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4 Kundenbewertungen

Wie sehr bestimmt die Geschichte unsere Gegenwart? Verena Keßlers Debüt über die Haltlosigkeit des Erwachsenwerdens "brummt nur so vor Lebendigkeit. Traurig, witzig, abgründig - Bombe!" Stefanie de Velasco Larry lebt in einer Stadt mit besonderer Geschichte - Ende des Zweiten Weltkriegs fand in Demmin der größte Massensuizid der deutschen Geschichte statt. Für Larry ist ihre Heimatstadt aber vor allem eins: langweilig. Sie will so schnell wie möglich raus in die Welt und Kriegsreporterin werden. Während Larry mit den Unzumutbarkeiten des Erwachsenwerdens kämpft, steht einer alten Frau der…mehr

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Produktbeschreibung
Wie sehr bestimmt die Geschichte unsere Gegenwart? Verena Keßlers Debüt über die Haltlosigkeit des Erwachsenwerdens "brummt nur so vor Lebendigkeit. Traurig, witzig, abgründig - Bombe!" Stefanie de Velasco Larry lebt in einer Stadt mit besonderer Geschichte - Ende des Zweiten Weltkriegs fand in Demmin der größte Massensuizid der deutschen Geschichte statt. Für Larry ist ihre Heimatstadt aber vor allem eins: langweilig. Sie will so schnell wie möglich raus in die Welt und Kriegsreporterin werden. Während Larry mit den Unzumutbarkeiten des Erwachsenwerdens kämpft, steht einer alten Frau der Umzug ins Seniorenheim bevor. Beim Aussortieren ihres Hausstands erinnert sie sich an das Kriegsende in Demmin und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Mit Leichtigkeit und Witz erzählt Verena Keßler von Trauer und Einsamkeit, von Freundschaft und der ersten Liebe. Ein Roman über die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und die Möglichkeit, sie zu überwinden.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, L ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Verena Keßler, geboren 1988 in Hamburg, lebt in Leipzig, wo sie am Deutschen Literaturinstitut studierte. Ihr Debütroman, Die Gespenster von Demmin, wurde für zahlreiche Preise nominiert und mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet. Eva ist ihr zweiter Roman.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Nicolas Freund lernt mit Verena Kesslers Debüt die Toten von Demmin kennen. Dass sie nicht fort sind, dass über dem Ort, in dem am Ende des Zweiten Weltkriegs der größte Massensuizid der deutschen Geschichte stattfand, weiterhin eine Trauer liegt, vermittelt ihm der Text mit seiner jugendlichen Protagonistin, die sich auf Spurensuche begibt, zu Themen wie Tod, Schuld und NS-Vergangenheit. Der präpotente Ton der Erzählerin kontrastiert reizvoll die dunkle Seite, die der Text aufschlägt, findet Freund. Dass Kessler weiteren Figuren im Text, einer alten Zeitzeugin der Selbstmorde von Demmin, einem syrischen Flüchtling, so wenig Raum zur Entfaltung gibt, empfindet Freund allerdings als frustrierend.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.11.2020

Drückende Stille zwischen den Generationen
Behutsam, schlicht, genau: Verena Keßler debütiert mit dem Roman "Die Gespenster von Demmin"

Der Satz sitzt: "Es nieselt schon wieder, natürlich, wenn ich die Sonne wäre, würde ich auch woanders scheinen." Alles ist an diesem Satz ablesbar: dass die fünfzehnjährige Larissa, die sich selbst "Larry" nennt, schlagfertig ist und kurzen Prozess macht mit ihrer Umgebung, dass diese Umgebung - die Kleinstadt Demmin in Vorpommern - sie anödet und dass sie dort wenig mehr hält als die Erdanziehungskraft, dass also ihre Lebenslust hier kein Zuhause findet. Als sie sich wenig später mit Timo trifft, der die Schule nach der neunten Klasse abgebrochen hat und jetzt bei Netto Paletten leer räumt, fragt sie ihn wie selbstverständlich: "Willst du denn gar nicht weg von hier?"

Demmin, am Zusammenfluss von Peene, Trebel und Tollense gelegen, hält seine Jugend nicht. "Die Menschen gehen alle weg", erzählte der Filmemacher Hans Jürgen Syberberg, der nur wenige Kilometer von Demmin entfernt in Nossendorf lebt, dieser Zeitung im Frühling (F.A.Z. vom 8. Mai): "Das ist das Ende einer lebenden Kommune. Es bleiben die Alten übrig, die Jungen gehen nach der Schule sofort weg. Das ist kein normaler Zustand."

Larry, die Protagonistin in Verena Keßlers Romandebüt "Die Gespenster von Demmin", will auch weg: Kriegsreporterin - das ist ihr Lebensziel. Dafür trainiert sie Tag für Tag, lässt sich kopfabwärts vom Apfelbaum hängen, taucht ihre Hand im Winter in die fast zugefrorene Peene, immer gegen die Stoppuhr, je länger, desto besser. Kriegsreporterin sein, das hat für sie mit Schmerzunempfindlichkeit zu tun, mit einem gestählten Körper, der Folter und Entbehrung aushalten kann, nicht mit politischer Analyse, geistiger Anstrengung oder Empathie.

Larry kann man nichts vormachen: Sie durchschaut die Lebenslügen ihrer Mutter, einer Krankenschwester, die ständig neue Männer ausprobiert. Aber Larry selbst macht anderen etwas vor: das nette Mädchen nämlich, das auf dem Friedhof Müll sammelt, doch nur dann, wenn sie von den alten Frauen, die zur Grabpflege kommen, gesehen wird, weil sie ihr dann einen Fünfer zustecken. Trotzdem wird einem Larry, die manchmal Züge einer Zynikerin trägt, sympathisch, nicht nur in den zärtlichen Dialogen mit ihrem toten Bruder, der 36 Tage vor ihrer Geburt starb, auch in der Anhänglichkeit an ihren Vater wie an ihre Mutter, schließlich an die Freundin Sarina, die ihr als Kind beigebracht hatte, im Freien zu pinkeln.

Keßler kontrastiert diese pubertäre Behauptung von Lebenswillen mit der Vorbereitung der über achtzigjährigen Frau Dohlberg auf das Altersheim und das Sterben. Larry erzählt selbst in der ersten Person, über Frau Dohlberg lesen wir in der dritten. Die Kontrasterzählungen sind scharf gegeneinander geschnitten. Wenn Keßler einen Demminer Parkplatz mit dem Dänischen Bettenlager, Rossmann und Kik beschreibt, hat man Bilder wie aus einem "Tatort" oder einem "Usedom-Krimi" (gern mit unzugänglichen Problemkindern) vor Augen. Das ist alles mit sicherer Hand, klarem Blick, perfektem Timing, schmucklos, stringent und präzise gemacht.

Wie Keßler sich hineindenkt in die Welt einer Fünfzehnjährigen, das zeugt von Empathie und exakter Beobachtung. Die drückende Einsamkeit der Alten fängt sie ohne Kommentar, ohne sprachliche Gefühlsbefehle ein, und nicht weniger drückend macht sich die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, Eltern und Kindern, Großeltern und Enkeln breit. Da kommen wir auch zu dem Grund, warum die Jungen wegwollen und das Buch "Die Gespenster von Demmin" heißt. Mehrere Sachbücher und der Dokumentarfilm "Über Leben in Demmin" von Martin Farkas haben bereits den Massenselbstmord von mindestens tausend Menschen in der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs thematisiert, als überwiegend Frauen sich entweder erhängten, die Pulsadern aufschnitten oder gemeinsam mit ihren Kindern in der Peene ertränkten - aus Angst vor Racheakten und Vergewaltigungen durch die einrückende Rote Armee. In knappen Erinnerungsrückblenden fängt Keßler das Kindheitstrauma dieser Tage bei der alten Frau Dohlberg ein.

Durch Schlichtheit und Genauigkeit gelingt Keßler mit diesem Roman-Erstling ein Buch, das schön ist, weil es nicht groß sein will. Das heißt aber auch, dass seine stilistische Perfektion durch Kleinmut erkauft wird: Die Autorin scheut sich davor, in die Debatten der Erinnerungspolitik einzusteigen. Durch die Ich-Perspektive Larrys und die Trauma-Hemmung Frau Dohlbergs schützt sie auch sich selbst vor Reflexionen. Von den "Nazis" und ihrem "Trauermarsch" am 8. Mai grenzt sich Larry durch Desinteresse ab. Deren Motivation und Perspektive interessieren Keßler - anders als den Filmemacher Farkas - nicht. Auch die Frage, ob die Sprachlosigkeit nur mit psychischen Traumata und nicht auch mit politischen Unterlassungen - dem jahrzehntelangen Verhindern, dass die Opfererfahrung der Kinder von 1945 öffentlich Form und Sprache fand - zu tun haben könnte, liegt außerhalb des Horizonts dieses Buches.

Die Hoffnung, die es am Ende aufscheinen lässt, ist die einer ressentimentfreien und empathischen Aneignung von Geschichte, die dazu führen müsste, dass sich Lebensfreude statt der Depression fortpflanzt und dieses Leben in Demmin Geborgenheit findet. Verena Keßler hat diese Aufgabe behutsam formuliert; sie zu lösen wäre zu viel für ein Buch und einen Menschen allein.

JAN BRACHMANN

Verena Keßler:

"Die Gespenster von

Demmin". Roman.

Hanser Berlin Verlag, Berlin 2020. 240 S., geb., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.02.2021

Stille Wasser
Verena Keßlers munterer Debütroman „Die Gespenster von Demmin“ erzählt von einer deutschen Erinnerungslandschaft, in der die Zeitzeugen verschwinden
Am Wasser, an Gezeiten, an schmelzenden Gletschern lässt sich das Vergehen der Zeit ablesen. Wasser taktet die verstreichende Zeit, was in dieser Zeit geschieht, verrät das Wasser aber nicht. Selbst Tausende Tote hinterlassen im Wasser keine Spuren, zumindest keine sichtbaren.
In Verena Keßlers Debütroman lebt die 15 Jahre alte Larry in der kleinen Stadt Demmin in Norddeutschland, die unter anderem deshalb bekannt ist, weil dort im Frühjahr 1945 beim Einmarsch der Roten Armee mehr als tausend Menschen aus Angst vor den Soldaten kollektiven Suizid begingen. Die meisten von ihnen gingen in die Flüssen Tollense und Peene. Ein Denkmal auf dem Friedhof, wo Larry neben der Schule jobbt, erinnert an die Toten. Die Stadt, die im Krieg fast vollständig zerstört wurde, ist heute, in der nur vage bestimmten Gegenwart des Romans, eine andere, aber eine diffuse Trauer scheint noch wie ein Schleier über allem zu hängen.
Das spürt Erzählerin Larry, die eigentlich Larissa heißt, aber nur von ihrer Mutter so genannt wird: „Wer ist in dieser Stadt schon glücklich“, fragt sie sich, als ihr Sportlehrer sie fragt, ob sie alle unglücklich machen wolle, weil sie einen Rückwärtssalto von der Sprossenwand gemacht hat. Larry übt solche Sachen, am liebsten hängt sie kopfüber in der Kälte von Bäumen herab, obwohl das natürlich sehr schnell sehr unangenehm wird: „Klar, ist ja auch eine Foltermethode. Und genau deshalb muss ich das üben. Ist nämlich gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass ich in meinem Leben irgendwann gefoltert werde.“ Dieser vorlaute Ton der jungen Schülerin ist ein gut gesetzter Kontrast zu den finsteren Themen, die hier den Alltag zwischen Schule, Supermarktbesuch und Streit mit den Eltern bestimmen.
Larry möchte nämlich Kriegsreporterin werden, warum, kann sie nicht genau sagen, aber sie bereitet sich schon darauf vor. Ihre Faszination für Morbides hat aber auch zu tun mit dem Aufwachsen in einer langweiligen Kleinstadt, die so tut, als hätte sie keine Geschichte. Etwas stimmt nicht, und Larry merkt das. Der Roman bleibt hier vage, aber vermutlich spürt Larry in Demmin, wo nur zwei Generationen zuvor ein großer Teil der Bevölkerung den Tod suchte, den Drang, alles festzuhalten, was sonst nicht dokumentiert werden würde.
Mit Timo übt Larry sonntags im Keller der Schule heimlich Waterboarding, und spätestens bei dieser Szene wird klar, dass es für Larry beim Ausleben ihrer Faszination für Grausamkeiten aller Art auch um eine Kompensation geht.
Es sind Ersatzhandlungen für Gefühle, die sie sich noch nicht erschlossen hat. Der Teenager wiederholt die Unsicherheit eines Umgangs mit Geschichte, mit Verbrechen und Grausamkeiten, die nicht verarbeitet werden können, weil sie auch nicht richtig erinnert werden. Ein Topos der deutschen Erinnerungslandschaft: Man muss schon wissen, was in der Peene passiert ist. Der Fluss selbst erzählt es einem nicht. Und wenn sich niemand erinnert, dann ist es, als wäre es nicht geschehen.
In dem Roman in munterem Plauderton gibt es nur noch eine Figur, die sich erinnert: Larrys Nachbarin. Sie war dabei, als ihre Freunde und Nachbarn in den Fluss gingen: „Jahrelang waren sie weg, jetzt kommen sie wieder, immer häufiger, rauschen vorbei, die Leichen im Fluss.“ Die Kapitel über diese Frau sind im Gegensatz zu Larrys Passagen in der dritten Person erzählt und kontrastieren mit dem Comig-of-Age-Ton der Teenagerin. Sie denkt bei Menschen, die in Bäumen hängen, an etwas anderes als Larry. Leider gibt ihr der Roman nicht viel Raum, sie dient vor allem als erzählerischer Anker für die historischen Exkurse zum Ende des Krieges. Auf der Handlungsebene findet keine Interaktion der beiden statt, außer flüchtiger Kenntnisnahme.
Eine interessante Entscheidung, eine solche Barriere zwischen den Generationen zu ziehen. Larry erarbeitet sich selbständig die Erinnerung an das, was in Demmin passiert ist. Sie möchte es wissen und hätte auch einfach ihre Nachbarin fragen können. Dass sie es sich auch selbst aneignen kann, ist ein zentrales Argument des Romans gegen alternative Fakten und die Forderung nach einem Ende der Erinnerungskultur. Gerade die wichtige Figur der Zeitzeugin degradiert der Roman so aber zu einer Art Stichwortgeberin, verschärft durch eine etwas klischeehafte Darstellung der alten Frau mit schmerzendem Rücken und austauschbaren Konflikten. Ein versehrter syrischer Flüchtling, der kurz auftritt, wirkt ähnlich herbeibemüht, obwohl er vermutlich eine viel größere Geschichte mit sich trägt, die der Roman nur andeutet. Auch das ist eine gute Geste, die aber vor allem als Idee funktioniert: Der Leser kann sich Geschichten wie die des Flüchtlings natürlich selbst erarbeiten. Zum Beispiel, indem er einfach fragt. In der Erzählung wirken diese nicht weiterverfolgten Spuren trotzdem frustrierend.
In seinem Jugendbuchton spricht der Roman trotz loser Enden ganz leise, Themen wie Tod, NS-Verbrechen, Schuld, vergehende Zeit und Generationenkonflikte auf emotionaler Ebene an, setzt sie in Beziehung, ohne zu relativieren oder sich in Befindlichkeiten zu verlieren.
„Die Gespenster von Demmin“ halten fest, was sonst einfach im Strom verschwinden würde.
NICOLAS FREUND
Larry übt, in der Kälte kopfüber
von Bäumen zu hängen: „Klar, ist
ja auch eine Foltermethode.“
Es gibt ein paar versteckte
Geschichten in diesem Buch, die
man sich selbst erarbeiten kann
Verena Kessler:
Die Gespenster von Demmin. Roman. Hanser Berlin, 2020. 239 Seiten, 22 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"In seinem Jugendbuchton spricht der Roman trotz loser Enden ganz leise Themen wie Tod, NS-Verbrechen, Schuld, vergehende Zeit und Generationenkonflikte auf emotionaler Ebene an, setzt sie in Beziehung, ohne zu relativieren oder sich in Befindlichkeiten zu verlieren." Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung, 4.2.2021

"Die Stärke des Buchs besteht darin, dass es literarisch überzeugend zeigt, wie die dunkle Vergangenheit das Leben der Menschen bis heute prägt. ... Verena Keßler gelingt es, die Geschichten der beiden Frauen unaufdringlich miteinander in Beziehung zu setzen - die schwere historische Last mit der Leichtfüßigkeit des Teenagerlebens." Felix Münger, SRF 1, 13.12.20

"Das ist alles mit sicherer Hand, klarem Blick, perfektem Timing, schmucklos, stringent und präzise gemacht. Wie Keßler sich hineindenkt in die Welt einer Fünfzehnjährigen, das zeugt von Empathie und exakter Beobachtung. ... Durch Schlichtheit und Genauigkeit gelingt Keßler mit diesem Roman-Erstling ein Buch, das schön ist, weil es nicht groß sein will." Jan Brachmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.11.20

"Die Gespenster von Demmin erzählen von diesem diffusen Unwohlsein, das entsteht, wenn das Gestern auf dem Heute lastet. Verena Keßler gelingt es auf sehr berührende Weise, dieses Gefühl in Sprache zu gießen ... Die Sprache ist so sparsam, Worte und Bilder sind so treffend und wohl dosiert und die Struktur des Romans ist so gut durchdacht, dass einfach alles stimmt." Änne Seidel, Deutschlandfunk Büchermarkt, 20.10.20

"Verena Kessler erzählt auf zart-zupackende Weise, ohne Sentimentalität, ohne Schuldzuschreibungen ... Wie die Autorin erzählerisch und reflektierend das Heute mit dem Gestern verknüpft, ist faszinierend. In einer klaren, fast lakonischen Sprache, in der jedes Wort sitzt, schafft sie gleichzeitig Distanz und Nähe." Bettina Ruczynski, Sächsische Zeitung, 13.10.20

"Mich hat dieser Roman sehr beeindruckt und berührt. ... Verena Keßler schreibt gegen die Verdrängung des Todes an und sie tut das mit einer erheblichen Leichtigkeit. ... Für mich war das einer der wenigen literarischen Lichtblicke in diesem eher tristen Herbst." Thea Dorn, ZDF Literarisches Quartett, 09.10.20

"Ich finde das ein sehr, sehr gutes Debüt. ... Mein Herz schlug sofort für diese Figur, diese Art von völlig unkitschiger Tapferkeit finde ich klasse! ... Das Wissen um das Psychologische zittert in diesem Buch mit einer großartigen Dringlichkeit, die mich sehr berührt hat." Sibylle Lewitscharoff, ZDF Literarisches Quartett, 09.10.20

"Die Menschen werden als Grenzgänger gezeichnet, immer zwischen Leben und möglichem Tod changierend. ... Eigentlich tragisch, aber mit einer großen Liebe zum Überlebenskampf. ... Das Menschliche wird hochgehalten und abgefeiert." Juli Zeh, ZDF Literarisches Quartett, 09.10.20

"'Die Gespenster von Demmin' sind überall im gleichnamigen Debütroman von Verena Keßler: Sie spuken durch Keller und Familien, erschrecken Zeitzeugen und legen sich wie Grauschleier über die Gegenwart. ... Verena Keßlers Roman ist ein Plädoyer dafür, die Geschichte nicht allzu einfach wegzuerinnern." Julia Lorenz, taz, 19.09.20

"Der Roman ist eine beeindruckende Coming-of-Age Story und eine klug komponierte Geschichte von Tod, Trauer und auch Lebensmut - ein echter Wurf!" Natascha Geier, NDR Kulturjournal, 31.08.20

"Der Roman gewinnt Tiefe und Dringlichkeit durch diese makabren Echos aus der Vergangenheit, die immer beklemmender in die Gegenwartsebene des Romans hinein hallen. Ich muss sagen, das ist schon sehr gut gemacht! 'Die Gespenster von Demmin' hätten es mehr als verdient, auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis zu kommen." Sigrid Löffler, Radio Bremen, 30.08.20

"Der schwarze Trauerschwan auf dem Cover ist das Totemtier dieses beeindruckenden Debüts, das ein klassischer Coming-of-Age-Roman ist... Es ist nicht ohne Risiko, kollektive, historische Traumata mit persönlichen Erfahrungen kurzzuschließen, die Toten vom Mai '45 mit dem verstorbenen Bruder und jugendlichen Selbstmordfantasien auch motivisch eng zu verbinden. Verena Keßler gelingt der Spagat mit Leichtigkeit, auch weil sie den Teenager-Sound nicht überzieht." Richard Kämmerlings, Welt am Sonntag, 16.08.20
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Ein eindringlicher Ausnahmeroman. Dülmener Zeitung 20220609