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Marianne Birthlers Geschichte ist durch die doppelte Erfahrung des Lebens in der DDR und im wiedervereinten Deutschland gekennzeichnet. Aufgewachsen in Ost-Berlin, setzte sie sich schon als junge Frau für mehr Selbstbestimmung unter den Bedingungen der Diktatur ein. Ihre Haltung führte sie Mitte der achtziger Jahre in die Opposition gegen den SED-Staat und schließlich in das Zentrum der revolutionären Ereignisse von 1989. Als erste Kultusministerin im neuen Bundesland Brandenburg, erste Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und als Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen bewies sie…mehr

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Produktbeschreibung
Marianne Birthlers Geschichte ist durch die doppelte Erfahrung des Lebens in der DDR und im wiedervereinten Deutschland gekennzeichnet. Aufgewachsen in Ost-Berlin, setzte sie sich schon als junge Frau für mehr Selbstbestimmung unter den Bedingungen der Diktatur ein. Ihre Haltung führte sie Mitte der achtziger Jahre in die Opposition gegen den SED-Staat und schließlich in das Zentrum der revolutionären Ereignisse von 1989. Als erste Kultusministerin im neuen Bundesland Brandenburg, erste Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und als Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen bewies sie große Unabhängigkeit. Die Autobiographie einer Frau, die die jüngere deutsche Geschichte maßgeblich mitgeprägt hat.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, L ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Marianne Birthler, 1948 in Berlin geboren, war von 2000 bis 2011 als Nachfolgerin von Joachim Gauck die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Sie war eine der Akteurinnen der Freiheitsrevolution von 1989, Ministerin in Brandenburg und Vorsitzende der Partei Bündnis 90 / Die Grünen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2014

Sprunghaftes Leben

Mit erzählerischer Kraft blickt Marianne Birthler zurück auf ihre Sozialisation in der DDR und ihr Wirken in der Bundesrepublik.

Von Stefan Dietrich

Seit 1989 taucht Marianne Birthler ständig in verschiedenen Zusammenhängen auf: zuerst als friedliche Revolutionärin, dann als Abgeordnete der Volkskammer, als Ministerin in Brandenburg, als Bundestagsabgeordnete, als Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, zuletzt als Chefin der Stasi-Unterlagen-Behörde. Hängengeblieben ist: DDR-Oppositionelle der ersten Stunde und - wie die meisten ihrer ehemaligen Mitstreiter - auch in der Bundesrepublik irgendwie unangepasst. Frau Birthler hat die vierzig schon überschritten, als erstmals eine Kamera auf sie gerichtet wird, die keine Stasi-Kamera ist.

Die erste Hälfte ihres "ganzen Lebens" war so aufregend nicht. Ihr früh verstorbener Vater führt ein Wein- und Spirituosengeschäft am Alexanderplatz, mit dem sich dann ihre Mutter mehr schlecht als recht durchschlägt. Die Tochter fällt erstmals auf, als sie sich in der Pubertät zwischen FDJ und Kirchengemeinde entscheiden soll und - zum Entsetzen ihrer Mutter - die Kirche wählt. Mit 26 ist Birthler bereits dreifache Mutter, bringt es aber nicht übers Herz, ihre Kinder in der Krippe abzugeben. Während sie ihre Stellung als Außenhandelskauffrau aufgibt, verweigert ihr Mann, der Tierarzt Wolfgang Birthler, den Dienst an der Waffe und nimmt das harte Los des "Bausoldaten" auf sich. Damit muten sie sich zu viel zu: "Die Liebe hielt nur zwölf Jahre."

Überraschend für alle, die sie nicht kennen, ist die erzählerische Kraft, die Marianne Birthler entfaltet. Der ganze Kosmos des Alltags im Ost-Berlin der fünfziger und sechziger Jahre entsteht aus familiären Anekdoten, Erlebnissen in der Schule, Schilderungen der Wohnverhältnisse und Porträts. Mit dem "Prager Frühling" setzt Birthlers bewusste Politisierung ein. Nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns (1976) gibt sie ihrem Leben eine neue Richtung, qualifiziert sich per Fernstudium für den kirchlichen Dienst und wird Jugendreferentin in der Berliner Gethsemane-Gemeinde. Von da an ist sie mitten im vorrevolutionären Geschehen.

In der Endphase von Perestrojka und Glasnost erleben wir mit, wie die Opposition mutiger und die Staatsmacht ängstlicher wird. Doch jetzt befürchtet man in Birthlers Umgebung, dass eine in die Enge getriebene DDR-Führung das Katz- und-Maus-Spiel mit der "chinesischen Lösung" abrupt beenden könnte. Dass die Kommunisten im Nachbarland Polen und in Ungarn bereits die Übergabe der Macht eingeleitet haben, findet bei ihr keinen Widerhall. Und während in polnischen Dissidentenzirkeln längst über die Wahrscheinlichkeit einer Vereinigung Deutschlands diskutiert wird, blickt in ihren Ost-Berliner Kreisen kaum einer über die nächste Fürbitt-Andacht hinaus. Später - als Abgeordnete der Volkskammer - ist sie so vertieft in die Gesetzgebungsarbeit, dass die entscheidenden Verhandlungen, die "Zwei-Plus-vier-Gespräche", völlig an ihr vorbeigehen. Ja, die DDR-Oppositionellen waren alle böse auf diesen Staat, der seine Bürger gängelte, ihnen misstraute, sie verbog und trotz Raubbaus an menschlichen und natürlichen Ressourcen nur Mangelwirtschaft hervorbrachte. Doch sie trafen keinerlei Vorbereitungen für den absehbaren Zusammenbruch und verfügten weder über die Köpfe noch über Konzepte, denen sich das befreite DDR-Volk anvertrauen mochte. Es ist alles anders gekommen als gedacht - Hauptsache, die Mauer ist weg. Ein Teil der Bewegung gewesen zu sein, die sie zu Fall brachte, erfüllt Birthler mit Glück und Stolz. Doch auch die Kränkungen, die sie im Zuge der Vereinigung empfunden hat, wirken nach. Bei den Grünen, denen das Bündnis 90 immerhin vier Jahre lang die parlamentarische Existenz sichert, fühlt sie sich fremd zwischen Fundis und Realos. "Wir im Osten haben immer auf den Westen geschaut, aber sie haben uns nicht gesehen."

Die Schnellkurse in politischer Praxis, die sie zunächst im Kabinett Stolpe, dann an der Spitze der Grünen absolviert, können die ganz andere Sozialisation in der DDR nicht wettmachen. Im Kabinett von Manfred Stolpe wirft sie hin, als sie dessen Stasi-Verstrickungen nicht mehr verteidigen kann; bei den Grünen wird die Frau aus dem Osten unsanft beiseitegeschoben, sobald sie nicht mehr gebraucht wird. Ihre eigentliche Berufung hat sie in der Jugend- und Bildungsarbeit gefunden. Als Bildungsministerin konnte sie die nur kurz ausleben. Umso wichtiger war es ihr, an der Spitze der Stasi-Unterlagen-Behörde aufklärerisch in die Gesellschaft und in die Schulen hineinzuwirken. Davon zeugt jetzt auch ihre lehrreiche und lesenswerte Autobiographie.

Marianne Birthler: Halbes Land, ganzes Land, ganzes Leben. Erinnerungen.

Carl Hanser Verlag, Berlin 2014. 432 S., 22,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Keinen großen Stil, dafür eine große Frau entdeckt Jens Schneider in diesem Buch von Marianne Birthler. Dass die Autorin nicht wie andere groß über die Macht der Freiheit tönt, sondern DDR-Geschichte in Form von Alltagsgeschichten erzählt, aus der Schule, aus dem Widerstand, ist für Schneider ein Vorzug, auch wenn ihm das Ganze mitunter wie nahrhaftes Schwarzbrot erscheint. Die Achtung des Rezensenten bekommt die Autorin nicht zuletzt durch ihre Distanz zu sich selbst und ihrem Handeln, durch ihren Stolz ohne Triumphgetue, durch die Offenheit, auch wenn es um die eigenen Fehler geht.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.04.2014

Die Stärke der
leisen Töne
Nahe am Leben erzählt Marianne
Birthler deutsche Geschichte
Es ist mit Büchern wie mit Menschen: Nicht immer sind die Lauten stark. Oft berühren einen gerade jene, die sich leise und behutsam nähern, dabei wahrhaftig bleiben wollen und klar, aber Zweifel zulassen und Selbstbefragung. Marianne Birthler war in der DDR mutige Bürgerrechtlerin, wurde Ministerin in Brandenburg, stand den Bündnis-Grünen vor und führte die Stasi-Unterlagenbehörde nach Joachim Gauck. Sie könnte mit gleichem Recht wie andere sich ausbreiten über die Macht der Freiheit oder ähnlich Hochwollendes. Weil ihre Erinnerungen frei von diesem Gestus sind, ist diese Biografie so lesenswert.
  Birthler erzählt Alltagsgeschichten, die das Unausweichliche der großen Geschichte offenbaren: wie sie in Berlin den Bau der Mauer erlebte, als Schülerin Lehrern gegenüberstand, die als Gedankenpolizisten dem SED-Bildungssystem dienten – und anderen, die menschlich blieben. Es ist typisch für Birthler, dass beides vorkommt.
  Eines der einprägsamen Lehrstücke ist die Passage, in der sie vom Direktor öffentlich vor die Wahl gestellt wird: Sie könne nicht zugleich in der Jungen Gemeinde und in der FDJ sein. Sie müsse sich gegen die Kirche entscheiden. Die Mutter und die Klassenlehrerin befürchten, „das Mädel“ könne sich seine Zukunft verbauen. Sie aber verließ, durch den Druck bestärkt, die FDJ. Es folgt der schöne Satz: „Trotz allem ging ich auch weiterhin gern zur Schule.“
  Birthler schreibt keinen großen Stil. Viele Episoden sind wie ein nahrhaftes Schwarzbrot der Erinnerung, sie machen die DDR begreiflich. Dazu gehört auch die bescheidene Erzählung über die Welt der Widerständigen. Es waren kleine Schritte, die Birthler zufällig und doch logisch in den Kreis eigenwilliger Leute führten, die man später Bürgerrechtler nannte. Sie hatten keinen Plan. Dass sie die DDR aus den Angeln heben könnten, träumten sie nicht einmal.
  Birthler berichtet über ihr eigenes Erstaunen, etwa in der Erinnerung an ihre Rede am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz, bei jener Großdemonstration, die Züge einer Selbstbefreiung der DDR hatte.
Weil sie auch sich selbst mit Distanz betrachtet, kommt sie den Lesern nahe.
  Da ist der Moment, als sie sich von Manfred Stolpe verabschieden musste, nach ihrem Rücktritt wegen seiner Stasi-Kontakte. Er tat heiter. Sie stand neben sich, murmelte irgendwie, dass sie keinen Smalltalk machen könnte, „bin gerade Ihretwegen zurückgetreten“.
  Oder bei Kanzler Gerhard Schröder, der sie zum Gespräch über die Herausgabe von Helmut Kohls Stasi-Akten bat, sich erst eine Zigarre anzündete, einen Rotwein öffnete, über beides plauderte und beiläufig zur Sache kam. Birthler blieb auch da beharrlich bei ihrer Haltung, die Stasi-Akten blieben zugänglich. Zu den Stärken des Buchs zählt, dass sie stolz, aber ohne Triumphgefühle erzählt, eigene Nöte und Fehler nicht verschweigt.
JENS SCHNEIDER
Marianne Birthler: Halbes Land. Ganzes Land. Ganzes Leben. Hanser, Berlin 2014. 424 S., 22,90 Euro.
Manfred Stolpe tat heiter.
Birthler murmelte: „Bin gerade
Ihretwegen zurückgetreten.“
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Marianne Birthler ist wie keine Zweite berufen, zurückzublicken und zu erzählen, wie es war, das Leben in der DDR - und wie es kam, dass es diese DDR heute nicht mehr gibt." Klara Obermüller, NZZ am Sonntag, 23.02.14

"Eine differenzierte Alltagsgeschichte: die einer mutigen Frau und Mutter aus der DDR, die sich in der Bürgerbewegung engagierte." Stefan Berg, Spiegel Online, 25.02.14

"Von der Bürgerrechtlerin zur Stasi-Akten-Hüterin: Marianne Birthler hat ein ebenso anrührendes wie uneitles Erinnerungsbuch geschrieben." Marko Martin, Die Welt, 01.03.14

"Birthler erzählt Alltagsgeschichten, die das Unausweichliche der großen Geschichte offenbaren." Jens Schneider, Süddeutsche Zeitung, 08.04.14

"Ein interessanter Blick auf die deutsch-deutsche Zeitgeschichte." Antje Rávic Strubel, Deutschlandfunk, 06.06.14