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Drei Teams, fünfzehn Gipfel. Drei Teams, sechs Personen, fünfzehn Gipfel. In Zweierteams haben sich je ein Autor und ein Fotograf auf den Weg gemacht, um den Bayerischen Wald neu kennenzulernen. Bei jedem Wetter, in jeder Stimmung. Aus ihrer persönlichen Sicht beschreiben sie ihre Wandertouren in Texten und Fotografien. Sie tauchen tief ein in die Kultur und die Geschichte und führen Gespräche mit Menschen, die in der Region leben und eine Verbindung zum jeweiligen Gipfel haben. Die Kapitel sind im Stil eines Magazins angelegt, jeder Berg ist wie ein Dossier für sich. Das Buch ist eine…mehr

Produktbeschreibung
Drei Teams, fünfzehn Gipfel. Drei Teams, sechs Personen, fünfzehn Gipfel. In Zweierteams haben sich je ein Autor und ein Fotograf auf den Weg gemacht, um den Bayerischen Wald neu kennenzulernen. Bei jedem Wetter, in jeder Stimmung. Aus ihrer persönlichen Sicht beschreiben sie ihre Wandertouren in Texten und Fotografien. Sie tauchen tief ein in die Kultur und die Geschichte und führen Gespräche mit Menschen, die in der Region leben und eine Verbindung zum jeweiligen Gipfel haben. Die Kapitel sind im Stil eines Magazins angelegt, jeder Berg ist wie ein Dossier für sich. Das Buch ist eine Einladung, die Wege mitzugehen und mitzuschauen.Wandern im Bayerischen Wald neu gedacht. Wandern im Bayerischen Wald ist bei diesen Touren neu gedacht: Die Start- und Endpunkte der Wanderungen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Außerdem können die einzelnen Gipfelwanderungen Routen miteinander kombiniert werden. Tageswanderungen, Zweitagestouren oder sogar mehrtägige Touren mit Übernachtungen über den vorderen, mittleren oder hinteren Höhenzug des Bayerischen Waldes sind damit planbar. Im Buch werden neben den Karten und Wegbeschreibungen QR-Codes mit den GPS-Daten der Touren zur Verfügung gestellt. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Strecken werden ebenso beschrieben. Zusätzlich zu den Gipfeltouren sind drei Ausflugstipps zum Wandern mit Kindern enthalten. Gipfelerlebnisse auch abseits. Die Wanderungen führen auf markierten Wegen zu den bekanntesten und höchsten Gipfeln des Bayerischen Waldes. Außerdem geht es an Flüssen entlang, in die Stadt und durch Ortschaften. Über die Grenze ist es nur ein Schritt, auch nach Tschechien und Österreich führen Touren. Die Region ist vielseitig, und für Gipfelerlebnisse braucht es nicht immer einen Berg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.06.2022

Wege zu unbekannten Gipfeln
Ein neues Buch weist Pfade in den Bayerischen Wald, der schon so oft unterschätzt wurde. Selbst von
Einheimischen, wie der Herausgeberin Evi Lemberger. Sie revanchiert sich mit einem liebevollen Lesebuch
VON HANS KRATZER
Viechtach – Natürlich ist der Bayerische Wald schon ausgiebig besungen, gerühmt oder mit Klageworten verdammt worden. Es sei hier nur der Dichter Adalbert Stifter zitiert, dessen wuchtige Existenz untrennbar mit der Waldheimat verknüpft war. „Meine ganze Seele hängt an dieser Gegend“, schrieb er im März 1865 an seinen Freund Franz Xaver Rosenberger, „wenn ich irgendwo völlig genese, so ist es dort...“
Das städtische Publikum und die Touristen brauchten dagegen lange, bis sie sich dem Bayerischen Wald näherten. Ihr Fernweh trieb sie eher an den Tegernsee und nach Bad Reichenhall, weniger nach Zwiesel und Viechtach. Denn dort hinten grassierte die Armut, die nach dem Krieg noch fortdauerte. Ein Besuch im Freilichtmuseum von Finsterau lässt bis heute erahnen, von welcher Not die Menschen hier einst geplagt waren. Überhaupt war der Bayerische Wald meistens eine unterschätzte Gegend. Zwar beutete man schon im Mittelalter seine Holzbestände aus, ansonsten lag in diesem „deutschen Sibirien“, wie eine Berliner Zeitung vor hundert Jahren lästerte, vieles im Verborgenen, was hier und dort heute noch gilt. Nicht einmal die Maler haben sich sonderlich für diese Wald- und Gebirgsregion interessiert.
Diese Erfahrung hat interessanterweise auch die Fotografin Evi Lemberger gemacht, obwohl sie im Lamer Winkel, also mitten im Bayerwald aufgewachsen ist. Von dort aus bereiste sie als Fotografin die halbe Welt. Als sie aber im Sommer 2019 mit Freunden am Falkenstein wanderte und in einer Schutzhütte übernachtete, erst da stellte sie fest, dass sie ihre engere Heimat gar nicht so gut kannte. „Viel gewandert bin ich schon zuvor, aber zumeist in meiner Region am Osser, Arber und Kaitersberg“, sagt sie. Und jetzt war sie eigentlich zum ersten Mal woanders im Bayerischen Wald unterwegs – „eigentlich verrückt, oder?“ Lemberger fand die mehrtägige Wanderung großartig. „Gleichzeitig war es mir ziemlich peinlich, weil ich meine Heimat völlig unterschätzt hatte.“
In diesem Moment reifte in ihr der Entschluss zu einer Hommage an diese großartige Landschaft. Die in der freien Natur gewonnenen Erfahrungen sollten freilich nicht in ein herkömmliches Wanderbuch einfließen, sondern in ein Werk, in dem sich all die Erfahrungen, die diese Gegend weckt, breit widerspiegeln. Der in Viechtach beheimatete Lichtung Verlag war bereit, diesen Weg mitzugehen. Es fanden sich drei Zweierteams, jeweils ein Autor oder eine Autorin und ein Fotograf respektive Fotografin, die sich auf den Weg zu 15 Gipfeln machten. Wobei der Begriff Gipfel relativ weit gefasst wurde, denn die Wanderer erklommen nicht nur die höchsten Berge des Waldes, sondern ihre Wege führten sie auch an Flüssen entlang und durch abgelegene Ortschaften, und manchmal peilten sie markante Orte wie etwa die Triftsperre bei Passau an.
Eine der Autorinnen, die frühere SZ-Journalistin Katharina Schmid, sagt, ihr sei jetzt viel bewusster, wie viele Dörfer mittlerweile von Bäumen zurückerobert seien. Und sie begegnete der 94-jährigen Stilla Moritz, einer der letzten noch lebenden Bewohnerinnen des in den 60 Jahren aufgelassenen Dorfes Leopoldsreut am Haidelkamm, die offenherzig aus ihrem harten, aber letztlich doch schönen Leben in dem 1100 Meter hoch gelegenen Ort erzählte, in dem im Winter der Schnee acht Meter hoch lag. So greift das Buch eben nicht nur die besten Wanderwege auf, sondern mit feinem Gespür auch die Geschichte und die Kultur der Region sowie ihre Menschen, die so viel zu erzählen hatten.
Überdies bietet das Buch 15 Interviews mit besonderen Menschen aus der Gegend, darunter mit Charlie Hess, der einst im Auftrag der USA seinen Dienst am Hohenbogen verrichtete. Das ist der wohl geheimnisvollste Höhenzug des Bayerischen Waldes, auf dem die Aktivitäten des Warschauer Pakts ausspioniert wurden. Auch Nicole Roth, eine der ersten Skispringerinnen, und Martin Zoidl, der Wetterfrosch des Bayerischen Waldes, standen Rede und Antwort. Michael Gruber, einer der Autoren, sagt, ihn habe die wilde und abgelegene Schönheit mancher Orte überrascht, besonders die Tour um die Rißloch- und Hochfälle. Evi Lembergers Geheimtipp ist die Gegend um den Haidel und der Brotjackelriegel. „Beide gehen unter zwischen all den spektakulären Gipfeln und sind doch so bezaubernd“, sagt sie.
Gewiss ist das 300 Seiten starke Buch zum Mitnehmen geeignet, aber es ist doch ein Lesebuch, das einem auch daheim schöne Leseerlebnisse beschert. Alle Touren kann man nachgehen, neben Karten- und Wegbeschreibungen helfen QR-Codes bei der Orientierung. Infokasterl weisen auf Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten hin. Die Gipfelwanderungen können kombiniert und zu mehrtägigen Touren erweitert werden. Überdies sind drei Ausflüge zum Wandern mit Kindern enthalten.
Geadelt wird das Werk durch die Fotografien von Evi Lemberger, Marina Dobrusky und Benedikt Seidl, die auch den oft brutalen Existentialismus der Gegend nicht ausklammern. Dass es in offener Fadenbindung verkauft wird, passt zur Anmutung und zum Inhalt.
15 Gipfel. Reportagen und Touren zum Wandern im Bayerischen Wald. Hrsg. von Evi Lemberger. Lichtung Verlag. Am Sonntag, 24. Juli, wird das Buch in München vorgestellt (17 Uhr, Cafébar Mona, Maria-Theresia-Str. 23, Monacensia).
Wer am Gipfelkreuz am Lusen steht, wird mit einer grandiosen Aussicht belohnt.
Die 94-jährige Stilla Moritz (oben) lebte in dem aufgelassenen Dorf Leopoldsreut. Schild des
Tierfreigeländes am Lusen. Fußballareal in Bodenmais. Steg am Rachel.
Fotos: Benedikt Seidl,
EVi Lemberger,
Martina Dobrusky
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