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Die Suizidrate der männlichen Bevölkerung in der Bundesrepublik liegt dreimal höher als die entsprechende Rate der weiblichen Bevölkerung. Dies ist kein Spezifikum des 21. Jahrhunderts, sondern auch im letzten Drittel des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag in der deutschen Bevölkerung der Anteil der Suizide der Männer immer über dem der Frauen. Anhand der Berufsgruppen der Seeleute und der Militärangehörigen geht Nicole Schweig der Frage nach, welche Aspekte der Kategorie Männlichkeit im Kontext mit Suizid in den Vordergrund traten. Sowohl in der Seefahrt als auch beim…mehr

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Produktbeschreibung
Die Suizidrate der männlichen Bevölkerung in der Bundesrepublik liegt dreimal höher als die entsprechende Rate der weiblichen Bevölkerung. Dies ist kein Spezifikum des 21. Jahrhunderts, sondern auch im letzten Drittel des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag in der deutschen Bevölkerung der Anteil der Suizide der Männer immer über dem der Frauen. Anhand der Berufsgruppen der Seeleute und der Militärangehörigen geht Nicole Schweig der Frage nach, welche Aspekte der Kategorie Männlichkeit im Kontext mit Suizid in den Vordergrund traten. Sowohl in der Seefahrt als auch beim Militär waren zu dieser Zeit fast ausschließlich Männer beschäftigt. Das Gleiche gilt für die Institutionen, die einen durchgeführten Suizid untersuchten. Wie wurde eine solche Tat von den Untersuchungsbehörden wahrgenommen, verhandelt und gegebenenfalls erklärt? Wie reagierten die Angehörigen? Welche Positionen des öffentlichen Diskurses sind in den Darstellungen der Akten der Untersuchungsbehörden und in den Erklärungsversuchen der Familien wiederzufinden?

Das Schiff oder der Stationierungsort der Soldaten war für die Männer Arbeitsplatz und temporärer Wohnort gleichermaßen. Welchen Einfluss diese Lebensumstände auf die Entscheidung der Suizidenten hatten, legt die Autorin dar, indem sie mit Polizeiakten, die Suizide in der zivilen Bevölkerung untersuchten, einen dritten Quellenkorpus berücksichtigt.
Autorenporträt
Nicole Schweig, geb. 1968, Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik in Kiel und Stuttgart. Promotion 2008
Rezensionen
"[E]in gut recherchiertes Buch [...], das nicht nur einen Beitrag zur historischen Suizidforschung, sondern auch zur Geschlechtergeschichte leistet."
Anne Gnausch Neue Politische Literatur 61, 2016/3