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Bayern durchforscht nach kaum bekannten Spuren bekannter Schriftsteller Der Autor führt in 35 Kapiteln den Leser kreuz und quer durch Bayern zu Orten und Schauplätzen, wo bekannte Schriftsteller aufwuchsen, längere Zeit lebten, literarisch wirkten oder unterwegs waren. Ein Kenner der Literatur in Bayern hat die schönsten Dichterwanderwege erkundet und stellt sie in einer repräsentativen regionalen Gliederung vor. Ungewöhnlich ist die Zuordnung von Originaltexten der vorgestellten Autoren, die sich auf ihre Lebenswelt beziehen und die Verbundenheit mit ihren Mitmenschen zum Ausdruck bringen.…mehr

Produktbeschreibung
Bayern durchforscht nach kaum bekannten Spuren bekannter Schriftsteller
Der Autor führt in 35 Kapiteln den Leser kreuz und quer durch Bayern zu Orten und Schauplätzen, wo bekannte Schriftsteller aufwuchsen, längere Zeit lebten, literarisch wirkten oder unterwegs waren. Ein Kenner der Literatur in Bayern hat die schönsten Dichterwanderwege erkundet und stellt sie in einer repräsentativen regionalen Gliederung vor. Ungewöhnlich ist die Zuordnung von Originaltexten der vorgestellten Autoren, die sich auf ihre Lebenswelt beziehen und die Verbundenheit mit ihren Mitmenschen zum Ausdruck bringen. Die landschaftlichen und städtischen Schauplätze sind durch historische und aktuelle Bilder im großzügigen Format präsentiert.
Autorenporträt
Karl Stankiewitz, geb. 1928, wohnt abwechselnd in München und im Tiroler Rettenschöß. Seit 1950 ist er als Reisejournalist unterwegs und schreibt u. a. für die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Rundschau" und die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" oder arbeitet für Rundfunk und Fernsehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.12.2005

Bayern-Buch
Auf den Spuren der Dichter
Kurz vor seinem Tod am 26. August 1921 genoss Ludwig Thoma bei einem Glaserl Kognak den Rundblick auf die Wälder und Gipfel des Voralpenlandes und flüsterte: „Schön is’ halt da dahoam.” Doch Thoma war nicht der einzige Schriftsteller, der sein Leben lang von Bayerns Luft und Landschaften zehrte. Schon vor mehr als tausend Jahren wurden die gelehrten Männer nicht müde, Loblieder auf die bayerische Heimat anzustimmen. Eines der berühmtesten Zeugnisse dafür ist die Landesbeschreibung des Freisinger Bischofs Arbeo im 8. Jahrhundert: „Herrlichstes Land, erstrahlend in Anmut, überreich an Wäldern, fruchtbar an Wein . . .” Ist es da noch verwunderlich, dass gerade die sensibelsten Köpfe süchtig nach diesem Land waren, nach seinen Bergen und Seen, Wäldern und Flecken, Dörfern und Städten, in denen ihre Schöpferkraft freien Raum und Inspiration fand?
Die Spuren, die Dichter und Künstler in Bayern hinterlassen haben, sind unübersehbar. Vor allem im Oberland wird der Wanderer auf Schritt und Tritt an Literaten und Freigeister erinnert, weshalb sich Literatur-Spaziergänge immer größerer Beliebtheit erfreuen. Dennoch: Die Pfade der Poeten entschlüsseln sich nicht von selbst, sie erfordern Neugier und Leselust. Umso verdienstvoller ist eine Handreichung, wie sie jetzt Karl Stankiewitz vorgelegt hat. Der Journalist lädt seine Leser zu literarischen Wanderungen zwischen Alpen, Spessart und Böhmerwald ein. Dabei ist Stankiewitz noch einer vom alten Schlag, einer, der sich sein Wissen nicht nur aus Büchern, Akten und Reiseführern holt, sondern der sich das weite Land noch erwandert und den Dingen aus eigener Anschauung auf den Grund geht. In seinem neuen Buch erkundet Stankiewitz die schönsten Dichterwanderwege mitsamt ihrem touristischen Umfeld. Dabei streift er kreuz und quer durch Bayern und stellt Orte und Schauplätze vor, an denen bekannte Schriftsteller aufwuchsen, lebten und schrieben. Der Leser taucht ein in romantische Landschaften und Städte, in tiefe Wälder, er lernt Klöster und Kirchen kennen, versteckte Museen und sogar ein Gefängnis. Er folgt den frühen Spuren von Bert Brecht in Augsburg, begibt sich auf den Adalbert-Stifter-Wanderweg im Hochwald des Böhmerwalds und radelt zum Raubritter Helmbrecht an den Inn. Doch enthält das Buch nicht nur lexikalische Theorie - die Dichter kommen auch selber zu Wort. Ausschnitte aus Originaltexten schildern ihre Lebenswelt und ihre Verbundenheit mit Land und Leuten, so dass man mit Fug und Recht darin „Grundzüge einer Literaturtopographie” erkennen kann, „die als Schlüssel zu den Werken und den Beziehungen von Autoren zu ihren Landschaften” dienen, wie Eberhard Dünninger im Geleitwort des Buches schreibt.
Der Leser erfährt nebenbei, wie der Satiriker Kurt Tucholsky im Spessart zum Romantiker wurde, was Friedrich Nietzsche im „uncivilisierten” Bayerischen Wald suchte, er verfolgt den schwierigen Weg des Lion Feuchtwanger im Münchner Lehel und er lernt sogar, wo Thomas Mann Großfamilie und Hund in Bad Tölz spazieren führte. Er folgt aber auch den Spuren Ödön von Horvaths hoch droben vom Kreuzeck zur Höllentalklamm und weiß plötzlich, wo der Gefangene Ernst Toller zum Dramatiker wurde. Wie man es von den bisherigen Bänden des Kiebitz Verlags kennt, zeichnet sich auch dieses Buch durch eine anmutende Aufmachung und durch eine Abrundung mit stimmigen Fotos aus. Hans Kratzer
Karl Stankiewitz, Poeten-Pfade in Bayern, Literarische Wanderungen, Verlag Kiebitz Buch, 2005, ISBN: 3-9807800-5-8, 160 Seiten, 19,80 Euro
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