Marktplatzangebote
7 Angebote ab € 2,99 €
  • Broschiertes Buch

Verhohnepipeln, verhunzen, einen Türken bauen - es gibt im Deutschen zahlreiche Wörter, die man nur schwer etymologisch herleiten kann. Sie haben sich im Laufe der Geschichte semantisch verändert, so daß man ohne Kenntnisse der Kulturgeschichte nicht weiß, wovon die Rede ist. Christoph Gutknecht geht in diesem Buch den Wandlungen der Sprache nach, die zu den amüsanten, ausgefallenen, innovativen und oft schlichtweg verrückten Wortschöpfungen geführt haben. Sein Streifzug durch die Kultur- und Sprachgeschichte wird allen gefallen, denen die deutsche Sprache mehr ist als höherer Blödsinn.

Produktbeschreibung
Verhohnepipeln, verhunzen, einen Türken bauen - es gibt im Deutschen zahlreiche Wörter, die man nur schwer etymologisch herleiten kann. Sie haben sich im Laufe der Geschichte semantisch verändert, so daß man ohne Kenntnisse der Kulturgeschichte nicht weiß, wovon die Rede ist. Christoph Gutknecht geht in diesem Buch den Wandlungen der Sprache nach, die zu den amüsanten, ausgefallenen, innovativen und oft schlichtweg verrückten Wortschöpfungen geführt haben. Sein Streifzug durch die Kultur- und Sprachgeschichte wird allen gefallen, denen die deutsche Sprache mehr ist als höherer Blödsinn.
Autorenporträt
Christoph Gutknecht ist Professor für Linguistik des Englischen an der Universität Hamburg. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen. Einem breiten Publikum ist er durch seine sprachgeschichtlichen Bücher bekannt geworden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.04.2008

Obacht, Sprachknecht!

Niemand drosch bislang wie Karl Kraus, der "Fackel"-Journalist, auf "Presshyänen" und "Tintenstrolche" ein. Nun geht der Linguist Christoph Gutknecht auf die Jagd. Sitzt auf seinem Hochsitz, die Lichtung fest im Blick. Was dem Floskeljäger herdenweise vor die Flinte läuft, sind grunzende Journalisten. So liebend gern wie hemmungslos falsch verwenden sie Wendungen wie "getürkt", "höherer Blödsinn", "Lebemann" oder "Treppenwitz". Selbst die von Kraus erfundene "Journaille" trottet durch den Blätterwald, und zwar als Sammelbegriff für Presse. Dabei war gerade diese Kontraktion aus "journalistische Canaille" ein Kampfbegriff gegen den "Hetzjournalismus". In welche Zeitung oder Politikerrede Gutknecht auch schaut - es strotzt vor Dummdeutsch. Eine Blütenlese schien ihm das einzig Angemessene. Er ist aber kein Putzerfisch, Anglizismen stören ihn nicht. Was der Autor aufs Korn nimmt, ist ein "Sprachgebrauch, der sich im ursprünglichen Sinne des Wortes verrückt darstellt, weil er ... der Situation unangemessen ist". Das Undurchdachte, Dahergebrabbelte, das, was Harry Frankfurt "Bullshit" nennt, ist es, was Gutknecht amüsant aufspießt. So lehrreich die kleine Fibel ist, so wenig belehrend gibt sie sich. Der Linguist wühlt sich gut gelaunt durch unsere Alltagsphrasen, denen er erhellend ihre Ursprungsbedeutung entgegenstellt. Semantische Neuausrichtungen müsse man anerkennen, doch um den Ursprung seines Wortschatzes solle man wissen. "Kümmeltürke" etwa werde heute abwertend gebraucht. Trotzdem sollten zumindest rechtsgerichtete Hallenser Studenten hier Vorsicht walten lassen, denn ursprünglich bezeichnete "Kümmeltürke" einen Studenten aus dem Kümmelanbaugebiet Halle. (Christoph Gutknecht: "Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit". Die verrücktesten Wörter im Deutschen. C. H. Beck Verlag, München 2008. 238 S., br., 9,95 [Euro].) oju

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr