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Dieses Buch beantwortet alle Fragen. Warum dominiert Spanien z.Z. den internationalen Fußball? Und warum eigentlich nicht die USA? Welche Nation ist die fußballbegeistertste? Warum werden so horrende Ablösesummen bezahlt, obwohl es keine Garantie gibt, daß sich die Investition auszahlt? Dieses Buch benutzt Einsichten und Analogien aus der Ökonomie, Statistik und Psychologie, um ein neues Licht darauf zu werfen, wie das Spiel funktioniert. Manche Wahrheiten über Fußball stimmen nicht mit der Intuition überein, viele Klischees werden über Bord geworfen. Dieses Buch schaut auf neue, unterhaltsame Weise auf den beliebtesten Sport der Welt.…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch beantwortet alle Fragen. Warum dominiert Spanien z.Z. den internationalen Fußball? Und warum eigentlich nicht die USA? Welche Nation ist die fußballbegeistertste? Warum werden so horrende Ablösesummen bezahlt, obwohl es keine Garantie gibt, daß sich die Investition auszahlt? Dieses Buch benutzt Einsichten und Analogien aus der Ökonomie, Statistik und Psychologie, um ein neues Licht darauf zu werfen, wie das Spiel funktioniert. Manche Wahrheiten über Fußball stimmen nicht mit der Intuition überein, viele Klischees werden über Bord geworfen. Dieses Buch schaut auf neue, unterhaltsame Weise auf den beliebtesten Sport der Welt.
Autorenporträt
Klaus Bittermann, Herausgeber von inzwischen über 30 Anthologien und Beiträger für selbige. Schreibt Woche für Woche in der jungen Welt die "Blutgrätsche", die Wahrheit über den Bundesligaspieltag, kolumniert monatlich "Das Whos who peinlicher Personen" und veröffentlicht in der taz "Berliner Szenen", merkwürdige Begebenheiten aus dem Kreuzberger Biotop, nicht zu vergessen den Blog.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.06.2012

Wie England endlich auch einmal gewinnen könnte
Simon Kuper und Stefan Szymanski wissen viel über Fußball, scheuen aber vor einer radikalen Konsequenz zurück

Der britische Sportjournalist Simon Kuper und der amerikanische Sportökonom Stefan Szymanski sind fußballbesessene Statistik-Enthusiasten. Kennengelernt haben sie sich "an einem Wintertag 2007 im Hilton in Istanbul". Aus Anlass seines hundertjährigen Bestehens hatte der weiland siebzehnfache türkische Meister Fenerbahçe unter anderem zu einem sportwissenschaftlichen Kongress geladen.

Unabhängig voneinander kamen Kuper und Szymanski in ihren Referaten dabei zu einer identischen Prognose: Sie sagten dem türkischen Fußball eine glänzende Zukunft voraus. Zunächst gab ihnen die Wirklichkeit recht. Bei der Europameisterschaft von 2008 erreichte die Nationalmannschaft das Halbfinale und damit die beste Plazierung in der Geschichte des 1923 gegründeten Verbandes. Aber Rückschläge folgten auf dem Fuß: Weder für die WM 2010 noch für die aktuelle Europameisterschaft in Polen und der Ukraine konnte sich die Türkei qualifizieren.

Kuper und Szymanski jedoch hatten sich im Geist einer computergestützten "Datenrevolution des Fußballs" gefunden und waren fortan nicht mehr zu bremsen. Überzeugt davon, "dass im Fußball viel erklärt, sogar vorhergesagt werden kann, indem man Daten berücksichtigt", veröffentlichten sie 2009 ein gemeinsames Buch, dem sie aus Vermarktungsgründen gleich zwei Titel mit auf den Weg gaben: "Soccernomics" hieß die amerikanische, "Why England Lose" die britische Originalausgabe. In einer auf den Stand vom vergangenen November aktualisierten und den britischen Titel noch etwas verschärfenden Version - "Warum England immer verliert" - ist das Werk nun auch hierzulande erschienen.

Die Übersetzung ist im Ganzen etwas holprig und produziert bisweilen gar völlig unverständliche Sätze. "Wenn deine Spieler besser als ihr Gegner sind", wird ein Trainer zitiert, "wirst du 90 Prozent der Zeit gewinnen." Der Kontext, in dem die Sentenz steht, lässt erahnen, dass elf Fußballer, die besser sind als ihre Gegner, in neun von zehn Fällen auch gewinnen werden - dass man sich die Übersetzung aber erst zurechtrücken muss, ehe man sich wieder auf die Argumentation der Autoren einlassen kann, steigert das Lesevergnügen keineswegs.

Dabei ist vieles, was Kuper und Szymanski zu berichten und erzählen haben, allemal anregend und gerade ob der lakonischen Zuspitzung von statistischen Befunden auch sehr vergnüglich - zudem gerade für hiesige Leser oft bis ins Schmeichelhafte erfreulich. "Wissen und Intelligenz" veränderten den Fußball in zunehmendem Maß, heißt es einmal bilanzierend - und "Deutschland", so rühmen die Autoren im selben Atemzug, "steht an der Spitze dieser Veränderung".

Dem titelgebenden englischen Drama wenden sich Kuper und Szymanski erst gegen Ende zu. Zuvor schauen sie sich etwa Statistiken zu Eckbällen an und können vermelden, dass die sogenannten "inswinger", also "Flanken auf den kurzen Posten", besonders erfolgversprechend sind - ein guter, wenn auch verspäteter Hinweis für Arien Robben, der im Champions-League-Finale gegen Chelsea alle zehn Ecken des FC Bayern einfallslos in die Mitte des Strafraums schlug.

Höchst aufschlussreich ist das Kapitel über die Fährnisse des Transfermarktes, in dem etwa davor gewarnt wird, Spieler zu kaufen, die gerade bei einem großen Turnier geglänzt haben - in der langen Saison, die dem kurzen Triumph folgt, werden sie eher satt und müde sein. Die provozierendste Passage widmen die Autoren der enormen Verschuldung gerade von Spitzenklubs wie Real Madrid (660 Millionen Euro) oder dem FC Barcelona (548,6). Für Kuper und Szymanski besteht keinerlei Grund zur Beunruhigung, im Gegenteil: "Untergangspropheten wie Michel Platini oder Uli Hoeneß" verstünden nicht, dass es keineswegs der Zweck eines Fußballvereins sei, "gut gefüllte Konten zu haben, sondern Trophäen zu gewinnen". Mehr noch: Fußball sei im Grunde gar kein Geschäft, sondern ein Gesellschaftszustand mit "Beinahe-Unsterblichkeit": "Banken verschwinden, Vereine nicht."

Ihre Prognosen für die Zukunft des globalen Fußballs leiten die Autoren aus einem Koeffizienten ab, der die Bevölkerungsgröße einzelner Länder in Bezug setzt zur Höhe des jeweiligen Bruttosozialproduktes und zur Erfahrung der jeweiligen Nationalmannschaft bei internationalen Begegnungen. Weil Bevölkerung und Wirtschaft dramatisch wachsen, hat die Türkei also auch beste Aussichten auf fußballerischen Erfolg. England schneidet in dieser Statistik zwar schlechter ab als Brasilien, Frankreich, Spanien oder eben Deutschland, schlägt sich "insgesamt aber sehr wacker". Hätte England "ein paar Millionen Einwohner mehr", wüchsen auch mehr Talente nach, ergo folgten die Titel fast von selbst. Angesichts ihres Befundes läge es nahe, wenn Kuper und Szymanski für ein Ende der insularen Zersplitterung plädierten und damit für eine gemeinsame britische Mannschaft aus Walisern, Schotten, Nordiren und eben Engländern.

Bei aller Modernisierungslust, die das Buch ansonsten propagiert, schrecken die Verfasser just vor dieser Idee zurück. So enden die Daten-Revolutionäre als reine Papiertiger und damit als etwas, was sie partout nicht sein wollen: schiere Traditionalisten.

JOCHEN HIEBER

Simon Kuper und Stefan Szymanski: "Warum England immer verliert". Und andere kuriose Fußballphänomene.

Aus dem Englischen von Norbert Hofmann. Edition Tiamat/Verlag Klaus Bittermann, Berlin 2012. 320 S., br., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Kuriose Fußballphänomene" wie sie der Untertitel von Simon Kupers und Stefan Szymanskis Buch "Warum England immer verliert" verspricht, hat Rezensent Jörg Später hier nicht unbedingt entdeckt. Angesichts dieses "anregenden" Textes, in dem sich der britische Sportjournalist und der amerikanische Sportökonom beispielsweise damit beschäftigen, wie das Management von Fußballvereinen auf eine wissenschaftliche Grundlage gestellt oder das Spiel intelligenter gestaltet werden kann, verzichtet Später allerdings gerne auf Kurioses wie etwa Fußball spielende Elefanten. Wesentlich interessanter findet der Kritiker,  was die Autoren etwa über die Psychologie von Fehleinschätzungen auf dem Transfermarkt berichten oder dass sie glauben, England verliere immer, da es nicht auf dem europäischen Kontinent liege und somit nicht vom Wissensaustausch des alten Europa profitiere.

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