Figuren wie der kleine Muck, Zwerg Nase oder Kalif Storch aus den Märchen des jung verstorbenen Romantikers Wilhelm Hauff sind heutigen Lesern nach wie vor gute Bekannte, und anders als dem Kalif Storch wird wohl so schnell keinem von ihnen das Zauberwort "Mutabor" entfallen, erfreuen sich diese Märchen doch noch immer größter Beliebtheit. Die Ausgabe in der 'Reclam Bibliothek' stellt zum vollständigen Text sämtlicher Hauffscher Märchen eine Auswahl der besten Stiche, die für eine Prachtausgabe des Stuttgarter Verlags Hallberger 1871 von den beiden Illustratoren Theodor Hosemann und Theodor Weber angefertigt wurden. Sie bringen viel zumeist orientalisches Kolorit in eine Ausgabe klassischer Kinderliteratur.
Es gibt Bücher, die wie eine Zeitreise sind, indem sie uns zurückversetzen in die Kindheit, in jene Zeit also, in der alles möglich und jedes Märchen die reine Wahrheit war. Der Stuttgarter Reclam Verlag beschert uns solch ein magisches Büchlein: "Sämtliche Märchen" von Wilhelm Hauff. (...) Nach wie vor unbedingt lesens- und vorlesenswert. 'Heilbronner Stimme' Nach wie vor sind Hauffs Märchen in zahllosen Ausgaben auf dem Markt. Besonders empfehlenswert: der gebundene Band sämtlicher Märchen bei Reclam mit einem sorgfältig geprüften Text, einem guten Nachwort und zeitgenössischen Illustrationen. 'NDR Radio 3 "Der Buchtipp"'
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Wilhelm Hauffs "Märchen" stehen in der Tradition der Aufklärung und Romantik, erklärt Rezensentin Evelyn Finger. Der Glaube, "die Welt poetisierend verbessern" zu können, und das "Vertrauen in das starke Individuum", liegt allen Geschichten zu Grunde, so Finger. Für die Rezensentin ist Hauff ein "Fatalist" , der sich "den guten Menschen zwar vorstellen" kann, aber seine "tatsächliche Existenz" bestreitet. Auch würde sie ihren "ärgsten Feinden" nicht die erlebten "Metamorphosen" der Hauptfiguren Hauffs an den Hals wünschen, denn über die "Schrecken" der meisten Geschichten, beispielsweise des "Gespensterschiffs" oder "der abgehauenen Hand" täuschten auch nicht die "zweckoptimistischen" Happy Ends hinweg.
© Perlentaucher Medien GmbH
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