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Im Zeitalter des Kalten Krieges und der Dekolonisierung wurden die Außenwirtschaftsbeziehungen beider deutscher Staaten vor allem durch politisch-strategische Ziele beeinflusst. Die Entstehung zweier Wirtschafts- und Militärblöcke seit Ende der 1940er Jahre wirkte sich auch auf die Außenwirtschaftsbeziehungen der Bundesrepublik und die DDR aus. Ging es Ersterer vor allem um eine Rückkehr auf den Weltmarkt in Anknüpfung an die Vorkriegszeit, so kämpfte die DDR um internationale Anerkennung und wirtschaftliche Kontakte auch außerhalb des sozialistischen Lagers. Die Staaten der "Dritten Welt"…mehr

Produktbeschreibung
Im Zeitalter des Kalten Krieges und der Dekolonisierung wurden die Außenwirtschaftsbeziehungen beider deutscher Staaten vor allem durch politisch-strategische Ziele beeinflusst. Die Entstehung zweier Wirtschafts- und Militärblöcke seit Ende der 1940er Jahre wirkte sich auch auf die Außenwirtschaftsbeziehungen der Bundesrepublik und die DDR aus. Ging es Ersterer vor allem um eine Rückkehr auf den Weltmarkt in Anknüpfung an die Vorkriegszeit, so kämpfte die DDR um internationale Anerkennung und wirtschaftliche Kontakte auch außerhalb des sozialistischen Lagers. Die Staaten der "Dritten Welt" entwickelten sich sowohl für die BRD als auch für die DDR zu interessanten Wirtschaftspartnern, wobei beide im Windschatten der Führungsmächte USA und UdSSR in geostrategisch wichtigen Regionen wie dem Nahen Osten und Afrika, Indien, China und Südostasien intensive Kontakte aufnahmen, die zu einem regelrechten Wettbewerb um politischen und wirtschaftlichen Einfluss führten. In einigen Regionen stießen sie dabei in die Lücken ehemaliger Kolonialmächte und profitierten von der eigenen nicht-kolonialen Vergangenheit, so dass sie im Zuge von Internationalisierung und Entwicklungshilfe als Dekolonisierungsgewinner bezeichnet werden können.
Autorenporträt
Christian Kleinschmidt, Philipps-Universität Marburg; Dieter Ziegler, Ruhr-Universität Bochum
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.10.2018

Dekolonisierung
Wie die Deutschen nach dem Krieg profitierten

Im Kaiserreich fühlten sich viele Deutsche zurückgesetzt, weil das Land weniger Kolonien hatte als Großbritannien oder Frankreich. Im Zuge der Dekolonisierung nach dem Zweiten Weltkrieg erwies sich die geringe Rolle Deutschlands aus wirtschaftlicher Sicht hingegen als sehr vorteilhaft, denn zahlreiche junge Staaten im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika und in Asien suchten geschäftliche Kontakte zu dem als politisch unbelastet geltenden Deutschland - wobei dies in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg für die Bundesrepublik Deutschland und die DDR zutraf.

Dieser interessante, bisher eher unterbelichtet gebliebene Aspekt der deutschen Wirtschaftsgeschichte ist Thema eines von den Wirtschaftshistorikern Christian Kleinschmidt und Dieter Ziegler herausgegebenen Sammelbandes. Die Beiträge verdeutlichen unter anderem, wie die Bundesrepublik und die DDR im Kalten Krieg Gelegenheiten nutzten, ihre geschäftliche Präsenz über die jeweiligen politischen Blöcke auszuweiten und dabei Potentiale in Schwellen- und Entwicklungsländern hoben. Aus heutiger Sicht besonders erhellend ist der Ausbau der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik China nach dem sowjetisch-chinesischen Zerwürfnis.

gb.

Christian Kleinschmidt & Dieter Ziegler (Hrsg.): Dekolonisierungsgewinner. De Gruyter. Berlin 2018. 340 Seiten. 99,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main…mehr
"Die versammelten Studien bieten empirisch wertvolle und teils auch im Ansatz innovative Beiträge zu den Diskussionen."
Eric Burton: H-Soz-Kult (11.04.2019), http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2019-2-033