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Produktdetails
  • Verlag: Das Neue Berlin
  • Seitenzahl: 256
  • Abmessung: 210mm
  • Gewicht: 404g
  • ISBN-13: 9783360009005
  • ISBN-10: 3360009002
  • Artikelnr.: 25062565
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Berühmte Kapitalverbrechen in einer berühmten Kapitale "akribisch recherchiert" hat die promovierte Historikerin, schreibt "mbe". Etwas suchen muss man schon nach den "Mordkapiteln", da sie sich "hinter journalistischen" Titeln verstecken, und das wird beklagt; aber dann ist man wiederum angetan von der Lösung des logistischen Problems, Geschichten und Orte zu verbinden, nämlich Kriminalromanpassagen mit "stadtplanunterstützen" Spaziergängen zusammenzubringen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.2000

Europa

"Paris mörderisch" von Regina Stürickow. Verlag Das neue Berlin, Berlin 1999. 256 Seiten, zahlreiche Schwarzweißfotos und Kartenskizzen. Broschiert, 24,90 Mark. ISBN 3-360-00900-2.

Nicht zufällig wählte Edgar Allan Poe Paris, als er mit seiner Kurzgeschichte vom Doppelmord in der Rue Morgue die Kriminalliteratur ans Licht der Welt holte. Europas Hauptstadt des vergangenen Jahrhunderts war auch diesseits der Fiktion ein Hauptort des Verbrechens und Schauplatz mancher Missetat - und ist es heute noch. Zehn spektakulären Kapitalverbrechen und -verbrechern unseres Jahrhunderts in Paris hat sich die Autorin und promovierte Historikerin auf die Fährte geheftet, von den motorisierten Anarcho-Raubmördern um Jules Bonnot vor dem Ersten Weltkrieg bis zu dem Möchtegern-Gangster aus gutem Haus, Georges Rapin, der am 26. Juli 1960 um 4.05 Uhr unter dem Messer der Guillotine starb. Auch der Jahrhundert-Mörder ist dabei, Henry-Désiré Landru, der vermutlich elf heiratswillige Frauen verschwinden ließ, ohne dass ihm nur ein einziger Mord bewiesen werden konnte. Es nutzte ihm nichts; er wurde dennoch 1922 in Versailles öffentlich hingerichtet. Die zehn Fälle des "kriminalhistorischen Führers" sind akribisch recherchiert, so dass wir künftig etwa mit dem Wissen belastet sind, dass man einen Körper von siebzig Kilogramm in einem normalen Herd in weniger als zwanzig Stunden verbrennen kann. Freilich tarnen sich die wahren Mordkapitel im Buch ein wenig unübersichtlich hinter journalistischen Titeln ("Tod in der Metro"). Dem strukturellen Widerspruch des Unternehmens, das spannend unterhalten will und als Reisebuch zugleich enträtseln muss, begegnet die Autorin mit einem Nebeneinander von Kriminalromanpassagen auf opportunem Groschenheftniveau ("Gespenstisch knistert das glimmende Feuer in der Stille des Waldes") und stadtplanunterstützten Promenaden in Paris. Die selbst geknipsten Bilder bieten manchmal, wie im Falle Landrus, wenig mehr als die Fassade eines Wohnhauses (Rue Rochechouart Nr. 76), in dem man den Gesuchten einst verhaftet hat. (mbe)

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