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Der neue Roman des Büchner-Preisträgers führt ins Zürich der frühen 1970er Jahre: ein bewegendes Frauenleben am Rande der Wohlstandsgesellschaft.
Adelina, Tochter italienischer Einwanderer, arbeitet in einer Zürcher Fabrik, als sie nach kurzem Liebesglück mit einem Kind allein dasteht. Sie verliert die Stelle, die Wohnung, kämpft ums Überleben. In der größten Not lernt sie Emil kennen, einen erfolgreichen Grafiker, der ihre Schulden bezahlt und Adelina mit der kleinen Emma bei sich aufnimmt. Außer an der Liebe fehlt es an nichts. Emil kauft ein Anwesen in den Bergen des Piemont und scheint…mehr

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Produktbeschreibung
Der neue Roman des Büchner-Preisträgers führt ins Zürich der frühen 1970er Jahre: ein bewegendes Frauenleben am Rande der Wohlstandsgesellschaft.

Adelina, Tochter italienischer Einwanderer, arbeitet in einer Zürcher Fabrik, als sie nach kurzem Liebesglück mit einem Kind allein dasteht. Sie verliert die Stelle, die Wohnung, kämpft ums Überleben. In der größten Not lernt sie Emil kennen, einen erfolgreichen Grafiker, der ihre Schulden bezahlt und Adelina mit der kleinen Emma bei sich aufnimmt. Außer an der Liebe fehlt es an nichts. Emil kauft ein Anwesen in den Bergen des Piemont und scheint auf gemeinsames Glück zu hoffen. Aber dann verschwindet das Kind, spurlos.

Adelina macht sich auf die Suche, begleitet von einem schweigsamen Unbekannten. Er bringt sie nach Mailand, in eine Kommune, zu Menschen, die an die Revolution glauben und Adelina versprechen, die verlorene Tochter zu finden; sie muss nur bereit sein, sich dem Kampf anzuschließen, und mit ihren Schweizer Papieren über die Grenze gehen, auf eine gefährliche Mission.

«Fantastisch, klug, elegant, ich bin ganz hineingefallen.» Sandra Hüller
Autorenporträt
Lukas Bärfuss, geboren 1971 in Thun, ist Dramatiker, Romancier und streitbarer Publizist. Seine Stücke werden weltweit gespielt, die Romane sind in zwanzig Sprachen übersetzt. Lukas Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich. Für seine Werke wurde er u.a. mit dem Berliner Literaturpreis, dem Schweizer Buchpreis und dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Der neue Roman von Lukas Bärfuss kann den Rezensenten Timo Posselt nicht überzeugen: Die Geschichte von Adelina, in der Schweiz geboren als Kind italienischer Arbeiter, erzählt von Armut als lebensbestimmendem Schicksal, aber leider mit vielen Klischees und antiquierten Vorstellungen, moniert der Kritiker. Da hilft auch die soghafte Sprache des Autors nicht mehr, der Roman funktioniert so nicht, zu sehr ist er mit seiner marxistischen Ausrichtung dem letzten Jahrhundert verhaftet, schließt Posselt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.07.2023

Diese gewaltige Wut
Der Büchnerpreisträger Lukas Bärfuss malt sich aus, wie es sich anfühlen muss, als ungebildete Arbeiterin Abhängigkeiten nicht entkommen zu können

Scharfe Sozialkritik Schweizer Provenienz, das ist schon an sich so bemerkenswert, dass man Lukas Bärfuss, dem Büchnerpreisträger, einiges durchgehen lässt bei seinen mitunter recht plakativen Theaterstücken. Dient es doch alles der Sache der Gerechtigkeit in einer ja tatsächlich immer unsolidarischer werdenden Gesellschaft. Und dass das Label "Moderner Dürrenmatt" so falsch dennoch nicht ist, hat der Autor mit scharfsichtigen, elegant formulierten Essays bewiesen.

Lukas Bärfuss' Prosa schaukelt irgendwo zwischen diesen beiden Pflöcken, an denen sie aufgehängt ist. Manchmal tendiert sie zur thematischen Offenheit der Essays, so etwa der starke Roman "Hagard" (2017), der die mysteriöse Rückverwandlung eines Mannes in einen animalischen Jäger vorführte. Natürlich ging es dabei auch um den Ruin der Zivilisation vor dem Prospekt des Neoliberalismus, aber ohne der Hauptfigur ihre Ambivalenz zu nehmen. Kluge Seitenblicke machten das Buch spannend. Dann wieder schreibt Bärfuss einen Roman wie den aktuellen, "Die Krume Brot", der bei allem gelungenen Detailrealismus einer prekären Siebzigerjahreexistenz wie die Kreuzung aus anklagender Arbeiterliteratur und brechtscher Belehrungsepik anmutet.

Man kann sich den gesamten Roman wie eine Verteidigungsrede vor Gericht vorstellen, ein Plädoyer für die Schuldlosigkeit der Hauptfigur an einer Tat oder an Rachegedanken, von denen wir noch gar nichts wissen. Es soll nachvollziehbar werden, dass Adelina, die Bildungsferne, nie eine Chance hatte, sich aus einem Netz von Abhängigkeiten zu befreien. Der Argumentationsgang beginnt sofort: "Niemand weiß, wo Adelinas Unglück ihren Anfang nahm", womit gemeint ist, dass alle Verhältnisse ihre doppelte Vorgeschichte haben, eine private und eine gesellschaftliche. Und damit hat der Roman sein größtes Problem bereits eingekauft: den Determinismus, dessen Ton als Quod-erat-demonstrandum-Grundbass nun stets mitlaufen wird, so sehr der Erzähler sich in die Gedanken einer bis auf kleine Erfahrungen der Selbstwirksamkeit oder ein kurzes Aufflackern der Liebe zeitlebens unglücklichen Frau hineinversetzt.

Bis zu Adelinas Großvater geht der Blick zurück. Der italienische Nationalist und frühe Mussolini-Anhänger hat zweimal den eigenen Sohn verstoßen: einmal aus rassistischer Verblendung, einmal aus Scham. Dieser Sohn wiederum, Adelinas Vater, ist von Beginn an eine traurige Gestalt. Auch für ihn scheint es einen Moment zu geben, in dem Rettung durch Liebe möglich ist: eine Beziehung, eine Familie, ein neues Leben in Zürich. Aber der berufliche Erfolg stellt sich nicht ein, seine Frau verachtet ihn. die Tochter, obwohl in Zürich geboren, gilt als "Emigrantenkind". Weil sie Schwierigkeiten mit dem Lesen hat, zeigt der Vater offen seine Enttäuschung. "Unglücke geschahen keine", heißt es, "das Leben war das Unglück, es floss dahin und kannte nur eine Richtung, hin zur allmählichen Zermürbung."

Dass es die Verhältnisse sind, die diese Biographien zurichten, diese orthodox kapitalismuskritische und vielleicht gar nicht einmal falsche Annahme, tut der Geschichte erzählerisch keinen Gefallen. Manche Wendung ist damit vorhersehbar, und es wird gar ein wenig langweilig: Adelina in der Fabrik; Adelina als alleinerziehende Mutter; Adelinas nagende Geldsorgen, die Männer zu mehr oder weniger unmoralischen Angeboten verleiten; Adelinas Verschuldung bei einem Kredithai. Es ist aber vor allem das auf eigene Weise die Entmündigung der Heldin fortsetzende Gefälle zwischen einem intellektuell erhabenen, alle Ursache-Wirkung-Relationen gewieft durchblickenden Erzähler (in dem sich der Autor spiegelt) und der als wenig hellsichtig geschilderten, allen Einflüssen hilflos ausgelieferten Protagonistin, das hier unangenehm berührt.

Einmal wehrt sich die Heldin in Maßen erfolgreich gegen eine Kündigung, aber dieser kurze Aufschwung des Selbstwertgefühls hält nicht lange an. Interessant wird die Erzählung immer dann, wenn sie sich vom Korsett des Überbaus loszureißen scheint, wenn die Zufälle kurz die Regie übernehmen und etwa ein begüterter Verehrer auftaucht, der Adelina durch das Begleichen ihrer Schulden das Gefühl gibt, verkauft worden zu sein, sich aber dann sorgsam um sie, ihr Kind und ihre Bildung kümmert, ohne dafür augenscheinlich etwas zu fordern. Da schwebt ein wenig Ambivalenz über der Erzählung: Kommt die Rechnung noch? Will man Adelina undankbar nennen, weil sie dieser arrangierten Quasi-Ehe wenig abgewinnt?

Die Richtungsvorgabe - Zermürbung und Bitternis - war ganz ernst gemeint. So lässt sich die Heldin, die zuletzt das ihr Wichtigste zu verlieren scheint, mit den kommunistischen Brigaden in Italien ein, Terroristen, die sie mit ihrer Radikalität, Entschlossenheit und ihrem selbstbewussten K-Gruppen-Jargon beeindrucken. Hier fühlt sich Adelina erstmals wirklich verstanden und wertgeschätzt, ohne zu merken, dass gerade diese falschen Freunde es sind, die sie am rücksichtslosesten ausnutzen. Die Heldin merkt, dass ihr gegen die Angst zumindest ein Gefühl bleibt: der Hass. Auf die "Sklavenhalter".

Weniger gelungen wirkt der Versuch, die Weltsicht, die Verwunderung oder die lange unterdrückte, dann radikalisierte Wut Adelinas in ihre eigenen Worte zu fassen, was zu teils pathetischen emotionalen Kaskaden in indirekter Rede führt: "Eine Kugel zwischen die Stirn, das wäre zu wenig, die Fingernägel wollte sie ihm ausreißen, die Augen ausstechen, und sie sah es, sie fühlte es, wie sie ihm mit der Gabel zuerst das linke, dann das rechte Auge aus den Höhlen kratzte, sie wollte ihm die Nase, die Ohren abschneiden, sie wollte ihn verbrennen, sehen, riechen, wie seine Haare versengten und die Kopfhaut in der Hitze platzte, und doch hätte er nichts erlitten, was sie erlitten hatte, den Schwanz, die Eier müsste sie ihm absäbeln, auch wenn es da nicht viel zu säbeln gäbe." Abgesehen davon, dass der sarkastische Ton des Nachsatzes nicht zu der vorherigen existenziellen Enthemmung passt, ist das stilistisch einfach ein bisschen schlicht. In diesem Einfühlungston sind große Teile des Buchs verfasst.

Und doch ist die Grundfrage, die zum Schluss aufscheint, so wichtig, dass sie einen guten Teil der Einwände überstrahlt: Welches Recht hat jemand, der in unverschuldeter Armut lebt, andere, die eigenen Kinder, in diese Armut hineinzuziehen, "in den Kerker einer Existenz, in der es nur um den eigenen Vorteil ging"? Und noch viel wichtiger: Welcher Ausweg ist möglich? OLIVER JUNGEN

Lukas Bärfuss: "Die Krume Brot". Roman.

Rowohlt Verlag, Hamburg 2023.

224 S., geb., 22,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.07.2023

Der Zufall ist ein mieser Verräter
Lukas Bärfuss erzählt in „Die Krume Brot“ von einer Frau aus dem Arbeitermilieu der 1970er-Jahre. Ihm gelingt dabei viel mehr als bloße Kapitalismuskritik
Seit es eine Literatur des Proletariats gibt, existierte immer auch die Kritik, die Texte würden sozialkritische Theorie in Dichtung gießen. Autorinnen und Autoren, die das Verhältnis zwischen individuellen Schicksalen und sozialen Strukturen in der arbeitenden Bevölkerung darstellten, sahen sich oft mit dem Vorurteil konfrontiert, die Ästhetik gegenüber der politischen Botschaft zu vernachlässigen oder einem platten Determinismus Vorschub zu leisten.
Auch dem neuen Roman des Schweizer Schriftstellers und Büchnerpreisträgers Lukas Bärfuss, der das Leben einer Frau aus dem Arbeitermilieu im Zürich der 1970er Jahre erzählt, wurde dieser Vorwurf bereits gemacht. Bärfuss, so bemängelte die NZZ in einer Besprechung des Romans, verwende die Hauptfigur lediglich als „Anschauungsmaterial für seine Kritik an den sozialdarwinistischen Gesellschaftsmodellen“, die Moral gehe dabei auf Kosten des Stils.
Dieser Einwand mag auf den ersten Blick naheliegend erscheinen, wird dem Roman aber nicht gerecht. Tatsächlich entwirft Bärfuss mit Adelina, die als Tochter italienischer Migranten in der Schweiz aufwächst, eine Figur, die vom Unglück verfolgt zu sein scheint. Nach dem Tod des Vaters Mario, der seiner Tochter wegen ihres mangelnden schulischen Talents schon früh die Zuneigung entzogen hatte, erben die minderjährige Adelina und ihre Mutter einen großen Betrag an Schulden, den die beiden Frauen unter sich aufteilen. Eine Aussicht, das Geld zurückzuzahlen, besteht allerdings nur, wenn Adelina ihre Lehre aufgibt und in der Fabrik arbeitet. Sie beginnt eine Liebesbeziehung mit dem italienischen Gastarbeiter Toto und wird schwanger. Als Toto von einer seiner Italienreisen nicht mehr zurückkehrt und sich am Telefon verleugnen lässt, jobbt die alleinerziehende Mutter nachts in einer Bar. Schließlich lernt sie einen wohlhabenden Mann kennen, der von Adelina fasziniert ist, ihre Schulden begleicht und sie bei sich aufnimmt. Diese Bekanntschaft, die zunächst als Wendepunkt erscheint, bringt Adelina in eine neue Form der Abhängigkeit, die sich am Ende als fatal erweist.
In der Zusammenfassung liest sich dieser Plot wie eine stringente Abstiegsgeschichte. Doch auch wenn die Determinanten, die Adelinas Schicksal besiegeln – die Armut, der Status als Ausländerin, die schlechte Ausbildung, die Angewiesenheit auf die Wohltaten Anderer usw. – klar benannt werden können, ist der Roman keineswegs eine unoriginelle Veranschaulichung kapitalismuskritischer Thesen. Wenn die Geschichte anhebt mit den Worten: „Niemand weiß, wo Adelinas Unglück seinen Anfang nahm“, dann ist das insofern ernst zu nehmen, als die Handlung keine Zwangsläufigkeit behauptet.
Das hat vor allem damit zu tun, dass Adelina keine stereotype, schablonenhafte Figur ist, die bloß der Illustration sozialer Missstände dient. Sie ist ein stolzer, hoffnungsvoller, kluger, aufopferungsvoller, aber auch neidischer, naiver, teilweise ungerechter Charakter. Sie trifft auf viele Hindernisse und gerät an die falschen Leute, fällt falsche Entscheidungen zieht gerade dadurch die Sympathien auf sich. Auch wenn ihre Handlungsoptionen durch ihre finanzielle Notsituation radikal eingeschränkt sind, ist sie nicht im einfachen Sinn ein bloßes Opfer ihrer Lage. Es gibt innerhalb der Geschichte immer wieder Momente, die einen Ausweg aus dem sozialen Elend oder eine Möglichkeit der Selbstermächtigung versprechen. Dass dieses Versprechen niemals eingelöst wird, liegt jeweils an einer ganzen Reihe von Faktoren, die erst in ihrem Zusammentreffen eine zielgerichtete Dynamik entfalten.
Die Stärke von Bärfuss‘ Roman zeigt sich darin, dass er Adelinas Lebensweg überwiegend durch wechselnde interne Fokalisierungen, also aus der Perspektive der Protagonistinnen und Protagonisten beschreibt. Er zieht Verbindungen zwischen einer individuellen Lebensgeschichte und ihren sozialen Rahmenbedingungen. Auf diese Weise entsteht eine Geschichte, die gerade nicht von eindeutigen Kausalitäten, sondern von einer Mischung aus widrigen Umständen, Missverständnissen, Fehleinschätzungen, komplizierten Familienverhältnissen und gescheiterten Beziehungen, kurz: von zahlreichen Zufällen, bestimmt ist.
Bärfuss weiß aus seiner eigenen Biografie viel über solche Zufälle. Als Schulabbrecher, der mehrere Jahre auf der Straße lebte, hat er früh erfahren, „wie es ist, wenn man in einer wohlhabenden Gesellschaft wenig bis nichts besitzt.“ Wie er vor einigen Jahren in einem Interview berichtete, seien es vor allem einzelne „Menschen“ gewesen, die ihm in einem Sozialsystem, das keinen Platz mehr für ihn vorsah, eine Chance auf Arbeit gegeben hätten. In „Die Krume Brot“ gibt es solche Menschen ebenfalls. Sie bieten Adelina Hilfe an, ohne daran notwendig ein Eigeninteresse zu knüpfen und wecken in ihr vorübergehend die Hoffnung auf ein besseres Leben.
So wird Adelina in der Schulzeit von einer Lehrerin gefördert, die ihre handwerkliche Begabung entdeckt und sogar eine „Künstlerin“ in ihr vermutet. Doch die Lehrerin wird schwanger und durch einen neuen Pädagogen ersetzt, der die optimistische Einschätzung schon deshalb nicht teilt, weil er für Kunst nichts übrig hat. Eine zweite Chance, ihr handwerkliches Talent umzusetzen, bietet sich Adelina, als ihr die Inhaberin einer Wäscherei, eine „herzensgute Person“, anbietet, eine Lehre als Flickschneiderin anzufangen. Doch diesmal ist es der Tod von Adelinas Vater, der sie daran hindert, die Lehre zu vollenden. Als sie nach Jahren schuldenfrei zurückkehrt, um die Ausbildung wieder aufzunehmen, ist die Inhaberin der Wäscherei verstorben. Adelina hat in bestimmten Momenten einfach Pech.
Will man dem Roman eine größere These abgewinnen, dann lautet sie deshalb nicht einfach, dass man seiner Herkunft niemals entkommen kann. Eher macht Bärfuss mit bestechend schnörkelloser Erzählweise beobachtbar, dass die Frage, wie stark ein Leben auf glückliche Zufälle angewiesen ist oder wie einfach es durch unglückliche Zufälle aus der Bahn geworfen werden kann, stark von äußeren Faktoren abhängt. Wer arm ist, kann sich Pech weniger gut leisten.
ERIKA THOMALLA
Adelina ist keine Schablone,
die nur der Illustration
von Missständen dienen soll
Wer arm ist, der kann
sich Pech noch
viel weniger gut leisten
Der Schweizer Autor Lukas Bärfuss weiß aus seiner Biografie viel über unglückliche Zufälle. Als Schulabbrecher lebte er mehrere Jahre auf der Straße.
Foto: dpa
Lukas Bärfuss:
Die Krume Brot.
Roman.
Rowohlt, Hamburg 2023. 224 Seiten, 22 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Lukas Bärfuss erzählt in "Die Krume Brot" von einer Frau aus dem Arbeitermilieu der 1970er-Jahre. Ihm gelingt dabei viel mehr als bloße Kapitalismuskritik. Erika Thomalla Süddeutsche Zeitung 20230710