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»Eine herrlich unterhaltsame Huldigung.« Deutschlandfunk
»Ein ebenso lesenswertes wie gut lesbares Buch.« FAZ
»Und so ist die 'Liebeserklärung' ein ganz im Geist der Aufklärung geschriebenes Plädoyer für einen toleranten, weltoffenen Kulturpatriotismus. Sie gehört in den Handapparat jedes Deutschlehrers und aller, die an und mit unserer Sprache arbeiten.« Rhein-Zeitung
Was die deutsche Sprache kann!
Deutsch gilt als kompliziert, hart und teilweise sogar hässlich - zu Unrecht, findet Roland Kaehlbrandt und zeigt, warum wir gerade im Deutschen die ausdrucksstärksten Wörter haben,
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Produktbeschreibung
»Eine herrlich unterhaltsame Huldigung.« Deutschlandfunk

»Ein ebenso lesenswertes wie gut lesbares Buch.« FAZ

»Und so ist die 'Liebeserklärung' ein ganz im Geist der Aufklärung geschriebenes Plädoyer für einen toleranten, weltoffenen Kulturpatriotismus. Sie gehört in den Handapparat jedes Deutschlehrers und aller, die an und mit unserer Sprache arbeiten.« Rhein-Zeitung

Was die deutsche Sprache kann!

Deutsch gilt als kompliziert, hart und teilweise sogar hässlich - zu Unrecht, findet Roland Kaehlbrandt und zeigt, warum wir gerade im Deutschen die ausdrucksstärksten Wörter haben, warum unsere Sprache so gut zu lesen ist und welch einzigartige Nuancen sie uns bietet. Dieses Buch vereint die größten Vorzüge der deutschen Sprache - mit viel Humor und zahlreichen Beispielen.

»Höchst kurzweilig, amüsant und spannend erörtert Roland Kaehlbrandt die wunderbare Vielseitigkeit unserer deutschen Sprache - ein echtes Lesevergnügen!« Nele Neuhaus

»Roland Kaehlbrandts liebenswürdiges Buch über unsere liebenswerte Sprache preist die Vorzüge des Deutschen, die manchmal gerade als Schwierigkeiten betrachtet werden und die hier als herrliche Eigenschaften beschrieben und gefeiert werden. Anschaulich durch schöne Beispiele, überzeugend argumentiert und doch leicht und urban im Ton wird das Buch die Liebe zu unserer Sprache bestärken und verbreiten.« Prof. Dr. Jürgen Trabant
Autorenporträt
Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt lehrt Sprachwissenschaft an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Seine Beschäftigung mit der deutschen Sprache verdankt sich einem mehrjährigen Aufenthalt im sprachverliebten Frankreich. Um die Sprachkultur in Deutschland zu fördern, hat er mit Stiftungen Projekte wie den "Bundeswettbewerb Jugend debattiert" und den Rechtschreibwettbewerb "Deutschland schreibt!" auf den Weg gebracht. Kaehlbrandt ist Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.  
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Rezensent Matthias Heine lernt mit Roland Kaehlbrandts Buch den Zauber der deutschen Sprache kennen, ihre Macht, Möglichkeiten und Tücken. Wenn der Autor sich mit Mark Twain über trennbare Verben ärgert und amüsiert, wenn er den Reichtum des Deutschen an Abtönungspartikeln und seine Leserfreundlichkeit durch Groß- und Kleinschreibung bewundert oder andere Superkräfte unserer Sprache erkundet, unterhält sich Heine nicht nur gut, er lernt auch etwas. Weil der Autor nicht müde wird, wissenschaftliche Quellen zu zitieren, nimmt Heine ihm schließlich sogar ab, dass das Deutsche zu prägnanter Kürze in der Lage ist.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.10.2022

Von Lästermäulern und Trümmerfrauen
Einfühlsam, ausdrucksstark und geschmeidig, aber so was von: Roland Kaehlbrandt lobt die deutsche Sprache

Wenn Deutsche sich über das Deutsche mokieren möchten, zitieren sie gern einen Amerikaner: Mark Twains ironische Bemerkungen über "die schreckliche deutsche Sprache", über Satzungetüme, Bandwurmwörter und die grammatischen Verschrobenheiten einer überkomplexen Formenfülle gehören längst zur akademischen Popkultur. Sie gelten als geistreiche Begründung dessen, was der Volksmund auf die schlichte Formel bringt: "Deutsche Sprache, schwere Sprache". Roland Kaehlbrandt, Sprachwissenschaftler an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft, hält in einem ebenso lesenswerten wie gut lesbaren Buch dagegen: Er präsentiert "zehn große Vorzüge" des Deutschen und widmet jedem von ihnen ein Kapitel.

Wie es sich gehört für eine Liebeserklärung - als die das Buch im Untertitel firmiert -, ist der Ton persönlich und von Zuneigung geprägt. Als ersten Vorzug beschreibt Kaehlbrandt die Fähigkeit des Deutschen zu "einfühlsamen und ausdrucksstarken" Formulierungen. Er begründet das nicht mit dem Gefühlswortschatz, sondern mit den kleinen unscheinbaren Partikelwörtern (Wo bleibt sie bloß? Nun warte halt noch - da kommt sie ja), von denen das Deutsche mehr hat als andere Sprachen. Sie sind keine "Läuse in dem Pelz unserer Sprache", wie der Stillehrer Ludwig Reiners sie einst abschätzig nannte, sondern Tönungen, die dem Redefluss viele emotionale Nuancen verleihen.

Als einen weiteren Vorzug des Deutschen benennt Kaehlbrandt die Geschmeidigkeit seiner Wortbildung, die es erlaubt, aus bestehenden Wörtern und Silben spielend leicht neue Begriffe zu fügen. Sie gebiert zwar manchmal Ungeheuer wie das berühmte Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz, beschert uns aber meistens prägnante Bezeichnungen, von Luthers Lästermaul über die Trümmerfrau der Nachkriegszeit bis zu einer reich schimmernden Farbwortpalette von goldbraun und silbergrau bis zu taubenblau und ziegelrot.

Die Geschmeidigkeit der Wortbildung findet ihr Gegenstück in der Gelenkigkeit des Satzbaus, dessen flexible Wortstellungsregeln eine Vielzahl von Fokussierungen erlauben. Auch der von Mark Twain besonders bespöttelten Satzklammer, die als Regel vorsieht, dass das Verb im Nebensatz am Ende und deshalb mitunter, wie in diesem Beispiel, erst nach einer beträchtlichen, Geduld und Gedächtnis des Lesers beanspruchenden Wortstrecke auftaucht, vermag Kaehlbrandt etwas abzugewinnen. Sie bündelt nämlich die Informationen und stellt sie vom Ende her in eine verdichtende Perspektive. Voll kompliziert? Egal! Anderes Kapitel! Dort zeigt Kaehlbrandt: Deutsch geht auch kurz. - Echt jetzt?! - Aber so was von!

Vorbildlich findet der Autor auch die grammatische Integrationsfähigkeit des Deutschen, die aus einem Import wie downloaden automatisch das einheimische Partizip downgeloadet macht. Allerdings verläuft die Einpassung neuer Fremdwörter nicht immer ganz so reibungslos, wie es bei Kaehlbrandt erscheint. So zeigte eine Studie, dass Sprecher beträchtliche Probleme hatten, frisch entlehnten Anglizismen wie Applet, Constraint oder Jam ein Genus zuzuordnen. Auch sperrige Formen wie das unlimited Datenvolumen zeigen die Grenzen der Assimilation.

Weitere Vorzüge, die Roland Kaehlbrandt aufführt, haben weniger mit den Eigenschaften des Sprachsystems zu tun als mit dem, was man die kommunikative und gesellschaftliche Ausgereiftheit des Deutschen nennen könnte: Dazu gehört vor allem die Existenz eines grammatischen Standards, gekoppelt mit einem hochdifferenzierten Wortschatz und einem orthographischen Regelwerk, das logischer funktioniert, als seine Kritiker meinen. Solche Merkmale, die Deutsch zu einer ausgefeilten Bildungs- und Literatursprache machen, teilt es allerdings mit anderen Schriftsprachen der Welt. Eine positive Besonderheit des Deutschen sieht Kaehlbrandt darin, dass diese Normen nicht von oben verordnet wurden. Sie haben sich ohne königliche Akademie oder kultusministerielle Lenkung herausgebildet und verbinden überregionale Stabilität und historische Kontinuität mit Offenheit für den Sprachwandel. Ob dieses Gleichgewicht zwischen Beharrung und Innovation allerdings so beständig ist, wie der Autor annimmt, muss sich noch zeigen. Im Zeitalter des Internets werden aktuelle Sprachtrends von den Regelwerken immer schneller sanktioniert und immer weniger gefiltert. Der Germanistenspruch, dass die Fehler von heute die Regeln von morgen seien, könnte bald überholt sein, weil man bis morgen nicht mehr zu warten braucht.

Historisch gewachsen war zunächst auch die amtliche Orthographie, deren Regeln sich weitgehend darauf beschränkt hatten, die bestehenden Schreibweisen zu harmonisieren. Erst die Rechtschreibreform von 1996 hat mit dieser Tradition gebrochen. Darin, dass ihre Neuerungen nicht aus der Mitte der Gesellschaft, sondern von reformfreudigen Linguisten und Politikern kamen, sieht Kaehlbrandt eine Ursache für ihre Mängel. Er kritisiert zu Recht, dass der Versuch, die verstärkte Getrenntschreibung durchzusetzen, zu einem Verlust an Differenzierungsmöglichkeiten geführt hat, der durch die Reformierung der Reform nur teilweise korrigiert wurde. Weniger die Reform als den Schulunterricht betrifft seine Feststellung, dass korrekte Interpunktion mittlerweile zu einer Rarität geworden ist. Die Möglichkeit, die syntaktische Gliederung durch Satzzeichen für den Leser sichtbar zu machen, bleibt zunehmend ungenutzt, obwohl die deutschen Kommaregeln grammatikalisch begründet und leicht erlernbar sind.

Wie die Orthographiereform ist auch das Gendern ein Eingriff in die Sprache im Namen des Fortschritts. Es wird von einer symbolpolitisch "erweckten" Trägerschicht in Politik und Verwaltung, Hochschulen und Medien vorangetrieben. Auf diese sprachpolitischen Berührungspunkte geht Kaehlbrandt allerdings nicht ein, obwohl er die grammatischen und kommunikativen Defekte der "geschlechtergerechten Sprache" klar benennt.

Einer Liebeserklärung, die die Schönheit nicht zur Sprache bringt, würde etwas Wesentliches fehlen. Und so lässt Kaehlbrandt des Öfteren Dichter zu Wort kommen. Passagen von Thomas Mann und Stefan Zweig, Anna Seghers und Sasa Stanisic dienen ihm dazu, den ästhetischen Reichtum von Wortschatz und Grammatik zu demonstrieren. Es wäre zu wünschen, dass solche Erkundungen Schule in der Schule machten, um im Deutschunterricht die sprachliche Seite der Literatur stärker zur Geltung zu bringen. Den Schülern würde deutlich, dass Romane, Erzählungen und Gedichte weit mehr sind als Stofflieferanten für sozialkundliche Erörterungen. Das setzt allerdings voraus, dass Lehrer die deutsche Sprache wenn schon nicht lieben, dann zumindest kennen. Deshalb ist auch ihnen die Lektüre dieses Buches zu empfehlen. WOLFGANG KRISCHKE

Roland Kaehlbrandt: "Deutsch". Eine Liebeserklärung. Die zehn großen Vorzüge unserer erstaunlichen Sprache.

Piper Verlag, München 2022. 256 S., br., 12,- Euro.

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»Eine herrlich unterhaltsame Huldigung.« Deutschlandfunk "Büchermarkt" 20221118