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»Ein mutiges, herausforderndes Buch« THE NEW YORK TIMESIn mancher Hinsicht ist Afrika der wohl reichste Kontinent der Welt: Ein Drittel der weltweiten Rohstoffvorkommen liegt hier unter der Erdoberfläche. Für die Mehrheit der Bevölkerung bedeutet dieser Reichtum allerdings weit mehr Fluch als Segen. Ein kriminelles Netzwerk aus zwielichtigen Händlern, internationalen Großkonzernen und kapitalistischen Freibeutern hat sich den Zugang zu den Ressourcen gesichert und greift die Gewinne systematisch ab. Die direkten Folgen sind ausufernde Korruption, Gewalt, Unterdrückung und Hungersnöte.…mehr

Produktbeschreibung
»Ein mutiges, herausforderndes Buch« THE NEW YORK TIMESIn mancher Hinsicht ist Afrika der wohl reichste Kontinent der Welt: Ein Drittel der weltweiten Rohstoffvorkommen liegt hier unter der Erdoberfläche. Für die Mehrheit der Bevölkerung bedeutet dieser Reichtum allerdings weit mehr Fluch als Segen. Ein kriminelles Netzwerk aus zwielichtigen Händlern, internationalen Großkonzernen und kapitalistischen Freibeutern hat sich den Zugang zu den Ressourcen gesichert und greift die Gewinne systematisch ab. Die direkten Folgen sind ausufernde Korruption, Gewalt, Unterdrückung und Hungersnöte. Auslandsreporter Tom Burgis wirft ein vollkommen neues Licht auf die Schattenseiten unseres globalen Wirtschaftssystems und beschreibt die rücksichtslose Plünderung eines ganzen Kontinents.
Autorenporträt
Tom Burgis ist investigativer Journalist bei der Financial Times. Er hat aus mehr als vierzig Ländern berichtet, hat wichtige Journalistenpreise in den USA und Asien gewonnen und war für acht weitere in der engeren Auswahl, darunter zweimal bei den British Press Awards. Sein von der Kritik hochgelobtes Buch "Der Fluch des Reichtums" (Westend Verlag 2016) über die moderne Ausplünderung Afrikas wurde mit einem Preis des Overseas Press Club of America ausgezeichnet. Tom Burgis lebt in London.
Rezensionen
"Das Geschäft mit geraubten Bodenschätzen ist verhängnisvoll für Menschen und politische Systeme in Afrika. Mit seinem Buch deckt der Journalist Tom Burgis Strukturen auf, die dieses Geschäft ermöglichen; und macht Machtkonstellationen sichtbar, die bisher der Öffentlichkeit größtenteils verborgen waren." Deutschlandradio Kultur Lesart "Eine atemberaubende Reise durch den Teil des afrikanischen Kontinents, den die Welt als ihre Mine benutzt. ... Burigs beschreibt präzise die Symptome einer Wirtschaft, die einseitig am Export von Rohstoffen festhält." Die ZEIT "Ein exzellentes Buch ... Burgis deckt schonungslos und faktenreich auf, was hinter dem steckt, was der Autor die "Plünderungsmaschine" nennt ... und verliert nie den Blick für das Ganze, für die Tatsache, dass er und jeder Leser indirekt selbst mitverantwortlich dafür ist, dass Afrika ausgeplündert wird ... ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit." Deutschlandfunk Andruck "Burgis gehört zu den wenigen, die den Ressourcenfluch entschlüsseln, und zwar in einer seltenen empirischen Tiefe." Süddeutsche Zeitung "Afrika ist reich an Rohstoffen, aber die Bevölkerung bleibt arm und wird ärmer, wie in dem Buch hervorragend gezeigt wird: Konzerne und Machthaber machen ihre eigenen Geschäfte." Basler Zeitung "Ein großartiges und niederschmetterndes Buch ... ein Wirtschaftskrimi" SWR2 "Burgis' Buch liest sich wie ein Spionageroman - packend und verstörend bis zur letzten Seite." Saldo "Ein ausgezeichnetes und gut recherchiertes Buch ... Der großartige Wert liegt in den besonderen Details, der Erzählkunst und den Charakteren, die Burgis vorstellt. Ein schillerndes Buch voll lebhafter investigativer Berichterstattung." LITERARY REVIEW "Ein großartiges Sammelbuch über die Ausbeutung ... [Burgis] hat den Ärmsten der Armen einen großen Dienst erwiesen." FINANCIAL TIMES "Enthüllend ... Dieses intelligente Buch sollte uns alle ins Stocken bringen, wenn wir unsere Autos mit Benzin volltanken." THE SUNDAY TIMES…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.11.2016

Ausbeuter
Tom Burgis zeichnet akribisch nach,
wie Afrika seiner Rohstoffe beraubt wird
– und das oft mit legalen Mitteln
VON ISABEL PFAFF
Bis vor Kurzem hatte Nigeria noch eine staatseigene Strombehörde, die National Electric Power Authority (NEPA). Der Volksmund machte daraus „Never Expect Power Anytime“ (Rechnen Sie zu keiner Zeit mit Strom) oder, als die Firma in Power Holding Company Nigeria (PHCN) umbenannt wurde: „Please Have Candles Nearby“ (Bitte immer Kerzen bereithalten). Der Humor der Nigerianer ist bemerkenswert. Ihr Land ist immerhin der größte Energie-Exporteur Afrikas – doch die eigenen Kraftwerke und Stromnetze sind in einem so elenden Zustand, dass praktisch das gesamte Land mit Generatoren betrieben werden muss. Wohlgemerkt mit Hilfe von importiertem Diesel, der so teuer ist, dass viele Nigerianer sich nur selten Strom leisten können.
  Wie ist das möglich – Treibstoffknappheit in einem Land, das über die elftgrößten Ölreserven der Welt verfügt? Das ist, zugespitzt, die Frage, der Tom Burgis, ehemaliger Afrika-Korrespondent und inzwischen Investigativ-Reporter der Financial Times, nachgeht. Sein Buch „Der Fluch des Reichtums“ ist eine Reise in die wichtigsten Rohstoffstaaten des Kontinents. In fast allen lässt sich ein Phänomen beobachten, das Ökonomen seit der Entdeckung von Erdgas in den Niederlanden der Sechzigerjahre die „holländische Krankheit“ nennen: den erfolgreichen Export von Rohstoffen, der zwar Geld ins Land spült, aber letztlich die anderen Sektoren der Volkswirtschaft zerstört. Selbst gut funktionierende Staaten können diesem Gesetz nicht komplett entgehen. Die Exporterlöse aus dem Verkauf von Öl, Gas oder Diamanten treiben nun einmal den Wert der Landeswährung in die Höhe, Importware wird deshalb im Vergleich zu lokalen Produkten billiger, und die heimische Industrie geht langsam an der Konkurrenz zugrunde.
  „In Afrika hat sich die holländische Krankheit zu einer chronischen Malaise entwickelt“, schreibt Burgis. In den an Bodenschätzen reichen Staaten sei der Rohstoffsektor eine „Enklave des Reichtums“ für einige wenige, während die Masse der Bevölkerung in Armut lebt. So weit, so bekannt. Burgis ist nicht der erste Autor, der über den Fluch schreibt, der offenkundig auf Afrikas Rohstoffstaaten liegt. Aber er gehört zu den wenigen, die den Ressourcenfluch entschlüsseln, und zwar in einer seltenen empirischen Tiefe.
  In zehn detailreichen Kapiteln fächert der Autor auf, wie aus der Allianz von afrikanischen Regierungen, zwielichtigen Mittelsmännern und multinationalen Rohstoffkonzernen eine gut geölte Plünderungsmaschine (so der sehr viel treffendere Originaltitel des Buchs) entstanden ist. Das Besondere: Burgis hält sich nicht mit der allgemeinen Betrachtung dieses Problems auf. Akribisch folgt er den verschlungenen Pfaden des Ölgeldes in Angola und Nigeria, identifiziert die Größen eines korrupten Schattenstaats im Kongo, deckt auf, wie Konzerne in Guinea gegen Schmiergeld an Schürfrechte gekommen sind, oder wie Simbabwes Diktator die Einnahmen aus dem Rohstoffhandel in seinen Unterdrückungsapparat steckt.
  Die Plünderungsmaschine funktioniert in jedem der Fälle ähnlich: Über verschachtelte Firmengeflechte verschleiern Konzerne und Regierungen die tatsächlichen Erträge aus dem Rohstoffhandel. So können die Machthaber einen Teil des Geldes in ihre Taschen leiten, und die Konzerne kommen um Steuern herum. Manchmal schalten sich noch Mittelsmänner dazwischen – weil sie die notwendigen Kontakte hergestellt oder den Beteiligten an der richtigen Stelle einen Gefallen getan haben. Sie wachen dann über Konzessionen und Schürfrechte und lassen sich ihre Vermittlerdienste teuer bezahlen. Burgis heftet sich an die Fersen dieser multinationalen Kaste aus Potentaten, Unternehmern und Raubrittern. Das ist keine leichte Kost, man muss bereit sein für zahllose Namen, Adressen, Firmen und Fußnoten. Doch nur so entfaltet sich der Wert seiner Recherchen.
  Der Autor zeigt, wie die Plünderungsmaschine die von der holländischen Krankheit befallenen Staaten Afrikas noch tiefer ins Unglück reitet. Und er benennt klar die Verantwortlichen. Dazu zählen nicht nur die afrikanischen Machthaber, die getrost auf die Unterstützung ihrer Bevölkerung verzichten können, weil sie sich mit ihrer Rohstoffrente alles kaufen können, was zum Machterhalt nötig ist. Oder die windigen Mittelsmänner aus aller Welt, die für Geld so gut wie alles tun würden. Burgis widmet sich auch jenen, die die Maschine mit legalen Mitteln am Laufen halten: Minenkonzerne, die ihre Gewinne in Steueroasen transferieren. Eine Entwicklungsorganisation wie die Weltbank, die zweifelhafte Rohstoffprojekte fördert. Oder die neue Weltmacht China, die den Löwenanteil von Afrikas Rohstoffen kauft und gleichzeitig die Industrien des Kontinents mit ihrer Importware kaputt macht.
  Wie man die Maschine stoppen könnte, verrät Burgis nicht. Allerdings legt er am Ende der gut 300 Seiten eine Spur. Er erzählt von einem Londoner Konzert der nigerianischen Musikerin Nneka, die zwischen ihren Songs über das Leid in ihrer ölreichen Heimat spricht. Und ihrem Publikum zuruft: „Denkt nicht, ihr hättet nichts damit zu tun.“
Der Autor benennt die
Verantwortlichen klar, und dazu
gehören nicht nur Potentaten
  
  
Tom Burgis: Der Fluch
des Reichtums. Warlords,
Konzerne, Schmuggler und
die Plünderung Afrikas.
Übersetzt von Michael
Schiffmann. Westend-Verlag,
Frankfurt 2016. 352 Seiten,
25 Euro. E-Book 17,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.03.2017

Die fatalen Folgen des Rohstoffreichtums
Wo Eigentum zu nichts verpflichtet: Tom Burgis berichtet von der fortschreitenden Ausplünderung Afrikas

Afrikas Image im Wandel: Schwärmten unlängst zahlreiche Unternehmer und Journalisten noch vom "Boomkontinent", vom Aufkommen einer breiteren Mittelschicht und von wirtschaftlichen Verheißungen südlich der Sahara, macht sich erneut Ernüchterung breit. Der Verfall der Ölpreise hat Wachstumsstars wie Nigeria und Angola gebremst, eine massive Dürre zieht gegenwärtig in vielen Teilen des Kontinents Hungersnöte nach sich, von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt wird in Südsudan ein grausamer Bürgerkrieg ausgefochten, und in Südafrika arbeitet die Regierungspartei African National Congress hart daran, ihre im Kampf gegen die Apartheid gewonnene große Reputation endgültig aufs Spiel zu setzen.

Kritiker der Afrika-Euphorie hatten ohnehin früh auf die hohen Kosten des Booms verwiesen. Die Schere zwischen Arm und Reich etwa öffne sich rasant, und selbst in den Staaten, die in den vergangenen Jahren ein beträchtliches Wirtschaftswachstum erzielten, seien kaum neue Jobs entstanden - viele, auch gutausgebildete Jugendliche fänden keine Arbeit. Ausländische Investoren, beispielsweise aus China oder den Golfstaaten, kauften oder pachteten in Afrika große Agrarflächen für die Nahrungsversorgung ihrer eigenen Bevölkerungen. Dies führe zur zunehmenden Marginalisierung von afrikanischen Kleinbauern und erhöhten Lebensmittelpreisen.

Der englische Journalist Tom Burgis schlägt in die gleiche Kerbe: "Angeblich zeigten ökonomische Indikatoren, dass dank des Rohstoffmarktes eine wirtschaftliche Revolution stattfand, bei der eine expandierende Mittelklasse den afrikanischen Hang zum Konflikt durch zügellosen Konsum von Handys und teurem Whiskey ersetzt. Aber eine derart optimistische Sicht war nur in einigen wenigen Gebieten des Kontinents gerechtfertigt." Burgis' Reise durch die wichtigen Rohstoffstaaten Afrikas thematisiert eine schon vielfach angesprochene Konstellation: Auf dem Weltmarkt gefragte Bodenschätze sind für die Länder Afrikas in der Regel mehr Fluch als Segen.

Denn nur eine kleine Clique profitiert von den oft immensen Einnahmen, der größte Teil der lokalen Bevölkerung geht leer aus. Burgis legt weitaus dichter und präziser als üblich dar, wie unter Beteiligung afrikanischer Regierungen, dubioser Mittelsmänner und multinationaler Rohstoffkonzerne eine "Plünderungsmaschine" entstanden ist, die viele Staaten südlich der Sahara ins Unglück reitet. Er liefert umfassend Zahlen, Namen, Daten und Fakten. Sein genaues Hinsehen macht das Buch zu einer ebenso fesselnden wie deprimierenden Lektüre.

In zehn Kapiteln entwirrt der Autor komplexe Firmengeflechte, mit denen Regierungseliten und Unternehmen die tatsächlichen Einkünfte aus dem Rohstoffgeschäft kaschieren, zu beiderseitigem Vorteil. Die Machthaber dirigieren einen beträchtlichen Teil der Erträge auf ihre eigenen Konten, die Konzerne vermeiden es, Steuern zu zahlen. Eine wichtige Rolle beim Einfädeln dieser Transaktionen spielen windige Mittler und Berater. Eine Reihe von ihnen nennt Burgis beim Namen, so den israelischen Geschäftsmann Dan Gertler, den Minengeschäfte im vom Bürgerkrieg zerrütteten Kongo zum Milliardär gemacht haben. Gertler hat ein höchst unübersichtliches Business-Modell etabliert, dessen Muster der Autor darlegt. Demnach werden eine dem kongolesischen Staat gehörende Kupfer- oder Kobaltmine oder ein neu aufgefundener Rohstoffvorrat unter Ausschluss der Öffentlichkeit weit unter ihrem Wert verkauft. Und zwar an ein Unternehmen, das von in Steueroasen registrierten Offshore-Gesellschaften Gertlers kontrolliert wird oder mit ihm in Verbindung steht. Dann wird dieser Aktivposten mit beträchtlichem Gewinn ganz oder zum Teil an ausländische Bergbaugesellschaften weiterverkauft, darunter an einige der größten Gruppen an der Londoner Aktienbörse.

Afrikanische Herrscher, die sich so üppig aus den Erlösen der Ausbeutung von Bodenschätzen bedienen, fühlen sich, hebt Burgis hervor, ihrer Bevölkerung gegenüber zu nichts verpflichtet. Denn Steuern spielten für den Staatshaushalt keine große Rolle. So fehle den Bürgern auch ein wichtiges Druckmittel. Die Potentaten rohstoffreicher Länder investierten entsprechend nicht in Bildung oder Sozialpolitik, sondern in Armee und Polizei, um ihre Macht zu sichern. Der Autor lässt es jedoch nicht bei der Schelte der afrikanischen Eliten bewenden. Es gebe viele Verantwortliche für das Elend: Organisationen wie die Weltbank etwa, die wiederholt auf höchst problematische Rohstoffprojekte setze. Oder ein Land wie China, das Afrika doppelt schade, indem es Rohstoffe kauft und billige Importware schickt, welche die dortigen Industrien ruiniert.

Burgis schreibt sehr sachlich und ohne Pathos. Angesichts seiner Befunde, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, durchaus eine Leistung. Erst im Schlusskapitel hebt er den Finger. Konsumenten im reichen Norden profitierten in vielfacher Weise von der "Plünderungsmaschinerie", etwa wenn sie tanken oder ihr Mobiltelefon benutzen. "Wenn aber statt Wertgegenständen etwas Unerwünschtes aus Afrika bei uns eintrifft, ist das Geschrei groß. Jedes Jahr sterben Hunderte afrikanische Migranten - einige Flüchtlinge, andere durch Armut zu enormen Risiken getrieben - bei dem Versuch, in jämmerlich seeuntüchtigen Booten übers Mittelmeer nach Europa zu kommen."

Rezepte gegen die Plünderung bringt der Autor nicht wirklich bei. Er macht jedoch eindringlich klar: Jene, die über die Effekte der Globalisierung in der westlichen Welt jammern und Mauern und Schutzzölle fordern, sollten zur Kenntnis nehmen, wie sehr sie selbst aus der Globalisierung Vorteile ziehen konnten. Den Preis dafür bezahlt haben nicht zuletzt viele Menschen in den rohstoffreichen Ländern Afrikas.

ANDREAS ECKERT

Tom Burgis: "Der Fluch des Reichtums". Warlords, Konzerne, Schmuggler und die Plünderung Afrikas.

Aus dem Englischen von

Michael Schiffmann. Westend Verlag, Frankfurt am Main 2016. 351 S., geb., 24,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Tom Burgis' Buch ist nicht das erste über die Plünderung Afrikas, doch solch eine fundierte Recherche und scharfsinnige Analyse hat Isabel Pfaff bisher nicht gelesen. Denn als Korrespondent der Financial Times weiß Burgis sehr wohl, dass Rohstoffreichtum meist zu einer Aufwertung der Währung führt und damit der lokalen Wirtschaft schadet. Aber er belässt es bei dieser ökonomischen Erklärung so wenig wie er auch nicht allgemein den Fluch des Reichtums beklagt, beteuert Pfaff: Denn Burgis recherchiert. Von Nigeria über den Kongo bis zu Angola deckt er auf, wie internationale Konzerne und afrikanische Potentaten die Erträge aus dem Rohstoffhandel unter sich aufteilen, wie sie Staaten und Bevölkerung um ihren Anteil bringen und in die eigene Tasche wirtschaften. Und er benennt klar die Verantwortlichen. Pfaff räumt ein, dass diese dezidierte Recherche keine leichte Lektüre sei, aber dadurch entfalte seine Investigation erst ihren Wert.

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