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Die Medizin hat viele Gesichter. Jonathan Kaplan hat viele von ihnen kennen gelernt. Er war Chirurg einer Klinik, fliegender Arzt, medizinischer Offizier an Bord eines Schiffes und Chirurg an den verschiedensten Kriegsschauplätzen dieser Erde. Sein Beruf führt ihn nach Burma, Kurdistan, Mozambique, in das Südchinesische Meer, nach Namibia und Eritrea. Wo das Leben für viele Menschen ein tägliches Ringen um die bloße Existenz ist, ficht er als Mediziner einen fast aussichtslosen Kampf gegen die äußeren Umstände und gegen seine eigene Ohnmacht.
Notversorgung ist die fesselnde Reportage eines
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Produktbeschreibung
Die Medizin hat viele Gesichter. Jonathan Kaplan hat viele von ihnen kennen gelernt. Er war Chirurg einer Klinik, fliegender Arzt, medizinischer Offizier an Bord eines Schiffes und Chirurg an den verschiedensten Kriegsschauplätzen dieser Erde. Sein Beruf führt ihn nach Burma, Kurdistan, Mozambique, in das Südchinesische Meer, nach Namibia und Eritrea. Wo das Leben für viele Menschen ein tägliches Ringen um die bloße Existenz ist, ficht er als Mediziner einen fast aussichtslosen Kampf gegen die äußeren Umstände und gegen seine eigene Ohnmacht.
Notversorgung ist die fesselnde Reportage eines engagierten Arztes, dem es immer wieder gelingt, in den aussichtslosesten Situationen Hilfe zu leisten und den Menschen Hoffnung zu geben.

»Notversorgung ist eine unvergessliche medizinische Odyssee und ein eindrücklicher Bericht über das Leid und die Hoffnung jenseits der aktuellen Schlagzeilen.«
Bayerisches Ärzteblatt, Juni 2003

»Notversorgung ist die fesselnde Reportage eines engagierten Arztes, dem es wieder gelingt, in den aussichtslosesten Situationen Hilfe zu leisten und den Menschen Hoffnung zu geben.«
Hardthöhenkurier, 2/03

»Eindrucksvoll beschreibt er die hilflosen Bemühungen, den von den USA zunächst zum Aufstand gedrängten und dann allein gelassenen Kurden auf der Flucht vor den Truppen Saddam Husseins medizinische Hilfe zuteil werden zu lassen.«
Deutsches Ärzteblatt, Heft 24, 13.6.2003
Autorenporträt
Jonathan Kaplan wurde 1962 in Süd-Afrika geboren. Er studierte Medizin und arbeitete zehn Jahre als Klinikarzt in England und den USA, bevor er sich entschloss in Krisengebieten und Entwicklungsländern als Mediziner tätig zu sein. Notversorgung ist sein erstes Buch.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.09.2003

Die Ohnmacht des Helfers
Ein Arzt berichtet vom Elend in den Krisengebieten der Welt
JONATHAN KAPLAN: Notversorgung. Als Chirurg in den Krisengebieten dieser Welt. Argon Verlag, Berlin 2003. 410 Seiten, 22 Euro.
In einem Interview hat der Mediziner Jonathan Kaplan vor übertriebener Heroisierung gewarnt: Nur ein geringer Prozentsatz jener Menschen, die anderen Menschen helfen, täte dies aus rein humanitären Gründen, sagt er. Diese Aussage begleitet den Leser bei der Lektüre seines spannenden und irritierenden Reports aus den Krisengebieten, in denen er als Arzt gearbeitet hat. Denn immer wieder fordert Kaplan die Frage nach seinen Motiven heraus: Helfersyndrom, Selbstverwirklichung, Abenteuerlust, Angst vor lähmender Alltagsroutine?
Jonathan Kaplan ist ein Helfer, der seine beruflichen Fähigkeiten und Erfahrungen einsetzt wie ein Süchtiger, das zeigt der Tonfall seiner Schilderungen, die, ausführlich und ins medizinische Detail gehend, Behandlungen, Wundversorgungen, OP-Berichte beschreiben. Dabei offenbart sich der Drang, sich und anderen zu beweisen: Ich bin dabei gewesen, ich habe geholfen, ich habe viele gerettet – aber oft war ich verdammt machtlos.
Kaplans Erfahrungspensum ist außerordentlich breit: Klinikarbeit als Chirurg, fliegender Arzt, Schiffsarzt, Einsatz als Chirurg in Burma, Kurdistan, Mosambik, Namibia, Eritrea, im Südchinesischen Meer. Er hat auch Forschungsprogramme durchgeführt, manche, so sagt er selbstkritisch, seien mehr dem Bedürfnis von Aktionären entgegengekommen als dem der Patienten.
Kaplan, 1962 in Südafrika geboren, ist drei Monate pro Jahr in Entwicklungsländern im Einsatz, erlebt seine physischen Grenzen und die Grenzen seiner Fähigkeiten, erfährt die Verlorenheit und Würde seiner Patienten und die Kluft zwischen Reichen und Underdogs im System der medizinischen Versorgung. Zum Schluss schildert Kaplan Patienten, die er wiederum in einer Londoner Klinik getroffen hat. Diese Patienten haben Karriere gemacht als Banker, Börsianer, Direktoren, Manager – wurden dann aber vom Dauerstress und von Erfolgszwängen zunehmend überfordert und ausgehöhlt. Kaplan vergleicht dieses „Schlachtfeld” der etablierten Global Players mit dem, was er auf den Schlachtfeldern des Krieges erlebt hat – eine Bilanz, die zu Zukunftseuphorie keinen Anlass gibt.
Birgit Weidinger
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Keineswegs selbstgefällig sei dieser Erfahrungsbericht eines Arztes, der schon in allen Krisen- und Entwicklungsregionen der Welt gearbeitet hat, meint die Rezensentin Birgit Weidinger, die in dem Buch vielmehr weitere Fragen aufgeworfen sieht: "Denn immer wieder fordert Kaplan die Frage nach seinen Motiven heraus: Helfersyndrom, Selbstverwirklichung, Abenteuerlust, Angst vor lähmender Alltagsroutine?" Sie vergleicht den Umgang des Arztes mit seinen beruflichen Fähigkeiten mit dem Verhalten eines Süchtigen. Besonders beeindruckend findet Weidinger, was Jonathan Kaplan über seine Arbeit in einer Londoner Klinik mit den erfolgreichen, mittlerweile aber ausgepowerten Mitgliedern der Leistungselite zu erzählen hat: auch hier wähnt sich der Arzt auf einem Schlachtfeld und zieht "eine Bilanz, die zu Zukunftseuphorie keinen Anlass gibt".

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