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Eine kraftvolle literarische Konfrontation mit der Schuld der Väter
»Dein Vater stand auf der falschen Seite.« - ein Satz, der die Familie zerreißt. Seit seiner Kindheit quält den Erzähler eine Frage: Was hat der Vater während der Besatzungszeit gemacht? Doch er traut sich nie, ihn zu fragen, zu unberechenbar, zu gewalttätig ist dieser Vater. Im Mai 1987, als in Lyon der Prozess gegen den NS-Verbrecher Klaus Barbie eröffnet wird, berichtet der Sohn als Journalist einer großen französischen Tageszeitung. Und erfährt am selben Tag, dass die Gerichtsakte seines Vaters im Archiv schlummert. Und…mehr

Produktbeschreibung
Eine kraftvolle literarische Konfrontation mit der Schuld der Väter

»Dein Vater stand auf der falschen Seite.« - ein Satz, der die Familie zerreißt. Seit seiner Kindheit quält den Erzähler eine Frage: Was hat der Vater während der Besatzungszeit gemacht? Doch er traut sich nie, ihn zu fragen, zu unberechenbar, zu gewalttätig ist dieser Vater. Im Mai 1987, als in Lyon der Prozess gegen den NS-Verbrecher Klaus Barbie eröffnet wird, berichtet der Sohn als Journalist einer großen französischen Tageszeitung. Und erfährt am selben Tag, dass die Gerichtsakte seines Vaters im Archiv schlummert. Und so ist es nicht ein Prozess, der gerade begonnen hat, es sind zwei. Die sprachgewaltige, schmerzhafte Auseinandersetzung Chalandons mit der Wunde seines Lebens und Schreibens, dem Vater als Verräter.
Autorenporträt
Sorj Chalandon, geboren 1952 in Tunis, gilt als einer der bedeutendsten Journalisten und Schriftsteller Frankreichs. Viele Jahre lang schrieb er für die Zeitung ¿Libération¿, seit 2009 ist er Journalist bei der Wochenzeitung ¿Le Canard enchaîné¿. Für seine Reportagen über Nordirland und den Prozess gegen Klaus Barbie wurde er mit dem Albert-Londres-Preis ausgezeichnet. Auch sein schriftstellerisches Schaffen wurde mit zahlreichen Literaturpreisen gewürdigt, unter anderen dem Prix Médicis und dem großen Romanpreis der Académie française.  
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

"Verräterkind" ist nicht der erste Roman, in dem sich Chalandon mit seinem Vater und dessen Verhältnis zum NS-Regime auseinandersetzt, weiß Rezensentin Dina Netz. Nun jedoch macht der Journalist und Autor dem manipulativen Vater literarisch "den Prozess", wie Netz es ausdrückt. Nach einigen Recherchen des autofiktional angelegten Ich-Erzählers kommt heraus, dass alle Erzählungen des Vaters in Bezug auf seine Rolle im zweiten Weltkrieg erlogen waren. Was diese Erkenntnis in dem Sohn auslöst, wie sehr ihn die Lügen seines Vaters umtreiben, kann die Rezensentin dank Chalandons wunderbar genauen und kompakten Situationsbeschreibungen gut nachempfinden. Besonders scheint sich Netz über eine unvorhersehbare Wendung am Ende des Romans zu freuen. Hier zeigt sich, dass Sorj Chalandon eben nicht nur ein guter Reporter ist, sondern auch ein "großer Romancier", so die begeisterte Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
Der Roman ist der Versuch eines Sohnes, mit der Schande weiterzuleben, indem er sich schonungslos offenbart. Der Wechsel zwischen Straf- und privatem Gerichtshof gelingt brillant. Auch die Sprache, die Chalandon findet, ist eindrucksvoll. Ulrich Rüdenauer SWR 2 20221116