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In Zeiten der politischen Unordnung: Was kann der Staat heute noch leisten? Wer über Politik spricht, muss über den Staat sprechen. Der Staat durchdringt alle Lebensbereiche, prägt unsere politische Ordnung - und will immer wieder aufs Neue hinterfragt werden: Was ist der Staat eigentlich? Und was bedeutet es heute, Staatsbürger zu sein? Diesen und anderen Fragen widmen sich in diesem Band einige der renommiertesten Vertreter ihres Faches aus unterschiedlichsten Perspektiven. So zeigt der Kunsthistoriker Horst Bredekamp, wie sich die Bilder des Staates - wortwörtlich verstanden - in der…mehr

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Produktbeschreibung
In Zeiten der politischen Unordnung: Was kann der Staat heute noch leisten? Wer über Politik spricht, muss über den Staat sprechen. Der Staat durchdringt alle Lebensbereiche, prägt unsere politische Ordnung - und will immer wieder aufs Neue hinterfragt werden: Was ist der Staat eigentlich? Und was bedeutet es heute, Staatsbürger zu sein? Diesen und anderen Fragen widmen sich in diesem Band einige der renommiertesten Vertreter ihres Faches aus unterschiedlichsten Perspektiven. So zeigt der Kunsthistoriker Horst Bredekamp, wie sich die Bilder des Staates - wortwörtlich verstanden - in der Bundesrepublik gewandelt haben. Das komplizierte Verhältnis von Beratern und Machthabern bis zu den Einflüsterern der Kanzlerin schildert Jürgen Kaube, während der Völkerrechtler Georg Nolte ganz aktuell nach dem Recht des Staates im Krieg fragt: Was darf er tun, um Gewalt und Terror zu bekämpfen? Neben weiteren Beiträgen erklärt Herfried Münkler, warum wir eine neue Erzählung Europas brauchen, und all dies ergänzt Wolfgang Schäuble durch den Blick aus der politischen Praxis auf das Verhältnis von Staat und Religion in der pluralistischen Gesellschaft. In Zeiten von Extremismus, Globalisierung und weltpolitischen Verwerfungen ist diese Bestandsaufnahme nötiger denn je. Ein Buch, das nicht zuletzt zeigt, wie die Demokratie zukunftsfähig gemacht werden kann.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, CY, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, IRL, I, L, M, NL, P, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Herfried Münkler, geboren 1951, ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität. Viele seiner Bücher gelten als Standardwerke, etwa «Die Deutschen und ihre Mythen» (2009), das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde, sowie «Der Große Krieg» (2013), «Die neuen Deutschen» (2016), «Der Dreißigjährige Krieg» (2017) oder «Marx, Wagner, Nietzsche» (2021), die alle monatelang auf der «Spiegel»-Bestsellerliste standen. Zuletzt erschien «Welt in Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert», ebenfalls ein «Spiegel»-Bestseller. Herfried Münkler wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung und dem Carl Friedrich von Siemens Fellowship.

Jürgen Kaube, geboren 1962, ist Herausgeber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». 2015 erhielt er den Ludwig-Börne-Preis. Kaube ist Autor mehrerer Bücher, die zu Bestsellern wurden. «Hegels Welt» wurde mit dem Deutschen Sachbuchpreis als Sachbuch des Jahres 2021 ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.04.2018

Abschied vom Abendland
Ein Band zu Ehren von Herfried Münkler versammelt präzise Reflexionen über den Staat.
Doch dessen „Global Player Erzählung“ Europas hat Tücken
VON TILMAN ALLERT
Zeit seines Lebens hat Max Weber der Stellung Deutschlands seine intellektuelle Aufmerksamkeit gewidmet. Die Parlamentarisierung des Kaiserreichs, die Bürokratisierung der Verwaltung, die Chancen der persönlichen Freiheit unter den Lebensbedingungen des Kapitalismus waren die Themen, zu denen sich der große deutsche Gelehrte mit Nachdruck zu Wort meldete. Weber war Wissenschaftler, wäre am liebsten Politiker geworden und da weder die eine noch die andere Profession seiner Streitlust genügend Raum bot, drängte es ihn, sich in der dritten Profession, in Zeitungsbeitrag und Vortrag Gehör zu verschaffen. In Herfried Münkler hat das moderne Deutschland einen Herkules, den eine ähnliche Sorge und wohl auch Ungeduld umtreibt. Die „Staatserzählungen“, außer Münkler stehen Jürgen Kaube und Wolfgang Schäuble auf dem Cover, versprechen von der Professionalität der Herausgeber her – Gestaltung, Artikulation und Reflexion politischer Ideen – eine produktive Stimulation von Perspektiven, die jeweils auf ihrem Eigenrecht insistieren und dabei im Streit aufeinander Bezug nehmen. Selten ist die dynamische Konfliktivität heterogener Perspektiven so produktiv versammelt – und das mit durchweg gebildeten Beiträgen.
Die Autoren – „einige der renommiertesten ihres Faches“ anlässlich einer Konferenz zum 65. Geburtstag Münklers zum Ständchen gebeten – greifen den historischen Befund auf, dass die Generationen, die in ihrem politischen Selbstverständnis auf die Diktaturerfahrungen des 20. Jahrhunderts Bezug nehmen, abgetreten sind und entsprechende Referenzen an Überzeugungskraft verlieren. Damit ist das Problem bezeichnet, um das die Beiträge kreisen – zeitgeistverpflichtet wird „Erzählung“ genannt, was als Leitidee politischer Gestaltung für Eliten wie Nichteliten von höchster Bedeutung ist. Nicht etwa Huldigungen, sondern kritisch wohlwollende Stimmen zum Herzensanliegen des Wissenschaftlers.
Der Leser wird belehrt, dass vom literarischen Format sowie von der sinnstiftenden Funktion her sogar die Grimmschen Hausmärchen von der Zielsetzung, Narrative zu liefern, nicht weit entfernt seien (Steffen Martus). Jürgen Kaube interpretiert Macchiavellis „Der Fürst“ und erinnert an Kontingenz, mit der es nicht allein die Politik, die wissenschaftlichen Rat sucht, zu tun bekommt, sondern auch die ratgebende Klugheit der Wissenschaft. Wolfgang Schäuble bilanziert breit und kundig das spannungsreiche Verhältnis von Staat und Religion von der Reformation bis zur Gegenwart und der für sie typischen Erschütterung jüdisch-christlicher Deutungstradition, die der Bevölkerungswandel und die multikulturelle Unterschichtung der deutschen Sozialstruktur mit sich bringt.
Instruktiv wird der Band schließlich dadurch, dass auch der Geehrte ein weiteres Mal mit einem Beitrag vertreten ist. Worum geht es in der „Suche nach einer neuen Europaerzählung“, angesichts einer Diagnose, die Friedbert W. Rüb besonders drastisch formuliert, derzufolge die „Politik die Kraft zur Gestaltung der Verhältnisse weitgehend verloren“ habe? Erzählungen dienen Münkler zufolge dem „kulturellen Flankenschutz für die Außenpolitik eines Staates“ und sorgen darüber hinaus für minimale soziale Kohäsion im Binnenverhältnis einer Nation. Sie stellen als eine Art kleinster gemeinschaftlicher Nenner Argumentationen bereit, die es Eliten wie Nichteliten ermöglichen, sich über eine gemeinsame Herkunft und im Blick auf eine gemeinsame Zukunft zu verständigen. Münkler hält die großen Europaerzählungen, in denen sich die Nationen erkannt hatten, die hingegen die großen Weltkriege nicht nur nicht verhindert, sondern infolge des ethnisch verstandenen nationalen Heroismus sogar ausgelöst hätten, für nicht zukunftsfähig. Nicht nur Deutschland, sondern die europäischen Nationalstaaten stünden vor der einzigartigen Herausforderung, die „nationalen Opfernarrative“ hinter sich zu lassen, vielmehr einer Leitidee zu folgen, die dem erreichten Stand der institutionalisierten politischen Verflechtung europäischer Staaten gerecht werde: legitimatorisch effizient für den Zusammenhalt des eigenen Staatsvolkes, sympathisch für die europäischen Mitgliedstaaten, wird Deutschland dabei eine Avantgardefunktion zugeschrieben. Nicht zuletzt aus der Sorge, dass die mit der EU entstandene institutionelle Komplexität zu einem technokratischem Elitenprojekt verdampft, mit der Kritik an der Bürokratie als zwingende Folge und überdies vollkommen unvorbereitet auf Verteilungskonflikte, die sich bekanntlich zwischen den Staaten der EU gegenwärtig schon abzeichnen. Münkler hält die „Abendlanderzählung“, mit der sich das christliche Europa defensiv gegen Herausforderungen der Zuwanderung, spätestens jedoch seit der Debatte über den möglichen EU-Beitritt der Türkei, abgrenzt, für nicht nur unangemessen, sondern wegen der inhärenten „fremdenfeindlichen-islamophoben Dimension“ für gefährlich.
Die „Global Player Erzählung“ dagegen liefere den Gestaltungsinitiativen der europäischen Union die sachlich angemessene legitimatorische Begründung, Übersicht und Orientierung für kommende Zukunftsaufgaben. So kenntnisreich das Konzept abgeleitet wird, so heroisch die Zielsetzung, so unübersehbar ist hingegen der Kategorienfehler, der dem Vorschlag unterliegt. Wird mit dem suggestiven Entwurf nicht schlicht Gemeinschaft mit Gesellschaft verwechselt? „Global Player“ mag die angemessene Diagnose für Gesellschaften sein, die die wirtschaftliche Stärke in den Fokus des politischen Selbstbilds rücken. Für nationale Gemeinschaften, für historisch gewachsene Räume mit Bevölkerungen, deren kollektives Gedächtnis an je partikulare Erfahrungsbestände anschließt, liefert das narrative Angebot, sich als „Global Player“ zu verstehen, vermutlich eher Konfusion als Identifikation. Muss das Ensemble unterschiedlicher historischer Erfahrungen, die die europäischen Nationen den schmerzhaften Weg haben beschreiten lassen, den Prinzipien des demokratischen Verfassungsstaates zuzustimmen, auf eine inhaltsleere Modernitätssaga vereinheitlicht werden? Ist für Deutschland und seine politische Ordnung nicht gerade bestimmend, ja möglicherweise exemplarisch, dass sich seine Identität als politischer Verband und als Gemeinschaft situativ, konstellationsabhängig in Erinnerung bringt, mal leidenschaftlich europäisch, mal selbstbewusst national, jedoch in Reflexion auf den möglichen Zerfall zivilisatorischer Ordnungen, die generationenübergreifend wachgehalten wird? Global Player sind Nationen kraft politischer Konstellation, allenfalls Dank der Effizienz ihrer ökonomischen Elite, aber sind Erzählungen nicht anderen Logiken verpflichtet, duldsam gegenüber dem Erinnerungsvermögen von Bevölkerungen? So zu denken, mag für Eliten wie für Nichteliten anstrengender sein, jedoch entwicklungsoffen und elastisch gegenüber unvermeidbaren Inkonsistenzen und Reibungen, die auf der zwischenstaatlichen Ebene wie im Binnengefüge in Zukunft auftreten werden. Akzeptierte Widersprüchlichkeit im nationalen Rahmen eines demokratischen Verfassungsstaates begründet den Stolz der Deutschen auf ihre politische Ordnung. Und der schließt die Bezugnahme auf übernationale Verpflichtungen nicht aus, wenn er auch zweifellos bescheidener daherkommt als der Traum vom „Global Player“.
Tilman Allert ist Professor für Soziologie an der Goethe Universität Frankfurt und schreibt u.a. über Mikrophänomene des deutschen Alltagslebens. Zuletzt erschien von ihm „Gruß aus der Küche. Soziologie der kleinen Dinge“, (S. Fischer 2017)
Die Herausforderung besteht
darin, „nationale Opfernarrative“
hinter sich zu lassen
Verwechselt der suggestive
Entwurf nicht schlicht
Gemeinschaft mit Gesellschaft?
Der Ort, an dem Deutschlands politische Ordnung gepflegt wird.
Foto: Regina Schmeken
Grit Straßenberger,
Felix Wassermann (Hg.),
Staatserzählungen.
Die Deutschen und ihre politische Ordnung.
Rowohlt-Verlag Berlin 2018, 320 Seiten, 26 Euro.
E-Book: 22,99 Euro.
(erscheint am 24. April)
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Tilman Allert lobt den von Grit Straßenberger und Felix Wassermann herausgegebenen Band zu Ehren von Herfried Münkler wegen seiner präzisen Reflexionen über den Staat. Die Beiträge von Wolfgang Schäuble über das Verhältnis von Staat und Religion oder Jürgen Kaube über Macchiavelli findet er gebildet und kundig. Instruktiv scheint ihm die Lektüre schon wegen Münklers eigenen Beitrag, der die europäischen Nationalstaaten dazu aufruft, einer Leitidee zu folgen, die den Zusammenhalt des Staates sowie die Sympathie für die anderen Mitgliedstaaten garantiert. Ausgerechnet hier allerdings sieht Allert einen Kategorienfehler am Werk. Der Autor verwechsle möglicherweise Gemeinschaft mit Gesellschaft mit seinem narrativen Angebot, die Staaten sollten sich als "Global Player" verstehen, gibt Allert zu bedenken. Mit einer "inhaltsleeren Modernitätssaga ließen sich doch die europäischen Nationen nicht vereinheitlichen.

© Perlentaucher Medien GmbH
Eine Verpflichtung auf Erzählungen, die helfen, den Laden zusammenzuhalten - und damit ein klares Bekenntnis zur politischen Verantwortung: Das leistet dieses Buch. Deutschlandradio