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Der Literaturnobelpreis ist nicht nur die höchste Auszeichnung, die ein Autor für sein Schaffen erhalten kann, seine Vergabe ist für den Literaturbetrieb, also für das Feuilleton, für die Verlagswelt und für andere Autoren immer wieder Auslöser für Debatten und Verschwörungstheorien: Alljährlich stellt sich die Frage nach der Bewertbarkeit von Literatur genauso wie nach der politischen Botschaft hinter der Preisvergabe oder nach Lobby-Strukturen innerhalb der Schwedischen Akademie.
Anders als bei den Errungenschaften der weiteren Nobelpreis-Disziplinen lässt sich der Nutzen eines
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Produktbeschreibung
Der Literaturnobelpreis ist nicht nur die höchste Auszeichnung, die ein Autor für sein Schaffen erhalten kann, seine Vergabe ist für den Literaturbetrieb, also für das Feuilleton, für die Verlagswelt und für andere Autoren immer wieder Auslöser für Debatten und Verschwörungstheorien: Alljährlich stellt sich die Frage nach der Bewertbarkeit von Literatur genauso wie nach der politischen Botschaft hinter der Preisvergabe oder nach Lobby-Strukturen innerhalb der Schwedischen Akademie.

Anders als bei den Errungenschaften der weiteren Nobelpreis-Disziplinen lässt sich der Nutzen eines literarischen Werkes nicht quantitativ messen; um 'das Beste im idealischen Sinn' auf dem Gebiet der Literatur zu finden, wie Alfred Nobel es in seinem Testament forderte, musste sich die Schwedische Akademie immer wieder außerliterarischer Kriterien bedienen, die aus heutiger Sicht skeptisch zu sehen sind. Vorstellungen von Vaterlandsliebe, rechtmäßiger Religiosität und Länderproporz, aber auch das Selbstverständnis des verleihenden Gremiums als Analyst literarischer Strömungen und Moden fließen ebenso in die Entscheidungsprozesse ein wie die tatsächlichen Erfolge der Schriftsteller und ihre Rolle in der Literaturgeschichte, die jedoch schon immer eher sprunghaft als kontinuierlich war.

Das Buch berücksichtigt beide für die Auswahl der Literaturnobelpreisträger maßgeblichen Komplexe: Es verortet zum einen das Leben und Oeuvre der jeweiligen Laureaten innerhalb der Literaturgeschichte und versucht auf der anderen Seite nachzuvollziehen, welche weiteren Kriterien bei der Wahl der jeweiligen Preisträger - man denke an Carl Spitteler oder Pearl S. Buck, Doris Lessing oder Dario Fo - eine Rolle spielten. Dabei beleuchtet der Band nicht nur die Intentionen der Wahlgremien, sondern geht in Essays und Porträts auf das Leben und Wirken der Nobelpreisträger ein, fragt, warum nicht andere Autoren den Preis erhalten haben und informiert über die Rezeptionsgeschichte der Ausgezeichneten.
Autorenporträt
Michael Rölcke, geb. 1967, hat Neuere und Ältere Deutsche Literatur und Neuere Geschichte in Berlin studiert und promovierte 2010 über Jean Pauls Briefwechsel in dessen Meininger und Coburger Zeit. Er war lange Jahre stellvertretender Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten und von 2008 bis 2012 Mitherausgeber der Briefe an Jean Paul im Rahmen der Historisch-kritischen Jean-Paul-Ausgabe (Bd. 4, 2010; Bd. 6, 2012). Er lebt in Berlin und arbeitet als freier Autor und Lektor. Seine Interessen gelten der Literatur um 1800, der österreichischen Gegenwartsliteratur, dem Roman der Postmoderne sowie der Detektiv- und Abenteuerliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts.