Auch beim zweitren Buschkowsky-Werk lohnt sich die Lektüre
Ein bekannter Talkshow-Gast war Heinz Buschkowsky schon, bevor er sein erstes Buch „Neukölln ist überall“ geschrieben hat. Damals habe ich dazu in meiner Besprechung geschrieben: “Man mag zu seinen Vorschlägen stehen wie man will, seine
Analyse und die Beschreibung der Situation in Neukölln ist klar und eindeutig. Nicht alle Ideen von…mehrAuch beim zweitren Buschkowsky-Werk lohnt sich die Lektüre
Ein bekannter Talkshow-Gast war Heinz Buschkowsky schon, bevor er sein erstes Buch „Neukölln ist überall“ geschrieben hat. Damals habe ich dazu in meiner Besprechung geschrieben: “Man mag zu seinen Vorschlägen stehen wie man will, seine Analyse und die Beschreibung der Situation in Neukölln ist klar und eindeutig. Nicht alle Ideen von Buschkowsky sind in Bausch und Bogen abzulehnen. Aber eines ist für mich völlig klar: Wer mitdiskutieren will, sollte das Buch in jedem Fall gelesen oder gehört haben, denn es lohnt sich.”
Das gilt auch für Buschkowskys zweites Debattenbuch, das ich mir wieder in der ausgezeichnet gelesenen Hörbuch-Fassung gegönnt habe. Nach der Beschreibung der Situation in seinem geliebten Bezirk Neukölln wird der umstrittene Sozialdemokrat, der sein Amt mittlerweile längst abgegeben hat, grundsätzlich. Man kann Buschkowsky kaum mangelnde Recherche oder ungenügendes Faktenwissen vorwerfen. Und es ist barer Unsinn, ihn mit dem geistigen Brandstifter Thilo Sarrazin in einen Topf zu stecken. Auch beim zweiten Buch gilt, dass man nicht alles unterschrieben muss, was er fordert. Aber angesichts der nochmals dramatisch veränderten Lage beim Thema Einwanderung - die aktuelle Flüchtlingswelle konnte Buschkowsky beim Schreiben seines Buchs kaum ahnen - lohnt es sich allemal, Buschkowskys Beobachtungen und Analysen zur Kenntnis zu nehmen.
Seine Schlüsse und Forderungen zum Bildungswesen würden viel Geld kosten, sind aber durchaus nachdenkenswert. Sein Buch könnte in der noch lange nicht abgeschlossenen Debatte über Integration, über Chancen und Pflichten der Eingewanderten, durchaus interessante Impulse setzen. Dazu müsste man es allerdings lesen - oder hören - statt nur darüber zu reden oder zu schreiben. Es lohnt sich.