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Über deutsch-jüdische Verständigung sind schon Hunderte Bücher geschrieben worden, aber keines dieser sicherlich verdienstvollen Druckwerke hat Gebrauchswert für den Alltag. Die wesentliche Frage wird dort nicht angesprochen: Wie verhalte ich mich, wenn ich am Arbeitsplatz, bei einer Party oder im Tennisclub einen Juden persönlich kennen lerne? Michael Wuliger räumt höchst vergnüglich mit allen möglichen Klischees und Verkrampfungen auf und gibt so witzige wie praktische Handreichungen zum Umgang mit jüdischen Mitbürgern in allen Lebensbereichen.

Produktbeschreibung
Über deutsch-jüdische Verständigung sind schon Hunderte Bücher geschrieben worden, aber keines dieser sicherlich verdienstvollen Druckwerke hat Gebrauchswert für den Alltag. Die wesentliche Frage wird dort nicht angesprochen: Wie verhalte ich mich, wenn ich am Arbeitsplatz, bei einer Party oder im Tennisclub einen Juden persönlich kennen lerne? Michael Wuliger räumt höchst vergnüglich mit allen möglichen Klischees und Verkrampfungen auf und gibt so witzige wie praktische Handreichungen zum Umgang mit jüdischen Mitbürgern in allen Lebensbereichen.
Autorenporträt
Michael Jonathan Wuliger wurde 1951 in London geboren, wuchs in Wiesbaden auf und lebt heute in Berlin als Feuilletonredakteur der »Jüdischen Allgemeinen«. Er geht so gut wie nie in die Synagoge, isst gern Serrano-Schinken und hört lieber Georges Brassens als Giora Feidman. Sein jüdisches Idol ist Krusty der Clown aus der TV-Serie "Simpsons".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.07.2009

Zoff und Zores
Deutsch-jüdischer Humor: Michael Wuligers „koscherer Knigge”
Es gibt jüdische Witze zuhauf, es gibt Oliver Polak und Beni Frenkel, und jetzt gibt es auch Michael Wuliger und den „koscheren Knigge”. Müssen wir uns auf neue Zeiten einstellen im deutsch-jüdischen Humorverhältnis? Kann die entkrampfende Wirkung des Lachens Heikles heilen? Wulinger, im Brotberuf Journalist, will stärker als seine Mitstreiter im Schmunzeln aufklären. Die „Fettnäpfchen”, die der Untertitel zu umgehen verspricht, gibt es tatsächlich. Statistisch liegt die Chance, in Deutschland einen leibhaftigen Juden zu treffen, bei 1:400. Und dann ist guter Rat teuer. Wie begrüßt man ihn, worüber redet man, muss man die Shoa sofort im Munde führen?
Wulinger rät zu Small-Talk. „Das Judentum kann warten bis nach dem dritten Bier.” Solchermaßen entspannt, ist der gemeine Nicht-Jude gewappnet für Offenbarungen ganz irdischer Art: Die meisten Juden sehen die Synagoge nur an Feiertagen von innen. Sie nehmen es mit den Speisegesetzen nicht genauer als die Christen mit dem freitäglichen Fleischverzicht. Bei keiner anderen Religion steht die Ernährung derart im Zentrum, keine andere Religion aber koche auch derart schlecht, von Gefilte Fisch bis Pitscha, Fisselach bis Tscholent. Juden seien nicht wohlhabender als der Rest der Bevölkerung, nicht friedfertiger, nicht klüger. Zoff und Zores sind nicht zufällig jüdische Wörter. Auch deshalb, mahnt Wuliger, sind Philosemiten ungern gesehen, „schließlich mögen sich Juden untereinander ja auch nicht alle.”
Das witzige Büchlein widmet auch „unseren Ossis” ein Kapitel, den russischen Juden, die über 90 Prozent der Gemeindemitglieder stellen. Alteingesessene wie Wuligers Kunstfigur „Herr Blumberg” reagieren darauf ähnlich skeptisch wie auf die fernsehnotorischen „Juden vom Dienst” und das „Klarinetten-und-Geigen-Geschluchze” namens Klezmer. Das nennt man wohl eine tragfähige Basis. ALEXANDER KISSLER
MICHAEL WULIGER: Der koschere Knigge. Trittsicher durch die deutsch-jüdischen Fettnäpfchen. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2009. 108 Seiten, 8 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Alexander Kissler scheint mit Michael Wuligers "Koscherem Knigge", der Hilfestellung beim Gang durchs verminte deutsch-jüdischen Terrain geben will, gleich mehrfach auf seine Kosten gekommen zu sein. So sieht Kissler, wie er in seiner kurten Kritik anführt, einige Missverständnisse ausgeräumt (etwa dass die abertausende von Speisegesetzen dem Judentum zu einer raffinierten Küche verholfen hätten); er hat gelernt, dass man mit Juden nicht immer über das Judentum und die Shoah reden muss, wahrscheinlich tun es Frauen und Fußball auch; und schließlich fühlt sich Kissler von diesem "witzigen Büchlein" auch noch amüsiert.

© Perlentaucher Medien GmbH