Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 1. Februar 2008
- Hersteller: Universal Vertrieb - A Divisio / Geffen,
- Gesamtlaufzeit: 61 Min.
- EAN: 0602517520301
- Artikelnr.: 23153761
CD | |||
1 | Grown Woman | 00:04:05 | |
2 | Just Fine (Album Version) | 00:04:18 | |
3 | Feel Like A Woman | 00:04:02 | |
4 | Stay Down | 00:04:23 | |
5 | Hurt Again | 00:04:08 | |
6 | Shake Down | 00:03:36 | |
7 | Till The Morning | 00:04:18 | |
8 | Roses | 00:04:38 | |
9 | Fade Away | 00:04:16 | |
10 | What Love Is | 00:04:03 | |
11 | Work In Progress (Growing Pains) | 00:04:01 | |
12 | Talk To Me | 00:04:10 | |
13 | If You Love Me? | 00:03:39 | |
14 | Smoke | 00:03:10 | |
15 | Come To Me (Peace) | 00:05:03 | |
16 | Come To Me (Peace) |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2008Zu jung für das Alter
Verschätzt: Mary J. Blige eifert Diana Ross nach
Wie ein Leitmotiv durchzieht ein minimalistisch-schickes Plattenregal das Beiheft zum neuen Album von Mary J. Blige - ein Symbol für die Verbundenheit der Sängerin mit der Soul-Tradition? Auch wenn die Hüllen der Vinylscheiben anonym bleiben, taucht bei genauerer Betrachtung ein identifizierbarer Tonträger immer wieder auf: "Why Do Fools Fall In Love" von Diana Ross (1981). Der Grund für diese Anspielung ist zunächst wohl biographischer Natur. Ross und Blige sind bei Veröffentlichung jeweils siebenunddreißig; außerdem hat Ross "Fools" eigenhändig produziert, wie auch der Aufnahmeprozess zu "Growing Pains" von Blige weitgehend selbst gesteuert wurde. Da die Platte darüber hinaus das meistverkaufte Album von Diana Ross der Achtziger ist, lässt sich vermuten, dass hinter dem Bezug auch der Wunsch nach Wiederholung dieser Erfolgsgeschichte steckt. Eine treffende Wahl also, die sich jedoch als zwiespältig entpuppt. Denn sowohl Ross als auch Blige scheitern künstlerisch mit beiden Alben. Während Ross damals von Teenie-Kitsch und Körperkult sang, versucht Blige glücklicherweise erst gar nicht, mit den jungen Dingern um die Wette zu schmachten. Vielmehr hören wir die Ratschläge einer selbstbewussten Frau, die um ihre sinnlichen Qualitäten weiß ("Grown Woman") und genaue Vorstellungen davon hat, was sie etwa von einer Beziehung erwartet ("Roses"). So löblich dieser Ansatz erst einmal ist, so wenig gelingt es Blige, dem Oberflächenreiz des R&B etwas Substantielles entgegenzusetzen. Vortrag und Material überzeugen kaum. Eine großspurige Diva ist Blige nicht, dafür mangelt es ihr an Exzentrik. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn sie dafür wenigstens Lebenserfahrungen glaubwürdig vermitteln könnte. Doch auch da hapert's diesmal. Insgesamt fehlt es den sechzehn Stücken an Finesse und Originalität, so dass sie regelrecht altbacken klingen. Für die Musik ihres achten Albums ist die Queen of Hip-Hop-Soul jedenfalls eindeutig zu jung.
sbec
Mary J. Blige, Growing Pains. Geffen Records 7520301 (Universal)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Verschätzt: Mary J. Blige eifert Diana Ross nach
Wie ein Leitmotiv durchzieht ein minimalistisch-schickes Plattenregal das Beiheft zum neuen Album von Mary J. Blige - ein Symbol für die Verbundenheit der Sängerin mit der Soul-Tradition? Auch wenn die Hüllen der Vinylscheiben anonym bleiben, taucht bei genauerer Betrachtung ein identifizierbarer Tonträger immer wieder auf: "Why Do Fools Fall In Love" von Diana Ross (1981). Der Grund für diese Anspielung ist zunächst wohl biographischer Natur. Ross und Blige sind bei Veröffentlichung jeweils siebenunddreißig; außerdem hat Ross "Fools" eigenhändig produziert, wie auch der Aufnahmeprozess zu "Growing Pains" von Blige weitgehend selbst gesteuert wurde. Da die Platte darüber hinaus das meistverkaufte Album von Diana Ross der Achtziger ist, lässt sich vermuten, dass hinter dem Bezug auch der Wunsch nach Wiederholung dieser Erfolgsgeschichte steckt. Eine treffende Wahl also, die sich jedoch als zwiespältig entpuppt. Denn sowohl Ross als auch Blige scheitern künstlerisch mit beiden Alben. Während Ross damals von Teenie-Kitsch und Körperkult sang, versucht Blige glücklicherweise erst gar nicht, mit den jungen Dingern um die Wette zu schmachten. Vielmehr hören wir die Ratschläge einer selbstbewussten Frau, die um ihre sinnlichen Qualitäten weiß ("Grown Woman") und genaue Vorstellungen davon hat, was sie etwa von einer Beziehung erwartet ("Roses"). So löblich dieser Ansatz erst einmal ist, so wenig gelingt es Blige, dem Oberflächenreiz des R&B etwas Substantielles entgegenzusetzen. Vortrag und Material überzeugen kaum. Eine großspurige Diva ist Blige nicht, dafür mangelt es ihr an Exzentrik. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn sie dafür wenigstens Lebenserfahrungen glaubwürdig vermitteln könnte. Doch auch da hapert's diesmal. Insgesamt fehlt es den sechzehn Stücken an Finesse und Originalität, so dass sie regelrecht altbacken klingen. Für die Musik ihres achten Albums ist die Queen of Hip-Hop-Soul jedenfalls eindeutig zu jung.
sbec
Mary J. Blige, Growing Pains. Geffen Records 7520301 (Universal)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main