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Nathan der Weise, Lessings Plädoyer für religiöse Toleranz, ist eines der meistgespielten deutschen Dramen. Klug, weitsichtig und brillant erzählt Mirjam Pressler den klassischen Stoff neu - provozierend zeitgemäß, aber nicht ohne Hoffnung für eine friedliche Koexistenz der Religionen. Jerusalem, zur Zeit der Kreuzzüge um 1192: Die Christen haben die Heilige Stadt an Sultan Saladin verloren. Von den gefangenen Kreuzfahrern begnadigt er nur einen einzigen: den jungen Tempelritter Curd von Stauffen. Die gute Tat zieht eine weitere nach sich: Der Tempelritter rettet das Mädchen Recha aus den…mehr

Produktbeschreibung
Nathan der Weise, Lessings Plädoyer für religiöse Toleranz, ist eines der meistgespielten deutschen Dramen. Klug, weitsichtig und brillant erzählt Mirjam Pressler den klassischen Stoff neu - provozierend zeitgemäß, aber nicht ohne Hoffnung für eine friedliche Koexistenz der Religionen.
Jerusalem, zur Zeit der Kreuzzüge um 1192: Die Christen haben die Heilige Stadt an Sultan Saladin verloren. Von den gefangenen Kreuzfahrern begnadigt er nur einen einzigen: den jungen Tempelritter Curd von Stauffen. Die gute Tat zieht eine weitere nach sich: Der Tempelritter rettet das Mädchen Recha aus den Flammen ihres Hauses. Sie ist die Tochter des jüdischen Kaufmanns Nathan, den man den Weisen nennt.
Während Recha und ihr Lebensretter, die Jüdin und der Christ, einander zunächst verkennen und verfehlen, braut sich über Nathans Kopf Unheil zusammen. Sultan Saladin befiehlt ihn zu sich und stellt ihm die schwierigste aller Fragen: Welche Religion ist die einzig wahre?
Nathan antwortet mit dem berühmten Gleich-nis von den drei Ringen doch wird das den Sultan zufriedenstellen? Außerdem ahnt Nathan nicht, dass ihm inzwischen der christliche Patriarch von Jerusalem und ein moslemischer Hauptmann nach dem Leben trachten ...
Mirjam Pressler hält sich mit großen Respekt an Lessings Vorlage, doch in entscheidenden Dingen variiert sie - sie wählt die Form eines Romanes, erzählt in einer andere Tonlage, so dass die Menschen lebendiger und ihre Zeit vorstellbarer werden. Und, die Geschichte geht anders aus, denn Nathan wird ermordet, zurück bleiben Nathans Kinder.
Autorenporträt
Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt geboren - ein uneheliches Kind jüdischer Abstammung, das bei Pflegeeltern aufwuchs. In Frankfurt besuchte sie die Hochschule für Bildende Künste. Sie hat drei inzwischen erwachsene Töchter und fünf Enkelkinder. Die Liste der Berufe, die sie ausgeübt hat, ist lang. Ihre ersten Bücher schrieb sie nachts, neben Beruf, Familie und Haushalt.
Gleich für ihre ersten Roman bekam sie den Oldenburger Jugendbuchpreis. Seit vielen Jahren schreibt sie hauptberuflich für und über Kinder und ihre Probleme. Für ihre eigenen Bücher und die Übersetzungen aus dem Hebräischen und dem niederländisch-flämischen Sprachraum hat Mirjam Pressler viele Preise und Auszeichnungen erhalten, 1998 wurde sie mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, 2001 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille für Verdienste um die deutsche Sprache und 2004 mit dem Deutschen Bücherpreis für ihr literarisches Lebenswerk. 2013 erhielt sie die Buber-Rosenzweig-Medaille.
Mirjam Pressler lebt in der Nähe von München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.2009

LIES DOCH MAL

Traum: "Nathan, der Weise" heißt ein berühmtes Theaterstück von Lessing. Der Dichter lebte zur Zeit der Aufklärung im 18. Jahrhundert, als die Denker glaubten, alleine mit Vernunft ließe sich alles lösen. Mirjam Pressler lässt nun Nathan, den weisen Juden, ebenso lebendig werden wie die Farben und Gerüche des mittelalterlichen Jerusalem, in dem er lebt. Nathan glaubt fest daran, dass die drei Religionen, Judentum, Christentum und Islam, gleichberechtigt nebeneinander stehen. Seine Tiefe, Wärme und Klugheit schildern die Menschen, die ihm nahestehen. Recha, seine Tochter, und der christliche Tempelritter, der sie aus dem brennenden Haus rettet, Al-Hafi, der Vetter des muslimischen Sultans, und andere. Pressler wählt einen realistischeren Ausgang der Geschichte als Lessing. Das friedliche Zusammenleben der Religionen bleibt ein Traum.

steff.

Mirjam Pressler : "Nathan und seine Kinder". Beltz & Gelberg Verlag. 264 Seiten, 16,95 Euro. Ab 13 Jahre

Witz: Scharfkrallen-Mäuse, müffelnde Heulmäuse, kurzhaarige Schlafmäuse, nervöse Nachtmäuse, Singmäuse, Springmäuse: Emiline ist Mauswartin bei Isiah Lovelock, einem der berühmtesten Mäusejäger und -händler, und hat viel zu tun, um seine gewaltige Sammlung Nagetiere zu versorgen und in Schach zu halten. Doch mutig und frech, wie sie ist, findet sie sich schon bald auf dem Schiff von Drewshank, dem eitlen Freibeuter, wieder. Der soll nämlich Kapitän Mausbart, den großen Gegenspieler Lovelocks, auf den 17 Weltmeeren verfolgen und fangen. Denn Mausbart, angeblich ein finsterer Pirat, soll die äußerst wertvollen Goldmäuse geraubt haben. So entspinnt sich ein gewaltiges und ziemlich verrücktes Mäuseabenteuer, in dem am Ende nichts mehr ist, wie es anfangs scheint. Emiline braucht ihren ganzen Mut, Herz und Verstand, um dabei nicht unterzugehen.

steff.

Alex Milway: "Käpt'n Mausbart und die Gewitterinsel". Ravensburger Verlag. 352 Seiten, 14,95 Euro. Ab 9 Jahre

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.07.2009

Geschem erzählt
Mirjam Presslers Roman „Nathan und seine Kinder”
Kann man sich heute noch einmal neu mit „Nathan dem Weisen” beschäftigen? Schließlich gehört das Drama von Lessing zu den am meisten gespielten Stücken auf Deutschlands Bühnen, und jeder Jugendliche setzt sich während seiner Schulzeit mit dem Toleranzgedanken in der Ringparabel auseinander.
Mirjam Pressler hält sich in ihrem Roman Nathan und seine Kinder an die Vorlage von Lessing, beginnt, wie im Drama, mit der Eingangsszene, in der Nathan erfährt, dass Recha von einem Tempelherrn vor dem Tod aus den Flammen gerettet wurde, doch erzählt wird dies von Geschem, einem Jungen, der neu in die Handlung eingeführt wird. Als Findelkind wächst er im Haushalt von Nathan auf, seine Herkunft liegt im Dunkeln. Schon hier wird deutlich, mit welchem literarischen Einfall die Autorin ihre Leser neu für den Stoff begeistert. Neben Geschem, der als Identifikationsfigur für die jugendlichen Leser dient, holt sie alle wichtigen Personen des Dramas von der Bühne herunter ins reale Leben, und führt den Leser in das historische Jerusalem des Jahres 1191, zur Zeit des dritten Kreuzzugs.
Von Kapitel zu Kapitel wechseln die Erzähler. Sie sind nicht mehr nur wie bei Lessing Träger einer Rolle, Überbringer einer Botschaft, hier im Roman werden sie zu charakteristischen Persönlichkeiten, die Aussage des Dramas verbindet sich mit ihrer eigenen Geschichte. So verändert sich die Handlung zu einem spannenden Zeitbild, bei dem die Auseinandersetzung zwischen den drei Religionen personalisiert wird, und damit mehr berührt als im Drama. Manche Figuren finden sich nur im Roman, neben Geschem zum Beispiel Nathans Freund und Verwalter Elij.
Die größte Veränderung gegenüber den Figuren des Dramas geschieht mit Recha. Sie wächst in Nathan und seine Kinder über ihre Rolle als jugendliche Schwärmerin hinaus, wird als Hoffnungsträgerin dargestellt, mit der Aufgabe, die Botschaft der Toleranz an zukünftige Generationen weiterzugeben. Denn während Nathan der Weise damit endet, dass alle Religionen einander respektieren, wird Nathan im Roman ermordet. Waren die Täter von Christen gedungene Mörder im Auftrag des fanatischen Patriarchen oder der muslimische Hauptmann Saladin, der damit seinem Herrn schaden will? Die Frage bleibt offen.
Mirjam Pressler gelingt der Brückenschlag zwischen der Zeit der Aufklärung und der politischen Gegenwart, als Auftrag und Hoffnung für die Zukunft. (ab 13 Jahre und Erwachsene) ROSWITHA BUDEUS–BUDDE
MIRJAM PRESSLER: Nathan und seine Kinder. Beltz & Gelberg 2009. 264 Seiten, 16,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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"Mirjam Pressler gelingt der Brückenschlag zwischen der Zeit der Aufklärung und der politischen Gegenwart, als Auftrag und Hoffnung für die Zukunft." -- Süddeutsche Zeitung

"Immer sind wir den Menschen nah, ihren Verstrickungen, Ängsten und ihrer Sehnsucht nach einem friedlichen Zusammenleben. Am Ende von Mirjam Presslers feinfühliger Nathan-Interpretation stehen nicht Lessings "allseitige Umarmungen". Gleichwohl ist der Roman ein lebensnahes Plädoyer für einen anderen Weg aus der Jahrtausendtragödie der Weltreligionen als den, von dem wir tagtäglich in den Nachrichten hören." -- Die Zeit

"Es ist ein hochaktuelles, spannendes Buch entstanden über Toleranz und die Koexistenz der drei Religionen, die ja bis heute nicht gelingt." -- Frankfurter Rundschau

"Bei allem Respekt vor dem großen Dichter geht die erfahrene Jugendbuchautorin doch erfrischend anders an den Stoff heran. In ihrem Roman werden Ideen verkörpernde Figuren zu lebendigen Wesen." -- Die Welt

"'Nathan und seine Kinder' ist eine magische Geschichte, die ihre Leser nicht nur überzeugen, sondern auch verzaubern will. Die nicht nur die Vernunft anspricht, sondern auch das Herz. (...) So ist Mirjam Presslers sanfte Nathan-Parabel ein starkes Jugendbuch geworden." -- Deutschlandradio Kultur

"'Nathan und seine Kinder' ist ein atmosphärisch überaus dichtes Buch, mit äußerst lebendigen Charakteren. Man wünscht ihm, daß seine Stimme auf der ganzen Welt gehört wird." -- Eselsohr

"Ein spannender, anspruchsvoller und höchst aktueller Roman. Kein Buch zum Träumen, wohl aber eins zum Nachdenken." -- Bulletin Jugend & Literatur

"Sie gibt dem Aufruf nach Toleranz damit nicht nur ein zeitloses Gesicht, sie denkt auch an ihre jugendlichen Leser, denn sie weiß: `Wenn sie älter werden, wollen sie wissen, wie ist die Liebe, wie ist es, wenn man erwachsen wird´" -- Süddeutsche Zeitung

"Sicher einer der beeindruckendsten Titel dieses Bücherfrühlings" Buch + Maus "Ein faszinierendes Bild des Lebens zur Zeit der Kreuzzüge." -- Süddeutsche Zeitung

"Ihr Roman für jugendliche und erwachsene Leser unterhält, fesselt und berührt!" -- Jugendbuch-Couch.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Mit großer Begeisterung bespricht Siggi Seuss diese moderne Prosabearbeitung von Lessings berühmtem Drama. Nicht nur, dass er in Miriam Presslers Version die beteiligten Figuren unmittelbar lebendig werden sieht, die Pressler die Dinge aus ihrer jeweiligen Sicht schildern lasse. Sogar ein paar Figuren, die bei Lessing noch gar nicht existierten, kämen zu Wort. Der Rezensent hebt hier besonders bewegt einen fanatischen Abu Hassan, Hauptmann im Dienste des Sultans, hervor. Auch beeindruckt Seuss , wie Pressler den Fokus der Erzählung auf den Mord an Nathans Familie legt, der schon dem Lessing'schen Drama zugrunde liegt. Gar nicht genug loben kann Seuss außerdem die Begabung der Autorin, Stimmungen und Landschaften in der Stadt Jerusalem des Jahres 1192 zu beleben und dadurch in ihrer Bearbeitung der Vision vom Miteinander der Weltreligionen auch Gespür für die Tragik der heutigen Krisenregion Nahost zu vermitteln.

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»Es ist ein hochaktuelles, spannendes Buch entstanden über Toleranz und die Koexistenz der drei Religionen, die ja bis heute nicht gelingt.« Frankfurter Rundschau »Bei allem Respekt vor dem großen Dichter geht die erfahrene Jugendbuchautorin doch erfrischend anders an den Stoff heran. In ihrem Roman werden Ideen verkörpernde Figuren zu lebendigen Wesen.« Die Welt »'Nathan und seine Kinder' ist eine magische Geschichte, die ihre Leser nicht nur überzeugen, sondern auch verzaubern will. Die nicht nur die Vernunft anspricht, sondern auch das Herz. (...) So ist Mirjam Presslers sanfte Nathan-Parabel ein starkes Jugendbuch geworden.« Deutschlandradio Kultur »'Nathan und seine Kinder' ist ein atmosphärisch überaus dichtes Buch, mit äußerst lebendigen Charakteren. Man wünscht ihm, daß seine Stimme auf der ganzen Welt gehört wird.« Eselsohr »Ein spannender, anspruchsvoller und höchst aktueller Roman. Kein Buch zum Träumen, wohl aber eins zum Nachdenken.« Bulletin Jugend & Literatur »Sicher einer der beeindruckendsten Titel dieses Bücherfrühlings« Buch + Maus
»Ein lebensnahes Plädoyer für einen anderen Weg aus der Jahrtausendtragödie der Weltreligionen als den, von dem wir tagtäglich in den Nachrichten hören.« DIE ZEIT »In Presslers Roman werden Ideen verkörpernde Figuren zu lebendigen Wesen. Erfrischend anders!« Die Welt