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In seinem zweiten Roman erzählt Jon McGregor mit der ihm eigenen Einfühlsamkeit die Geschichte eines Mannes, der als Erwachsener erfährt, nicht Kind seiner Eltern zu sein. Der von Erinnerungsstücken besessene Archivar macht sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit und verliert dabei fast seine Gegenwart.
"Alle Archive der Welt wären nicht genug, solange er nicht wüsste, nach wem oder was und wo er suchen sollte." David ist Museums-Kurator. Seit seiner Kindheit sammelt er Gegenstände, um die Vergangenheit festzuhalten. Doch von einem Tag auf den anderen bricht sein geregeltes Leben
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Produktbeschreibung
In seinem zweiten Roman erzählt Jon McGregor mit der ihm eigenen Einfühlsamkeit die Geschichte eines Mannes, der als Erwachsener erfährt, nicht Kind seiner Eltern zu sein. Der von Erinnerungsstücken besessene Archivar macht sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit und verliert dabei fast seine Gegenwart.
"Alle Archive der Welt wären nicht genug, solange er nicht wüsste, nach wem oder was und wo er suchen sollte." David ist Museums-Kurator. Seit seiner Kindheit sammelt er Gegenstände, um die Vergangenheit festzuhalten. Doch von einem Tag auf den anderen bricht sein geregeltes Leben zusammen. Er muss erfahren, dass er nicht der Sohn seiner Eltern ist. An seiner verzweifelten, jahrelangen Suche nach der wirklichen Mutter zerbricht fast die Ehe mit Eleanor, seiner von Depressionen gebeutelten Frau. Nichts lässt sich unbeschadet über die Zeit retten.

Mit einem unverwechselbaren Sound erzählt der Roman Davids Lebensgeschichte vom Kriegsende bis in die Gegenwart. Ein bewegender Roman über die Liebe und die unendlichen Möglichkeiten, jeden Tag - so oder so - neu zu beginnen.
Autorenporträt
Jon McGregor, geboren 1976 in Bermuda/GB, aufgewachsen in Norfolk. Romanveröffentlichungen. 2002 einziger Debütant der Booker Prize Longlist, 2003 ausgezeichnet mit dem 'Somerset Maugham Award' und 2004 mit dem "British Book Award" in der Kategorie Best Newcomer.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.08.2008

Mingvasenrisse

"So many ways to begin" lautet der Titel von Jon McGregors zweitem Roman im Original, und die schludrige Übersetzung "So oder so" weckt unangemessen niedrige Erwartungen. McGregor beschreibt mit einer außergewöhnlichen Beobachtungsgabe die Suche des Museumskurators David Carter nach Zeugnissen seiner familiären Herkunft. Die Kapitel sind überschrieben wie Ausstellungsstücke: "Schwarzweißphotographie, Albert Carter, beschädigt, ca. 1943", oder "Handgeschriebene Liste mit Haushaltsgeräten, ca. 1947" . Diese "physischen Spuren der Geschichte" und "komprimierten Erinnerungen" sind Fragmente einer Wahrheit, die sich David immer wieder entzieht. Bei einem Familientreffen, bei dem auch die entferntesten Verwandten zugegen sein würden, so träumt David, will er seine Geschichte einmal anhand seiner Funde erzählen: "Seht her, das hat meinen Vätern und Vorvätern gehört, das ist ein kleines Stück von dem, was sie waren." Erst mit zweiundzwanzig Jahren erfährt er von seiner alzheimerkranken Tante Julia, dass er nicht der leibliche Sohn seiner Eltern ist. Eine junge Irin hatte ihr ungewolltes Kind bei den Carters abgegeben. Die Aufnahmekarte des Krankenhauses mit der Aufschrift "Mary Friel Geb. 14.11.??. Entbindungsstation" ist der einzige Gegenstand in Davids Sammlung, dessen Geschichte niemand erzählen kann. Einfühlsam schildert der 1976 geborene Autor Davids Ehe mit der meist schwer depressiven Eleanor, die Gewalttätigkeiten zerrütteter Familien und das Geschenk gemeinsamen Altwerdens. Ein in jeder Hinsicht gelungener Roman, der den Beweis führt, dass in der poetischen Erinnerung mehr Wahrheit liegt als in allem, "was man in ein paar Alben zusammensammeln" kann. (Jon McGregor: "So oder so". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Anke Caroline Burger. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2007. 394 S., geb., 22,90 [Euro].) brey

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Recht zufrieden scheint Rezensent Friedhelm Rathjen mit Jon McGregors Roman über den Archivar David Carter, der in eine Jahrzehnte dauernde Lebenskrise stürzt, als er erfährt, dass seine Mutter nicht seine Mutter ist. Im Grunde sieht er darin einen Roman über Identität und all die möglichen Alternativen, die jede Existenz bereit hält. Über die Beschäftigung mit Artefakten nämlich, aus denen Carter das vergangene, verlorene Leben herauszulesen versucht, verliert er sein eigenes Leben aus dem Blick. Rathjen lobt McGregor als "ambitionierten" Stilisten, tadelt ihn aber zugleich dafür, manchmal zu wortreich zu sein. Dabei findet er den Autor dann am besten, wo er Lücken und Aussparungen lässt, wodurch die Aufmerksamkeit des Lesers geschärft werde und seine Prosa an Kontur gewinne.

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