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Im Auerhaus, einer außergewöhnlichen Schüler-WG auf dem Dorf, geben sich sechs Freunde ein Versprechen: Ihr Leben soll nicht nach Schema F verlaufen - Birth, School, Work, Death. Sie wollen ihr Leben zu etwas Besonderem machen. Und vor allem das ihres besten Freundes Frieder retten. Denn der ist sich gar nicht so sicher, warum er überhaupt leben soll. Die Geschichte eines unvergesslichen Sommers, in der das Ringen der Freunde um Glück und Ideale letztlich auch zu einem Kampf um Leben und Tod wird.

Produktbeschreibung
Im Auerhaus, einer außergewöhnlichen Schüler-WG auf dem Dorf, geben sich sechs Freunde ein Versprechen: Ihr Leben soll nicht nach Schema F verlaufen - Birth, School, Work, Death. Sie wollen ihr Leben zu etwas Besonderem machen. Und vor allem das ihres besten Freundes Frieder retten. Denn der ist sich gar nicht so sicher, warum er überhaupt leben soll. Die Geschichte eines unvergesslichen Sommers, in der das Ringen der Freunde um Glück und Ideale letztlich auch zu einem Kampf um Leben und Tod wird.
Autorenporträt
Bov Bjerg wurde 1965 in Heiningen in Württemberg geboren und ist ein deutscher Schriftsteller und Kabarettist. Er studierte Linguistik, Politik- und Literaturwissenschaften in Berlin und Amsterdam und ist zudem Absolvent des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. Seit 1984 lebt er mit kurzen Unterbrechungen in Berlin. 1989 gründete Bov Bjerg mit Studienfreunden die Literaturzeitschrift ¿Salbader¿. Zwischen 1989 und 1996 rief er mehrere Berliner Lesebühnen ins Leben: ¿Dr. Seltsams Frühschoppen¿, ¿Mittwochsfazit¿ und die Reformbühne ¿Heim & Welt¿. Bei verschiedenen Produktionen des Musikkabaretts ¿Zwei Drittel¿ arbeitete er als Schauspieler, Autor und Koch. Von 1992 bis 2002 schrieb er für die Berliner Stadtzeitung ¿scheinschlag¿ die Kolumne ¿Nachgefragt¿. Von 1997 bis 1998 war Bov Bjerg Redakteur der Satirezeitschrift ¿Eulenspiegel¿. Zudem gestaltet er seitdem den ¿Kabarettistischen Jahresrückblick¿, unter anderem mit Horst Evers. Mit der Kurzgeschichte ¿Howyadoin¿ gewann er im Jahr 2004 den MDR-Literaturpreis. Bjergs 2015 erschienener Roman ¿Auerhaus¿ wurde auf Anhieb ein Bestseller.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.02.2017

HÖRBUCHKOLUMNE
Tristan und Isolde, Romeo und Julia, Ivan und Claire: Sie hatte sich gerade von ihrem ersten Mann getrennt, als sie 1917 in Genf den Dichter Ivan Goll traf und eine Liebe begann, die lange hielt, weil sie alles in sich beschloss: Ausschließlichkeit und Affären, Innigkeit und Strindbergeleien zu dritt, Streit, Versöhnung. Nur herunterdimmen ließ sich diese Leidenschaft nie oder doch nicht lange. Er schrieb ihr: „Du bist die rotflammende Fahne des Tags, du bist die Erretterin der Menschheit, du, wir wollen Menschen werden. Süße, noch einmal: Kuss, Kuss und dann Sturz zu dir. Bald, bald, ich schwelle vor Lust.“ Der Tonfall variierte, die Passion blieb, über seinen Tod im Jahr 1950 hinaus. So viel Aufwallung ließe sich schwerlich lange ertragen ohne die Kunst der Sprecher: Spröde, selbstironisch, leicht klingt Ulrich Tukur, als betrachte er Gefühle mit der Verwunderung eines Zoologen. Sandra Quadflieg forciert die Empfindung, wenn sie ihn anfleht, die andere nicht zu sehen. Und dann umarmt sie ihn mit ihrer vollen Stimme.
Weniger Leidenschaft macht das Leben auch nicht erträglicher. Wenn nichts passiert, das Dasein nur abgehängte Decken und Prüfungen verspricht, dann macht man schon mal Scheiße und fällt am Heiligen Abend den großen Weihnachtsbaum auf dem Dorfplatz oder schluckt Schlaftabletten. Damit hat Frieder seine Freunde erschreckt und ihnen die Gelegenheit verschafft, ein Freundschaftsleben miteinander durchzuprobieren. Wie das geht, erzählt Bov Bjergs viel gelesener Roman „Auerhaus“. Das Hörspiel von Beate Andres spielt selbstverständlich mit „Our House“ von Madness, deutet die Dorfwelt akustisch an, weckt aber keine Achtzigerjahre-Nostalgie. In diesem Spiel geht es um den Augenblick, in dem das Leben kippt, in dem zum letzten Mal alles möglich, neu, unschuldig erscheint. Christoph Letkowski ist Höppner, der lispelnde Freund und sympathisierende Erzähler. Er beherrscht die Kunst, natürlich zu sein, also jung.
„Endlich strich man ein Schwefelholz an der Wand, und der aufzuckende Lichtschein enthüllte eine grauenvolle Verwüstung. ,Mord, Mord!‘ Lene lag in ihrem Blut, das Gesicht unkenntlich, mit zerschlagener Hirnschale.“ Wenn man das liest, eine Episode aus der Schreckenskaskade, mit der Gerhart Hauptmanns „Bahnwärter Thiel“ endet, fragt man sich verwundert, warum das „naturalistisch“ heißen soll. Schicksalsverhangen, theatralisch, literaturdurchtränkt, gewiss. Aber nach der Natur? Hört man, wie Johannes Steck Hauptmanns Studie liest, verstummt die Frage. Ja, so ist die menschliche Natur, ein Effekt der Leidenschaften.
JENS BISKY
Claire Goll, Ivan Goll: Nichts fehlt – außer Dir. Gelesen von Sandra Quadflieg und Ulrich Tukur. Random House Audio, München 2017. 2 CDs, 157 Minuten, 19,99 Euro.
Bov Bjerg: Auerhaus. Hörspiel mit Christoph Letkowski, Anton Weil u.a. Der Audio Verlag, Berlin 2017. 1 CD,
59 Minuten, 12,99 Euro.
Gerhart Hauptmann: Bahnwärter Thiel.
Gelesen von Johannes Steck. Audiobuch
Verlag, Freiburg 2017.
1 CD, 82 Minuten,
14,95 Euro.
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