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Bruno mag seinen Opa. Doch jetzt ist Opa fort. Sein Bruder Xaver sagt, er sei auf dem Friedhof. Papa sagt, im Himmel. Beides geht ja wohl nicht. Nein, die Erwachsenen können ihm seine Fragen nicht beantworten. Wer jetzt mit ihm angeln geht oder warum der Opa ihn einfach alleine lässt? Was Bruno erst wütend macht, verwandelt sich langsam in Trauer und dann ganz allmählich in eine schöne Erinnerung, die immer weniger schmerzt. DEUTSCHER JUGENDLITERATURPREIS 1998, PREIS DER STIFTUNG BUCHKUNST 1997, »SCHÖNSTE BÜCHER AUS ALLER WELT« 1998, EHRENDIPLOM

Produktbeschreibung
Bruno mag seinen Opa. Doch jetzt ist Opa fort. Sein Bruder Xaver sagt, er sei auf dem Friedhof. Papa sagt, im Himmel. Beides geht ja wohl nicht. Nein, die Erwachsenen können ihm seine Fragen nicht beantworten. Wer jetzt mit ihm angeln geht oder warum der Opa ihn einfach alleine lässt? Was Bruno erst wütend macht, verwandelt sich langsam in Trauer und dann ganz allmählich in eine schöne Erinnerung, die immer weniger schmerzt.
DEUTSCHER JUGENDLITERATURPREIS 1998, PREIS DER STIFTUNG BUCHKUNST 1997, »SCHÖNSTE BÜCHER AUS ALLER WELT« 1998, EHRENDIPLOM
Autorenporträt
Amelie Fried, 1958 in Ulm geboren, wurde zuerst als Fernsehmoderatorin bekannt, bevor sie als Autorin von Romanen, Sach- und Kinderbüchern große Erfolge feierte. Bei Hanser erschienen Hat Opa einen Anzug an? (mit Illustrationen von Jacky Gleich), das 1998 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, und Der unsichtbare Vater. Bei Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte (Hanser 2008) arbeitete sie mit ihrem Mann Peter Probst zusammen. Im Herbst 2019 erschien ihr Kinderbuch Ich bin hier bloß die Mutter mit Illustrationen von Hildegard Müller. Amelie Fried lebt mit ihrer Familie in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.11.1997

Nicht barfuß in den Himmel
Ein kleiner Junge versucht den Tod zu verstehen

Bilder können manchmal mehr ausdrücken als Worte. Jacky Gleich hat dem kleinen Bruno, der verloren zwischen den Erwachsenen steht, ein naiv-erstauntes Mondgesicht gemalt. Und so naiv sind auch seine Fragen, auf die er selten eine befriedigende Antwort bekommt. Wer findet schon die richtigen Worte, wenn es um den Tod geht!

Vom toten Großvater sieht Bruno nur die Spitzen der feinen Schuhe, die über den Rand des Sarges hinausragen. "Hat Opa einen Anzug an?" fragt er unbefangen - der gute Anzug gehört schließlich zu den Schuhen. Mit Floskeln wie "Opa ist von uns gegangen" kann Bruno nichts anfangen, denn der Großvater geht ja nicht, er liegt da, als schliefe er. Ob er im Himmel sein wird oder im Grab, und was genau ist das: die Seele? Die besten Antworten findet Bruno selbst: "Die Seele ist das, was ich am Opa lieb habe." Aber ob die Seelen im Himmel lebendig sind und für wie viele dort überhaupt Platz ist, das möchte er noch wissen.

Amelie Fried läßt den nachdenklichen Jungen zu seiner eigenen Trauer finden: Er erinnert sich an den Großvater so, wie er auf dem Foto lächelt. Und "wenn Opa glücklich war dort, wo er jetzt war, dann durfte auch er, Bruno, wieder ein kleines bißchen glücklich sein". Jacky Gleich hat ihm außerdem einen besonderen Tröster gemalt (der im Text gar nicht vorkommt): ein braungeflecktes weißes Hündchen, das Bruno auf Schritt und Tritt begleitet und sogar in seinem Bett schlafen darf. Die junge Illustratorin hat einen eigenwilligen Stil entwickelt: In kindlicher Manier trägt sie dunkle Sepiatöne mit groben Pinselstrichen auf. Die holzschnittartigen Gesichter der Erwachsenen drücken deren Gefühle geradezu fürchterlich deutlich aus. Bruno dagegen behält sein liebes, hilfloses Mondgesicht. MARIA FRISÉ

Amelie Fried (Text), Jacky Gleich (Ill.): "Hat Opa einen Anzug an?" Carl Hanser Verlag, München 1997. 32 S., geb., 24,80 DM. Ab 4 J.

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