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Demokratien können auch durch die Mehrheit der Bevölkerung in Frage gestellt werden. Eine demokratische Gesellschaft schien lange Zeit die attraktivste Organisationsform für Bürger zu sein. Doch der Rückhalt für Demokratien sinkt - weltweit. In seiner Studie untersucht Michael Pauen, warum sich Menschen immer wieder für politische Systeme entschieden haben, die im Widerspruch zu ihren eigenen Interessen standen. Ausgehend von einem richtig verstandenen Machtbegriff und in Rückgriff auf Erkenntnisse über Primaten und frühe Gesellschaften zeigt Pauen, dass Macht nicht in Gewalt, sondern durch…mehr

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Produktbeschreibung
Demokratien können auch durch die Mehrheit der Bevölkerung in Frage gestellt werden. Eine demokratische Gesellschaft schien lange Zeit die attraktivste Organisationsform für Bürger zu sein. Doch der Rückhalt für Demokratien sinkt - weltweit. In seiner Studie untersucht Michael Pauen, warum sich Menschen immer wieder für politische Systeme entschieden haben, die im Widerspruch zu ihren eigenen Interessen standen. Ausgehend von einem richtig verstandenen Machtbegriff und in Rückgriff auf Erkenntnisse über Primaten und frühe Gesellschaften zeigt Pauen, dass Macht nicht in Gewalt, sondern durch Konsens besteht und soziale Intelligenz voraussetzt. Ein Verständnis ihrer Rolle ist zentral, um die gegenwärtige politische Lage zu begreifen. Denn eines dürfte klar sein: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, CY, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, IRL, I, L, M, NL, P, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Michael Pauen, geboren 1956, studierte Philosophie in Marburg, Frankfurt am Main und Hamburg. Nach der Habilitation 1995 war er Professor für Philosophie an der Universität Magdeburg und lehrt nun am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er auch Sprecher der Berlin School of Mind and Brain ist. Im S. Fischer Verlag hat er veröffentlicht >Illusion Freiheit? Mögliche und unmögliche Konsequenzen der Hirnforschung< (2004), >Grundprobleme der Philosophie des Geistes. Eine Einführung< (2005) sowie zuletzt gemeinsam mit Harald Welzer >Autonomie. Eine Verteidigung< (2015).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.08.2019

Rechtsaußen fehlt die soziale Intelligenz?
Gegenwartsanalyse mit langem Anlauf: Der Philosoph Michael Pauen über Macht und das Funktionieren von Gesellschaften

Warum sind menschliche Beziehungen und politische Gemeinschaften unweigerlich durch Machtstrukturen geprägt? Diese Frage ist eine der ältesten der Sozialwissenschaften. Überzeugend beantwortet ist sie bis heute nicht. Der Berliner Philosoph Michael Pauen meint den Schlüssel zu einer Antwort gefunden zu haben. Die zentrale These seines Buchs lautet: Machtstrukturen beruhen auf "sozialer Intelligenz". Denn sie dienen dazu, das Verhalten der Gruppenmitglieder zu koordinieren und gewaltsame Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Demnach wären Machtstrukturen eine vorteilhafte Angelegenheit, von intelligenten Köpfen entworfen, gut für die gesamte Gesellschaft. Wer immer zu den Mächtigen gehört, kann sich über die zentrale These dieses Buchs freuen, denn sie bescheinigt ihnen nicht nur Intelligenz, sondern auch sozialpädagogische Kompetenz, schließlich tragen sie dazu bei, Gewalt zu verhindern. Michael Pauen macht sich für ein positives Verständnis von Machtstrukturen stark, sie sind für ihn eine Win-win-Angelegenheit. Aber stimmt seine These auch? Dienen Machtstrukturen nicht auch dazu, den Machthabenden eine komfortable Position zu sichern?

Pauen möchte im ersten Teil seines Buchs eine sozialpsychologische Theorie der Macht entwerfen und sie anschließend im zweiten Teil anhand historischer Beispiele überprüfen, um sie im letzten Kapitel zur Analyse der gegenwärtigen Lage zu verwenden. Das ist ein ambitioniertes Vorhaben. Die Belege, die er für seine zentrale These nennt, führen den Leser allerdings zunächst ins Tierreich.

Pauen meint, der von ihm behauptete Zusammenhang von Macht und sozialer Intelligenz lasse sich am besten aus einem "Vergleich unterschiedlicher Machtstrukturen bei sozial lebenden Tieren gewinnen". Studien aus der Tierforschung hätten hier "wichtige Erkenntnisse" geliefert, da "sie ein viel weiteres Spektrum von ganz unterschiedlichen Machtstrukturen bei ganz verschiedenen Lebewesen miteinander vergleichen". Pauen referiert Betrachtungen über das Schwarmverhalten von Fischen und über die Hierarchien in Affenhorden, wobei er sich der Frage widmet, warum "in Affenhorden eine strikte Hierarchie" herrscht, während die frühen menschlichen Gemeinschaften doch in "halbwegs egalitären Verhältnissen" lebten. Ein einfacher Umstand kommt ihm dabei nicht in den Sinn: Könnte der Unterschied nicht darauf beruhen, dass Menschen keine Affen sind? Immerhin schließt sich der Verfasser aber der Erkenntnis an, "dass Menschen vor allem in ihrer sozialen Intelligenz Affen überlegen sind".

Die zentrale These des Buchs läuft letztlich auf ein Lob der Konformität hinaus. Eine Person mit sozialer Intelligenz passe sich den Machtstrukturen an, trage so zum Funktionieren des jeweiligen Verbandes bei, stärke dessen Stabilität und stütze die Regeln. Folgt man diesem Lob der Anpassung, dann wäre Unterordnung ein Zeichen von Intelligenz. "Mit der Etablierung des Prinzips der Unterordnung", meint Pauen, "wird somit ein weiterer wichtiger Schritt im Übergang von einer gewaltbasierten zu einer auf soziale Intelligenz gegründeten Machtstruktur vollzogen."

Wir haben es mit einer geschlossenen anthropologischen Konstruktion zu tun. Wenn "stabile Machtstrukturen unerlässlich für das Funktionieren einer Gruppe sind, dann liegt die Vermutung nahe, dass Menschen eine natürliche Anlage für das Leben in solchen Machtstrukturen haben".

Eng wird es für den Verfasser immer dann, wenn er theoriegeschichtliches Terrain betritt und auf die Klassiker der Machttheorie zu sprechen kommt. So behauptet er etwa, für Max Weber basiere Macht immer "auf Gewalt". Obwohl Weber die genau entgegengesetzte Ansicht vertritt: Er zeigt, dass Macht auf Gewalt nicht angewiesen ist.

Erst im letzten Kapitel des Buchs wird das Thema behandelt, das im Untertitel annonciert wird: die Frage, "warum moderne Gesellschaften zu scheitern drohen". Anders als man im Blick auf die zentrale These des Autors erwarten könnte, droht das Scheitern nicht wegen der mangelnden Einsicht der Bevölkerung in die Notwendigkeit von Machtstrukturen. Die Gefahr sei vielmehr der Rechtspopulismus. Um dies zu demonstrieren, nimmt Pauen die rechtspopulistischen Bewegungen Europas und der Vereinigten Staaten ins Visier, nicht nur, weil sie für ihn verwerfliche politische Ansichten vertreten, sondern vielmehr, weil ihr Aufstieg "mit einer Überforderung sozialer Intelligenz zu tun" habe.

Rechtspopulisten sind demnach nicht sozial intelligent. Setzt man diese etwas holzschnitthafte Argumentation ins Verhältnis zur zentralen These des Buchs, dann wäre allerdings ausgeschlossen, dass Rechtspopulisten je an die Macht kommen. Denn Machtstrukturen beruhen für Pauen ja auf "sozialer Intelligenz". Er könnte sich also eigentlich beruhigt zurücklehnen.

Als sozialwissenschaftlicher Versuch greift das Buch entschieden zu kurz. Um zu präziseren Aussagen über Machtstrukturen und ihre Ursachen zu kommen, wäre in jedem Fall sinnvoll gewesen, zwischen verschiedenen Typen der Macht zu unterschieden. Zudem wäre eine strukturiertere Darstellung vorteilhaft gewesen. Der Autor verliert sich in stets neuen Anläufen, historischen Beispielen und zitierten Studien, die sich aber nicht zu einem systematischen Argumentationsgang fügen. Immer wieder verliert er den Faden, auch durch zahlreiche Abschweifungen, etwa über das Verleihen von Büchern, Fairness bei Schimpansen, egalitäre Strukturen in der Steinzeit, die Pestepidemien im Mittelalter, die skandinavischen Sozialstaaten oder Reagans Steuerpolitik - Exkurse, die nicht immer in erkennbarem Zusammenhang zum Thema des Buchs stehen.

Manche Kapitel bleiben überaus informationsarm, etwa das dritte Kapitel über die Frage, "wie sich ökonomische Ungleichheit auf Machtstrukturen auswirkt": Es biegt nach vier Seiten in die Steinzeit ab und trägt zur Erhellung der gestellten Frage kaum etwas bei.

ANDREAS ANTER

Michael Pauen: "Macht und soziale Intelligenz". Warum moderne Gesellschaften zu scheitern drohen.

S. Fischer Verlag,

Frankfurt am Main 2019. 316 S., geb., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Das anregende und gut zu lesende Buch ist ein überzeugendes Plädoyer, sozialpsychologische Faktoren für eine Theorie der Macht zu berücksichtigen. Jörg Nies Stimmen der Zeit 20191201