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Die Verlegenheit vor dem Leben
Deutschland in den Wirtschaftswunderjahren, eine Zeit des Konsums und des allgemeinen Aufschwungs. Doch die vielversprechende Erfindung des Vaters bleibt in den Kinderschuhen stecken, die Mutter zieht sich in eine schwere Depression zurück. Warum nur, so fragt sich der heranwachsende Erzähler, nehmen seine Eltern nicht an diesem Aufwärtstrend teil? Ungeschönt setzt er sich mit seinen ambivalenten Gefühlen den Eltern gegenüber auseinander und gelangt nach und nach zu der Erkenntnis, dass auch der einst so geschmähten Einfalt Achtung gebührt.

Produktbeschreibung
Die Verlegenheit vor dem Leben

Deutschland in den Wirtschaftswunderjahren, eine Zeit des Konsums und des allgemeinen Aufschwungs. Doch die vielversprechende Erfindung des Vaters bleibt in den Kinderschuhen stecken, die Mutter zieht sich in eine schwere Depression zurück. Warum nur, so fragt sich der heranwachsende Erzähler, nehmen seine Eltern nicht an diesem Aufwärtstrend teil? Ungeschönt setzt er sich mit seinen ambivalenten Gefühlen den Eltern gegenüber auseinander und gelangt nach und nach zu der Erkenntnis, dass auch der einst so geschmähten Einfalt Achtung gebührt.
Autorenporträt
Wilhelm Genazino (1943-2018) wurde in Mannheim geboren, arbeitete zunächst als Journalist, später als Redakteur und Hörspielautor. Als Romanautor wurde er 1977 mit seiner 'Abschaffel'-Trilogie bekannt und gehörte seither zu den wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren.Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem erhielt er 1998 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und 2004 den Georg-Büchner-Preis. 2007 wurde er mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet, 2010 mit dem Rinke-Sprachpreis. 2011 wurde Genazino in die Akademie der Künste gewählt. 2013 erhielt er den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, 2014 den Samuel-Bogumil-Linde-Preis für sein literarisches Werk.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.12.2022

Lutz Seiler
Schriftsteller
„Am Abend hielt Mutter gern ein Ei in der Hand.“ Oder: „An manchen Tagen sehen alle alten Frauen meiner toten Mutter ähnlich. Dann möchte ich die Arme heben und so lange in alle Richtungen winken, bis ich wieder bei Trost bin.“ Zwei Sätze aus Wilhelm Genazinos „Die Liebe zur Einfalt“ (Hanser, München 2012, 176 Seiten, 18 Euro), einem der wenigen Bücher, die ich wenigstens einmal im Jahr zur Hand nehme, immer wieder aufschlagen möchte und schon einige Male gelesen habe, ein Buch aus der Lebensbibliothek, könnte man sagen, aus den heiligen Beständen. Im Trubel des Jahres 1990 erschienen, hatte es keine Chance, wirklich wahrgenommen zu werden. Dafür können wir es jetzt in Ruhe und immer wieder lesen und sehen, wie viel Zeitgeschichte dort erzählt wird. Die detaillierte und zugleich kunstvolle Beschreibung einer arbeiterlichen, kleinbürgerlichen Herkunft – dafür werden inzwischen sogar Nobelpreise vergeben. Was heute gern „Autofiktion“ genannt wird, hat es, wie wir ja wissen, schon immer gegeben, damals hieß es „subjektive Authentizität“ und die Behauptung, dass es „genauso war“, schützte nicht im Geringsten vor dem Anspruch, gute Literatur zu machen. Genazinos Orte waren Ludwigshafen, Mannheim, Frankfurt am Main – 1990 waren das exotische Orte für mich, und sie sind es heute eigentlich noch immer, aber eben auch ein Stück Heimat, was ich den Büchern Wilhelm Genazinos verdanke.
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