EIN LIEBESBEWEIS
Es mag zwar sein, dass den beiden Genies ein bisschen mehr Duett-Routine gutgetan hätte. Das gelegentliche Gekicher von Johnny Cash macht aber jede Schlamperei vergessen. Vor allem für Menschen, die sich mit Bob Dylan eher schwertun.
Bob Dylan, Johnny Cash: Travelin’ Thru,1967 –1969: The Bootleg Series Volume 15. 3 CDs, 23 Euro.
EINE HERAUSFORDERUNG
Eine Kritik des 21. Jahrhunderts an dir, mir, uns. Ein Theatergedicht.
Wolfram Lotz: Die Politiker. Spector Books, Leipzig 2019. 96 Seiten, 10 Euro.
EIN GROSSER SPASS
Phoebe Waller-Bridge spielt eine Frau, die Angst hat, dass sie habgierig, sexsüchtig, egoistisch, zynisch ist und zu allem Überfluss nicht mal eine gute Feministin. „Fleabag“ ist nicht nur die beste britische Serie der vergangenen Jahre, sondern zeigt nebenbei noch, wie erfüllend und notwendig die Liebe einer Schwester sein kann.
Fleabag Von und mit Phoebe Waller-Bridge. DVD/Bluray, 22 Euro/40 Euro. Oder via Streaming.
EIN AUFREGER
Wie geht eine Gesellschaft damit um, wenn herauskommt, dass ein gefeiertes Wissenschaftsgenie Kinder missbraucht? Hanya Yanagihara gibt in ihrem ersten Roman keine Antwort, dafür einem verachtenswerten Protagonisten eine Stimme. „Schwieriges Thema“ wäre eine Untertreibung.
Hanya Yanagihara: Das Volk der Bäume. Roman. Hanser Berlin, 2019. 478 Seiten, 25 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Ausgesprochen sinnvoll findet es Markus Becker, nicht nur den Populismus zu beklagen, sondern ihn zu erforschen. Wenn der Politikwissenschaftler Philipp Manow zu viel Moral und zu wenig Analyse feststellt, pflichtet ihm der Rezensent bei. Aber dass Manow in seinem Vergleich populistischer Bewegungen in Europa lediglich feststellt, dass der Norden rechtspopulistisch und der Süden linkspopulistisch wählt, erscheint ihm ein bisschen dünn. Am Ende komme auch Manow nicht von der These weg, dass sich hinter den Populisten vor allem die Modernisierungsverlierer versammeln. Aber er bringt immerhin einige wichtige Differenzierungen in die Debatte.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Politische Ökonomie des Populismus ist keine Apologie des Populismus. Was Manow zeigt, ist, dass man es weniger mit einer Krankheit als mit einem Symptom zu tun hat. Einem Symptom, das zeigt, wie schlecht man gewappnet ist für eine Globalisierung, von der man doch abhängig ist.« Mladen Gladic der Freitag 20190104