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Reformen im Bildungswesen um 1800 betrafen auch das Fach "Rhetorik", bedeuteten aber nicht das Ende der Rhetorik schlechthin. Vielmehr sorgten die politische und gesellschaftliche Krise um 1800 sowie ein mitunter verklärender Blick auf die Redekultur im revolutionären Frankreich und im englischen Parlament für eine Intensivierung des öffentlichen Diskurses über Chancen und Gefahren politischer Beredsamkeit. Diesen Diskussionen gilt ebenso das Interesse des Buches wie der Praxis und den Foren öffentlicher Rede in Deutschland um 1800: Katheder, Kanzel und Theater.
Educational reforms around
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Produktbeschreibung
Reformen im Bildungswesen um 1800 betrafen auch das Fach "Rhetorik", bedeuteten aber nicht das Ende der Rhetorik schlechthin. Vielmehr sorgten die politische und gesellschaftliche Krise um 1800 sowie ein mitunter verklärender Blick auf die Redekultur im revolutionären Frankreich und im englischen Parlament für eine Intensivierung des öffentlichen Diskurses über Chancen und Gefahren politischer Beredsamkeit. Diesen Diskussionen gilt ebenso das Interesse des Buches wie der Praxis und den Foren öffentlicher Rede in Deutschland um 1800: Katheder, Kanzel und Theater.

Educational reforms around the year 1800 also had their effects on the subject that went by the name of 'Rhetoric'. They did not however spell the end of rhetoric itself. On the contrary, the political and social circles active around 1800 and the frequently unduly roseate aura surrounding political oratory in revolutionary France and the art of public speaking in the British parliament led to a quickening of public debate on the potential for good and evil bound up with political eloquence. The study traces this debate in detail and pays equal attention to the practice and the arenas of public discourse in Germany: the pulpit, the lectern and the theatre.
Das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert war eine literarische Blütezeit. Die Ästhetik habe dabei, so eine weitläufige Annahme der Forschung, das Bildungssystem 'Rhetorik', das bis dahin die geistige Kultur des Abendlandes maßgeblich geprägt hat, verdrängt. Die Studie will dagegen zeigen, daß das Interesse der Gebildeten an Rhetorik im allgemeinen und an öffentlicher Rede im besonderen um 1800 keineswegs erloschen ist, im Gegenteil. Zwar fehlten in Deutschland die klassischen Foren öffentlicher Rede, Parlament und Gerichtssaal; die politische Rhetorik, wie sie im englischen Unterhaus und seit 1789 in der französischen Nationalversammlung gepflegt wurde, bot gleichwohl Anlaß genug, ebenso intensiv wie kontrovers über Möglichkeiten und manipulative Gefahren öffentlicher Rede in einer Zeitenwende zu diskutieren. Die Vielschichtigkeit dieses Diskurses wird an exemplarischen theoretischen wie literarischen Texten aufgezeigt und erörtert. Das Buch untersucht zudem konkrete Versuche,die Beredsamkeit in der politischen Praxis zu verankern, insbesondere in der Propaganda der deutschen Jakobiner sowie der Ideologen der Befreiungskriege. Darüber hinaus werden die Foren öffentlicher Rede, die in Deutschland auch um 1800 existierten, in den Blick gerückt: Die Kathederberedsamkeit warb im expandierenden Medium der öffentlichen Vorlesungszyklen um ein breiteres Publikum; auf der Kanzel wurde insbesondere im Zuge der Befreiungskriege verstärkt politisch gepredigt; der Funktion öffentlicher politischer Predigt in der Dramentheorie und -praxis um 1800 ist dann das abschließende Kapitel gewidmet.