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Das Buch für alle, die reif für die Grüne Insel sindEs ist an der Zeit, die Wahrheit über die Iren zu erzählen! Lange standen sie im Ruf, bemitleidenswert arm zu sein, ihre wenige Habe zu vertrinken und dabei melancholische Lieder zu singen. Doch heimlich haben sie in den neunziger Jahren einen Wirtschaftsboom angezettelt und sich zum Schlaraffenland Europas gemausert. So glaubten zumindest die Polen, die heute fünf Prozent der irischen Bevölkerung ausmachen. Jetzt, wo der Boom vorbei ist, können sich die Iren wieder dem Wesentlichen widmen: schwarzes Bier trinken und melancholische Lieder singen ...…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch für alle, die reif für die Grüne Insel sindEs ist an der Zeit, die Wahrheit über die Iren zu erzählen! Lange standen sie im Ruf, bemitleidenswert arm zu sein, ihre wenige Habe zu vertrinken und dabei melancholische Lieder zu singen. Doch heimlich haben sie in den neunziger Jahren einen Wirtschaftsboom angezettelt und sich zum Schlaraffenland Europas gemausert. So glaubten zumindest die Polen, die heute fünf Prozent der irischen Bevölkerung ausmachen. Jetzt, wo der Boom vorbei ist, können sich die Iren wieder dem Wesentlichen widmen: schwarzes Bier trinken und melancholische Lieder singen ...
Autorenporträt
Sotscheck, Ralf
Ralf Sotscheck, geboren 1954, lebt seit 1985 in Dublin und ist irischer Staatsbürger. Er arbeitet als Englandkorrespondent für die taz. Seine Spezialgebiete sind BSE und das schwarze Gold der Iren - das Guinness.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.10.2010

Das grüne Band der Sympathie

Seit den fünfziger Jahren, als von Heinrich Böll das "Irische Tagebuch" erschien, haben die Deutschen einen Narren an den Iren gefressen. Unzählige sind auf die Grüne Insel gefahren, von der sie glaubten, dort ein besseres Deutschland als zu Hause anzutreffen hofften; gastfreundliche, trinkfeste Menschen, die Scherz, Musik und Krakeel herzlich aufgeschlossen waren. Erste Einbrüche der Begeisterung brachte der Wirtschaftsboom der neunziger Jahre, als die Iren anfingen, Autobahnen zu bauen und James Joyces' lieb-dreckig Dublin in einen internationalen Finanzplatz zu verwandeln. Inzwischen ist der Keltische Tiger als Bettvorleger gelandet, aber eine neue Generation reist an, die Dublin seiner hippen Kulturszene wegen schätzt. Ihnen und den unbeirrbaren alten Fans, die "ihr" Irland gern als Reservat für Sumpftrotter erhielten, erzählt Ralf Sotscheck, Korrespondent der "tageszeitung" und eingeheirateter Ire, ein paar Wahrheiten über seine Nachbarn. Er schont sie nicht. Schluss mit dem Gesäusel über die köstlichen Käuze, kein Wort über den Regen, den Gesang oder das "Guinness" genannte schwarze Bier. Hier geht es um die Inkompetenz der nationalen Telefongesellschaft, das beklagenswerte Gesundheitssystem, das marode Transportwesen, um die "peinliche Polithure Bono", die Verschleuderung von Steuergeldern und die Korruptheit politischer Spitzenkräfte. Die Texte sind überarbeitete Kolumnen aus der "taz", und manchmal knirscht es ein wenig in den Scharnieren, aber Sotscheck gelingt es bei allem glänzend geschliffenen Spott, mit dem er die Zustände in der grünen "Bananenrepublik" überzieht, dass ein Grundton amüsierter Sympathie für das "komische Volk" durch seine Texte summt. So viel kann es gar nicht verkehrt machen, dass man es nicht mehr liebt.

letz

"Nichts gegen Iren - Psychogramm eines komischen Volkes" von Ralf Sotscheck, illustriert von TOM. Edition Tiamat im Verlag Klaus Bittermann, Berlin 2009. 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 13 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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