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Wie das Unfassbare Darstellen? Es bedarf der literarischen Kunst eines Erzählers, der sich ganz in die Tiefe des Erlebten versinken läßt, zugleich aber die Distanz des Entronnenen mitbedenkt. »Nekropolis« erzählt beides zugleich: die Irrfahrt eines slowenischen Widerstandskämpfers durch die deutschen Konzentrationslager und die Erinnerungsversuche des Überlebenden, der in den frühen sechziger Jahren die Lagergedenkstätten auf Reisen besucht: von Dachau und Natzweiler bis Bergen-Belsen.

Produktbeschreibung
Wie das Unfassbare Darstellen? Es bedarf der literarischen Kunst eines Erzählers, der sich ganz in die Tiefe des Erlebten versinken läßt, zugleich aber die Distanz des Entronnenen mitbedenkt. »Nekropolis« erzählt beides zugleich: die Irrfahrt eines slowenischen Widerstandskämpfers durch die deutschen Konzentrationslager und die Erinnerungsversuche des Überlebenden, der in den frühen sechziger Jahren die Lagergedenkstätten auf Reisen besucht: von Dachau und Natzweiler bis Bergen-Belsen.
Autorenporträt
Boris Pahor (1913-2022) gehört zu den eminentesten Stimmen der slowenischen Literatur. Geboren in Triest, damals zu Österreich-Ungarn gehörend, wurde er Teil der slowenischen Widerstandsbewegung gegen das faschistische Italien.  Im Januar 1944 wurde er verhaftet und nach Deutschland deportiert. Er überlebte die KZs Dachau, Natzweiler-Struthof, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. Nach seiner Befreiung arbeitete er ab 1947 als Publizist, Lehrer und Schriftsteller. Pahor starb am 30. Mai 2022 im Alter von 108 Jahren in Triest.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2016

NEUE TASCHENBÜCHER
Blitzlichter
der Erinnerung
In Bildern wie diesen wird der nagende Zweifel an den Möglichkeiten der Sprache, Unvorstellbares darzustellen, zum Geburtshelfer großer Erzählkunst: „Auf der krustenartigen Haut, welche die Rippen umhüllt, malt das Licht der Glühbirne über der Eingangstür unruhige Reflexe, während der kalte Wind mit seinen Fingern auf der Harfe der Menschenbrust ein leises Requiem spielt, das die Zähne der Wölfe unaufhörlich zerreißen.“
In blitzlichthaft aufflackernden Erinnerungsbildern nähert sich der autobiografische Roman „Nekropolis“ – spät zu uns gekommen und zuletzt jahrelang vergriffen – dem äußersten Schrecken, den der Autor als politischer Häftling mehrerer Konzentrationslager durchlebte, darunter das elsässische Todeslager Struthof.
In kunstvoller Verschränkung von Nähe und Distanz wählt Boris Pahor den Rahmen eines im Kreise ahnungsloser Touristen verbrachten Sonntagnachmittags und erzählt vom Leben, Sterben und Überleben – mit demselben unstillbaren Lebenshunger, der den mittlerweile 103-jährigen Triester Autor slowenischer Zunge auch heute noch quicklebendig sein lässt.
VOLKER BREIDECKER
Boris Pahor: Nekropolis. Aus dem Slowenischen von Mirella Urdih-Merkù. Berlin Verlag, Berlin 2016.
280 Seiten, 12,99 Euro.
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