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Eine junge Chinesin kämpft in den 1880ern im amerikanischen Westen um ihren Platz im Leben
Die junge Daiyu muss die Heimat und die Zukunft, die sie sich erträumt hatte, aufgeben, als sie entführt und über den Ozean von China nach Amerika geschmuggelt wird. Über die folgenden Jahre muss sie sich beständig neu erfinden, um zu überleben. Von einer Kalligraphieschule in China über ein Bordell in San Francisco bis zu einem kleinen Laden, versteckt in den Bergen Idahos gelegen, versucht Daiyu verzweifelt, der Tragödie zu entkommen, die sie verfolgt. Aber dann geht eine Welle von Rassismus durchs…mehr

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Produktbeschreibung
Eine junge Chinesin kämpft in den 1880ern im amerikanischen Westen um ihren Platz im Leben

Die junge Daiyu muss die Heimat und die Zukunft, die sie sich erträumt hatte, aufgeben, als sie entführt und über den Ozean von China nach Amerika geschmuggelt wird. Über die folgenden Jahre muss sie sich beständig neu erfinden, um zu überleben. Von einer Kalligraphieschule in China über ein Bordell in San Francisco bis zu einem kleinen Laden, versteckt in den Bergen Idahos gelegen, versucht Daiyu verzweifelt, der Tragödie zu entkommen, die sie verfolgt. Aber dann geht eine Welle von Rassismus durchs Land, die sich gegen Einwanderer aus China richtet, und führt zu unsäglicher Gewalt und Lynchmorden. Daiyu muss all ihre Stärke aufbringen, sich zurückerinnern an alle Rollen, die sie schon ausgefüllt hat - um endlich ihren eigenen Namen und ihre Geschichte zurückzuerobern.


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Autorenporträt
Jenny Tinghui Zhang ist eine chinesisch-amerikanische Autorin. Sie hat an der University of Wyoming studiert, in mehreren Zeitschriften veröffentlicht und für ihr Schreiben mehrere Stipendien erhalten. Sie wurde in Changchun, China, geboren und ist in Austin, Texas, aufgewachsen, wo sie auch heute lebt. Fünf Leben ist ihr Debütroman.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.09.2022

Kalligraphie als Formprinzip
Die amerikanische Schriftstellerin Jenny Tinghui Zhang erzählt in ihrem Debütroman "Fünf Leben" von Verbrechen an chinesischen Einwanderern

Die amerikanische Geschichte verzeichnet mehrere Kapitel von gewaltvoller Unterdrückung, von dem eines erst in jüngster Zeit der Öffentlichkeit bekannt wird: Die antichinesische Gewalt im neunzehnten Jahrhundert. Die Einwanderungsgeschichte von Chinesen ist eng verknüpft mit der Industrialisierung der Vereinigten Staaten: Vor allem für die Arbeit in Goldminen und den Erbau der First Transcontinental Railroad kamen Zehntausende Menschen aus China in den Westen der USA. Heute ist sicher, dass ohne die chinesischen Arbeitskräfte die Fertigstellung dieses riesigen Bauprojekts niemals möglich gewesen wäre. Doch Anerkennung für ihre Arbeit oder der Respekt der Amerikaner kam der chinesischen Minderheit im neunzehnten Jahrhundert nicht zugute. Stattdessen formte sich eine antichinesische Bewegung, die zu Hetze und Gewalt gegen Chinesen mobilisierte und damit erfolgreich war.

Die erste rechtliche Manifestation dieser rassistischen Gewalt war die Verabschiedung des Chinese Exclusion Act im Jahr 1882, der die Einwanderung von Menschen mit chinesischer Nationalität verbot. Dieses Gesetz war das erste restriktive Einwanderungsgesetz in den Vereinigten Staaten und markiert somit das Ende des offenen Einwanderungslandes. Doch auch schon vor dem Chinese Exclusion Act wurde antichinesische Gewalt im Land durch Rechtsprechung legalisiert. So entschied der California Supreme Court 1854 im Fall People v. Hall, dass eine Zeugenaussage von einem Chinesen vor Gericht nicht ausreichend sei, um einen weißen Mann als Mörder zu überführen. Diese Entwicklung führte 1885 zu dem rassistischen Massaker von Rock Springs in Wyoming, bei dem 28 Chinesen starben und fünfzehn verletzt wurden.

Von diesem gewaltvollen Abschnitt der amerikanischen Geschichte handelt Jenny Tinghui Zhangs "Fünf Leben". Die Anregung, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, kam der Autorin zufällig, wie sie im Anhang ihres Buches schildert: Ihr Vater entdeckte auf der Durchreise in einem Ort im Nordwesten der Vereinigten Staaten ein Schild, das auf die "Chinese Hangings" hinwies, und bat seine Tochter, den Hintergründen dieses Ereignisses nachzugehen. Das Ergebnis der Recherche ist ein rund vierhundert Seiten starker Roman, der zugleich das Debüt der im chinesischen Changchun geborenen und im texanischen Austin aufgewachsenen Autorin darstellt. Über die Geschichte der antichinesischen Gewalt zu schreiben, so Zhang, sei ihr wichtig gewesen, da die in den Augen vieler Amerikaner immer noch unsichtbar sei, obwohl es weiterhin Kontinuitäten dieses Rassismus gebe.

Mit "Fünf Leben" beweist Zhang ihr Talent, von einem realhistorischen Ereignis und einer politischen Motivation ausgehend, eine gelungene Geschichte zu erzählen. Daiyu, die Erzählerin und Protagonistin des Romans, setzt ihre eigene Entführung und anschließende Verschleppung an den Anfang. Als sie auf einem chinesischen Fischmarkt von Verkäufern eines Diebstahls beschuldigt wird, erscheint ein Mann und behauptet, Daiyu gehöre zu seiner Familie. Erstaunt und perplex darüber, dass ihr jemand helfen will, spielt Daiyu mit und folgt dem fremden Mann. Er fragt sie, ob sie hungrig sei, und kündigt an, sie zu einer Nudelküche mitzunehmen. "Wir gehen immer weiter, bis ich nicht mehr weiß, wo wir sind, und als wir nicht mehr weitergehen, begreife ich, dass wir die Nudelküche nie erreichen werden." Stattdessen steckt der Mann Daiyu in ein Fass und überschüttet sie mit Kohle - ein grausames Mittel der Tarnung, damit sie unentdeckt mit dem Schiff nach San Francisco gebracht werden kann, um dort als Zwangsprostituierte in einem Bordell in Chinatown festgehalten zu werden.

Obwohl Daiyu Gewalt und Unterdrückung in niederträchtigsten Formen erlebt, findet sie die Kraft, zu überleben und zu erzählen. Ihre eigene Geschichte kommentiert sie dabei oft mit metanarrativen Einschüben - ein geschickter Kniff der Autorin, um die Macht von Daiyus Erzählen zu markieren. "Allmählich vergesse ich, welche Geschichte zu welchem Mädchen gehört. Wir sind ein anonymer Clan von Körpern und Geschichten, und vielleicht gehen wir alle denselben Weg", stellt Daiyu während ihrer Zeit im Bordell fest. Die Geschichtslosigkeit, das fehlende Narrativ, überwindet die Protagonistin auf diese Weise auch repräsentativ für andere, die wie sie Opfer von Unterdrückung aufgrund von Geschlecht und Ethnie werden.

Zusätzlich schöpft Daiyu ihre Kraft aus der Kalligraphie. Die Kunst, chinesische Zeichen zu schreiben, hat sie vor ihrer Entführung erlernt. Als elternloses Kind fand sie Arbeit und Unterkunft in der Kalligraphieschule von Meister Wang. Und obwohl dieser Abschnitt zeitlich und auch im Roman kurz ausfällt, begleiten die Lehren aus der Kalligraphie Daiyu über ihr gesamtes Leben hinweg und stellen eine Art Ethik für sie dar: "Meister Wang hatte recht. Übung macht mich gelassen. Wenn ich schreibe, entferne ich mich immer weiter von den Bildern des Scheiterns und der Verzweiflung und erinnere mich stattdessen an die Empfindung von Wissen. Von Gewissheit."

Darüber hinaus wird die Kalligraphie für Zhangs Roman auch zum Formprinzip. Als Daiyu von dem Massaker in Rock Springs erfährt, muss sie unweigerlich an das Schriftzeichen für Feuer denken. Durch die Gedanken daran kann sie den Vorfall besser verstehen, ihn in ihre Welt einordnen: Feuer ist "orange, wütend, züngelnd. Aber man kann Feuer nicht ohne das Zeichen für Mensch schreiben. Feuer ist ein Mensch, gefangen zwischen zwei Flammen." Mithilfe der Kalligraphie gestaltet der Roman so eine Vielzahl an Sprachbildern, die sich in die für die Protagonistin passende Metaphorik einfügen. Am Anfang überwiegen einfache Vergleiche aus der kindlichen Perspektive - das Wort San Francisco beispielsweise sieht für Daiyu aus "wie ein langer, schuppiger Drachen" -, die dann im Laufe des Romans differenzierteren Metaphern für ihr Gefühlsleben weichen: "Der langsame Rückzug der Sonne gibt mir das traurige Gefühl von Dingen, die zu Ende gehen, bevor man so weit ist."

Der Übersetzerin Brigitte Jakobeit ist es gelungen, die verschiedenen Töne, die Daiyus Sprache im Laufe ihres erzählten Lebens ausmachen, passend ins Deutsche zu bringen. Dabei ist außerdem positiv hervorzuheben, dass die chinesischen Zeichen auch in der deutschen Fassung des englischsprachigen Romans abgebildet werden. Mit ihrem Debüt "Fünf Leben" hat Jenny Tinghui Zhang ein weniger bekanntes Kapitel amerikanischer Geschichte verarbeitet und ihren eigenen Anspruch erfüllt: "daran zu erinnern, wozu die Vereinigten Staaten imstande waren und immer noch sind." EMILIA KRÖGER

Jenny Tinghui Zhang: "Fünf Leben". Roman.

Aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Jakobeit. Ecco Verlag, Hamburg 2022. 447 S., geb., 22,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Für Rezensentin Emilia Kröger gelingt Jenny Tinghui Zhang mit ihrem Debütroman zweierlei: Erstens erinnert die Autorin mit ihrer Geschichte einer Zwangsprostituierten an die Gewalt an chinesischen Arbeitern in den USA und den Chinese Exclusion Act von 1882, und zweitens erfüllt sie ihren eigenen Anspruch, eine spannende Geschichte zu erzählen, indem sie politische Realhistorie an einem Einzelfall exemplifiziert. Wie die Protagonistin ihre Lage mit Hilfe der Kalligrafie erträgt und schließlich zu einem eigenen Narrativ gelangt, spiegelt sich in der Metaphorik des Textes, erkennt Kröger. Brigitte Jakobeits Übersetzung bringt die vielen Sprachbilder gekonnt ins Deutsche, lobt die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Mit 'Fünf Leben' beweist Zhang ihr Talent, von einem realhistorischen Ereignis und einer politischen Motivation ausgehend, eine gelungene Geschichte zu erzählen.« Emilia Kröger FAZ 20220915
Für Rezensentin Emilia Kröger gelingt Jenny Tinghui Zhang mit ihrem Debütroman zweierlei: Erstens erinnert die Autorin mit ihrer Geschichte einer Zwangsprostituierten an die Gewalt an chinesischen Arbeitern in den USA und den Chinese Exclusion Act von 1882, und zweitens erfüllt sie ihren eigenen Anspruch, eine spannende Geschichte zu erzählen, indem sie politische Realhistorie an einem Einzelfall exemplifiziert. Wie die Protagonistin ihre Lage mit Hilfe der Kalligrafie erträgt und schließlich zu einem eigenen Narrativ gelangt, spiegelt sich in der Metaphorik des Textes, erkennt Kröger. Brigitte Jakobeits Übersetzung bringt die vielen Sprachbilder gekonnt ins Deutsche, lobt die Rezensentin.

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