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Ada und Otto sind seit über 50 Jahren verheiratet und leben kinderlos in einer kleinen Ortschaft. Sie gehen jeden Schritt ihres Lebens gemeinsam, Ada kocht Otto allabendlich Salattee gegen seine Schlaflosigkeit. Mit Adas plötzlichem Tod endet unvermittelt ihr beschaulicher Alltag. Otto bleibt allein zurück und fühlt sich verloren. Die Häuser der Gemeinde stehen eng beieinander und die Nachbarn unterhalten sich lautstark, weshalb Otto ob er will oder nicht alle Geschehnisse mitbekommt. Irgendwann merkt er, dass es da etwas gibt, das man ihm verheimlicht, wovon seine Frau aber sehr wohl wusste…mehr

Produktbeschreibung
Ada und Otto sind seit über 50 Jahren verheiratet und leben kinderlos in einer kleinen Ortschaft. Sie gehen jeden Schritt ihres Lebens gemeinsam, Ada kocht Otto allabendlich Salattee gegen seine Schlaflosigkeit.
Mit Adas plötzlichem Tod endet unvermittelt ihr beschaulicher Alltag. Otto bleibt allein zurück und fühlt sich verloren.
Die Häuser der Gemeinde stehen eng beieinander und die Nachbarn unterhalten sich lautstark, weshalb Otto ob er will oder nicht alle Geschehnisse mitbekommt.
Irgendwann merkt er, dass es da etwas gibt, das man ihm verheimlicht, wovon seine Frau aber sehr wohl wusste ... der Zwischenfall . Um ihn ranken sich die witzigen und absurden Episoden aus dem Leben einiger Bewohner, denen die Autorin jeweils ein Kapitel widmet.
Der Spannungsaufbau des Romans offenbart das literarische Talent der noch jungen Autorin. Von Anfang an legt sie eine fast unmerkliche Fährte zu dem Zwischenfall , indem sie unauffällig bestimmte, auf das Drama hinweisende Dinge einfließenlässt.
Am Schluss laufen sämtliche Fäden genial zusammen und scheinbar absurde Handlungen der Figuren erlangen ihren Sinn.
Mit feinem, manchmal grotesken Humor und großer Leichtigkeit gelingt es Vanessa Barbara, liebevoll die Geschichten des Alltags zu erzählen, eine Art Psychogramm des Dorfes mit all seinen komischen Bewohnern zu entwickeln und zugleich Spannung zu erzeugen.
Vanessa Barbara legt mit diesem Roman ein literarisch überzeugendes wie lebensweises Buch vor.
Autorenporträt
Vanessa Barbara wurde 1982 in São Paulo geboren. Sie ist Journalistin, Übersetzerin und Schriftstellerin sowie Herausgeberin der literarischen Website "A Hortaliça". Außerdem schreibt sie Kolumnen für die brasilianische Zeitung Folha de São Paulo. 2012 wurde sie in die Granta-Liste der zwanzig besten NachwuchsautorInnen aufgenommen. Sie hat den brasilianischen Jabuti-Preis für Journalismus gewonnen und verfasst eine monatliche Kolumne in der New York Times.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Es ist unmöglich, diese Geschichte mit einem einzigen passenden Adjektiv zu bezeichnen. Herzzerreißend, skurril, absurd und noch vieles andere sind die Dinge, welche die junge brasilianische Autorin Vanessa Barbara aus einem kleinen Ort zu berichten weiß, in dem der Postbote singt, aber die Post aufs Geratewohl verteilt, in dem ein junger Apothekenhelfer schwimmen lernt, um den Ärmelkanal zu überqueren, aber immer noch Mühe hat, sich über Wasser zu halten, und wo dem alten Otto gerade seine Ada gestorben ist, mit der er 50 Jahre verheiratet war. Dieser kleine Ort liegt vermutlich nicht in Brasilien, sondern ist so fiktional wie nur irgend möglich. Darauf deutet die Besessenheit des jungen Nico vom Ärmelkanal hin, und auch die Ortsansässigkeit eines alten Japaners, der einst 30 Jahre im philippinischen Dschungel den Zweiten Weltkrieg ganz allein weitergeführt hat, wird keineswegs erklärt. Wenn also Vanessa Barbara an diesem ganz und gar literarischen Ort eine Handvoll sehr eigener Charaktere versammelt hat, so fragt man sich lange Zeit, wozu eigentlich. Und glaubt zunächst tatsächlich, dies sei eine Geschichte über den einsamen alten Otto! Erst am Schluss wird aufgedeckt, dass sich dahinter eine andere verbirgt, die auch vieles ist - unter anderem sehr, sehr blutig…

© BÜCHERmagazin, Katharina Granzin (kgr)

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

In "Salatnächte" von der brasilianischen Schriftstellerin Vanessa Barbara reist Rezensentin Katharina Granzin in ein wahrhaftes "Schlaraffenland der guten Geschichten". Sie liest hier ein ebenso rätselhaftes wie bizarres Psychogramm eines Dorfes, in dem ihr zahlreiche kuriose Gestalten wie der von Medikamenten-Beibackzetteln besessene Postzusteller Nico oder ein alter Japaner, der den Großteil seines Lebens im philippinischen Dschungel verbrachte, begegnen. Nach der in den Bann ziehenden Lektüre hat die Rezensentin das Gefühl, einen Abstecher in Joel und Ethan Coens Fargo gemacht zu haben.

© Perlentaucher Medien GmbH