
Lebensformen Europas
Eine historische Kulturanthropologie
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Schlagzeile:Einzigartiges Panorama europäischen LebensKurztext:Wolfgang Reinhard entwirft in seinem neuen Buch erstmals ein Gesamtbild der Lebensformen des europäischen Menschen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Das Werk gliedert sich in drei große Teile: Körper, Mitmenschen und Umwelten. Jeder dieser Teile erschließt einen zentralen Bereich unserer Wirklichkeitserfahrung: Der erste Teil befaßt sich mit unserer physischen Existenz als Menschen, die gezeugt und geboren werden, Mann oder Frau sind, Hunger und Durst haben, sich kleiden und pflegen, Krankheit (und hoffentlich au...
Schlagzeile:
Einzigartiges Panorama europäischen Lebens
Kurztext:
Wolfgang Reinhard entwirft in seinem neuen Buch erstmals ein Gesamtbild der Lebensformen des europäischen Menschen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Das Werk gliedert sich in drei große Teile: Körper, Mitmenschen und Umwelten. Jeder dieser Teile erschließt einen zentralen Bereich unserer Wirklichkeitserfahrung: Der erste Teil befaßt sich mit unserer physischen Existenz als Menschen, die gezeugt und geboren werden, Mann oder Frau sind, Hunger und Durst haben, sich kleiden und pflegen, Krankheit (und hoffentlich auch Heilkunst) am eigenen Leib erfahren, die alt werden und am Ende sterben müssen. Der zweite Teil geht unserer Selbstorganisation in Partnerschaft, Ehe und Familie nach, betrachtet Erziehung und Schule sowie das ganze Terrain unserer sozialen Beziehungen in Staat, Gesellschaft und Kultur. Der dritte und letzte Teil schließlich widmet sich unserer Erfahrung von Raum und Natur, unserem ökonomischen Handeln, den historischen Wandlungen der Lebensqualität sowie den Kommunikationsformen von der elementaren - und regional oft unterschiedlichen - Gestik bis hin zu den neuen Medien der Gegenwart. Die abschließenden Kapitel beleuchten behutsam das Verhältnis des europäischen Menschen zu Transzendenz und Rationalität, Zeitlichkeit und Geschichte.
So bietet dieses Werk ein einzigartiges historisches Panorama europäischen Lebens, das stupende Gelehrsamkeit mit souveräner Darstellungskunst verbindet. Es darf schon jetzt zu den herausragenden Leistungen der deutschen Geschichtswissenschaft gerechnet werden.
Rezensionen:
'... eine stets klar strukturierte, mit Anekdoten ökonomisch bestückte Führung durch Sitten, Lebensformen und Verhaltensregularien Europas. (...) Ein methodisch prägnantes, nüchtern und klar geschriebenes, kurz grundsolides historisches Hausbuch von länger dauernder Haltbarkeit!'
Freitag 39 - Die Ost-West-Wochenzeitung, 17. September 2004
'Mit seinem Buch hat Reinhard eine faszinierende Alltag-, Mentalitäts- und Mikrogeschichte Europas vom Mittelalter bis zu Gegenwart geschrieben, die alles nur Erdenkliche umfassen soll. (...) Mit viel distanzierter Ironie und teilweise erstaunlichem Witz (...) Das gut lesbare und kompakte Buch Lebensformen Europas allerdings, das sogar über den Tellerrand des Kontinents hinauszublicken vermag, ist erstaunlich vollständig geraten.'
Thomas Köster, Neue Zürcher Zeitung, 29. August 2004.
'(...) großen Leistung von Reinhards Arbeit. (...) insgesamt gelingt es ihm durchaus, einen gewaltigen Wissensfundus weder um seiner selbst willen auszubreiten, noch der Versuchung zu erliegen, die Informationen in bequemer, aber letztlich verengender Weise an einem einzigen Leittheorem auszurichten. (...) diesen vielfältigen Erklärungen unserer heutigen Welt vor dem Hintergrund ihres historisch bedingten Zustandekommens liegt die schlechterdings herausragende Leistung des Autors. Der sich im übrigen bei seiner Darstellung einer immer präzisen, nie unnötig komplizierten Sprache bedient. (...) Am Ende der Lektüre legt der Leser das Buch mit dem Bewusstsein aus der Hand, das Entstehen unserer heutigen Welt nicht umfassend gedeutet bekommen, aber doch eine Vielzahl von Aspekten erklärt gefunden zu haben, und das darf angesichts der wachsenden Fragmentierung geisteswissenschaftlicher Forschung wohl als eine epochale Leistung des Autors bezeichnet werden. (...) in diesen Zeiten stellen die Bücher und ihr Autor einen großen Lichtblick dar.'
Arne Karsten, Frankfurter Rundschau, 29. Juli 2004
'Wie bekam das Kind im Hochmittelalter seinen Namen und seit wann wollen Frauen die Hosen anhaben? Der Freiburger Historiker erklärt die Welt, in der wir leben, die Wurzeln der europäischen Kultur. Tischsitten, uneheliche Kinder oder Konsum und Menschenwürde: Jedes Kapitel ist existenziell berührend - eine weite Reise zu uns selbst.'
Der Tagesspiegel, 1. Juli 2004
'Mit immensem Fachwissen und einer griffigen Darstellungsweise beschreibt er Europa als gemeinsamen Lebensraum seiner Menschen. Reinhards Buch ist zugleich ein Manifest für die Methode der 'historischen Anthropologie'. (...) Wie veränderte sich das Leben der Europäer im Lauf der Jahrhunderte? Wie erfuhren sie über Familie und Erziehung, wie gingen sie mit Randgruppen um, wie wirtschafteten, aßen und feierten sie, und welche Rolle spielte die Religion? Diese Fragen sind nur ein kleiner Ausschnitt all dessen, was in Reinhards Buch behandelt wird. Hinzu kommen Abhandlungen über Rechtssysteme, Architektur, Freizeitgestaltung, kulturelle Leistungen, das Verhältnis zu Natur und Umwelt und vieles mehr.
All diese Facetten europäischen Daseins beschreibt Reinhard in plastischer Sprache (...) und mit einer Fülle von Details, die dem Buch schon fast enzyklopädische Züge verleihen. Aufschlussreiche Einzelheiten verknüpft Reinhard elegant mit großen historischen Prozessen wie der Entstehung des modernen Staates."
Christoph Peerenboom, General-Anzeiger, 24. Juni 2004
'Ein hochinteressanter Einblick in die Grundbedürfnisse des Menschen in der Geschichte - die Entwicklung Europas einmal aus einer anderen Perspektive. Das Buch ist für die deutsche Geschichtsschreibung sicherlich ein Glücksfall; es führt methodische Anregungen aus Frankreich und zahlreiche Einzeluntersuchungen elegant und kenntnisreich zu einer Kulturgeschichte Europas zusammen.
Stephan Füssel, Börsenblatt, 6. April 2004
'Reinhard gelingt es immer wieder, jenes Charakteristische herauszuarbeiten, das die Denkweisen und Selbstbilder der Menschen in den verschiedenen Epochen und Regionen der europäischen Moderne prägte, das ihnen Sinn und Ziel vorgab und europäische Lebenswelten verband. In drei großen Kapiteln stellt das Buch zunächst den Einzelnen vor, seine physischen Bedürfnisse wie seine kognitiven und kulturellen Verfassungen, dann seine sozialen Bezüge innerhalb gesellschaftlicher Ordnungen, schließlich die räumlichen und kulturellen Umwelten: Natur, Raum, Ethos, Religion, Zeit. Dabei werden Befunde und Beispiele geschickt verknüpft mit konzeptuellen und theoretischen Fragen, die den engeren Deutungsrahmen des Historikers immer wieder interdisziplinär weiten. Entwicklungslinien werden vielfach bis die Gegenwart hinein gezogen, um Kontinuitäten und Wandlungen in Gesellschaft und Kultur in der 'longue durée' verdeutlichen zu können. Und es wird konsequent ein europäischer Horizont aufgespannt, den Formenreichtum, Unterschiede und Prozesshaftigkeit kennzeichnen, aber auch die gemeinsame Prägung der 'Zivilisation Europa'. (...) Ein ebenso facettenreicher wie kompakter Überblick eines umfassend gebildeten Historikers."
Wolfgang Kaschuba, Die Zeit, 25. März 2004
'Es handelt sich um die Selbstdarstellung einer neuen Art der Historiographie, um eine Programmschrift, die mit Recht davon ausgeht, daß es nicht die methodologischen Fanfarensignale sind, die zählen, sondern die geduldige und fruchtbare Durchführung. Der Verfasser kennt den mißtrauischen Blick seiner Historikerkollegen; sie verlangen Belege, keine Konfessionen. Er nimmt darauf so viel Rücksicht, wie es sein Mammutprojekt überhaupt duldet; er bringt Details über Details; er zitiert eine ganz historische Bibliothek. Und für die Nichtfachleute transformiert er den gewaltigen Stoff in ein kulturhistorisches Lesebuch, wie weiland Oswald Spengler. Der Verfasser ist zu bewundern: Er hat keinen historischen Wälzer geschaffen, keinen Wackerstein, der im Bauch des Bildungsbürgers rumpelt und pumpelt; er faßt seine Ergebnisse elegant zusammen und stellt zugleich sein Verfahren in eine einzigen Anlauf dar.'
Kurt Flasch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. März 2004
'Vor fünf Jahren erst legte Wolfgang Reinhard eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas vor, die selbst den Schulhäuptern gegnerischer Orthodoxien Entzückensrufe entlockte. Ein Meisterwerk, lautete das einhellige Urteil der Fachgenossen über die 'Geschichte der Staatsgewalt'. Jetzt publiziert Reinhard ein neues gewaltiges Werk, meisterhaft wie das andere, aber anders beschaffen. In seiner Nüchternheit und Akribie, in seiner gedanklichen Strenge und seinem lakonischen Stil ist dieses Werk durch und durch deutsch und zugleich von weltoffener Eleganz, eine internationale Spitzenleistung - ohne Exzentrizitäten, ohne Geschwätzigkeit, immer präzise und uneitel auf den Punkt gebracht. (...) es ist ein Buch nicht nur für Fachleute, sondern ein Geschenk für jeden historisch interessierten Leser. Reinhard spricht direkt zu ihm. Sein Werk ist einerseits ein gigantischer Forschungsbericht zur historischen Anthropologie, stellenweise ergänzt um die Ergebnisse eigener Erkundungen. Andererseits ist es eine Enzyklopädie der ganzen Vielfalt des Lebens. (...) Für den Fachmann ist dieses Buch jedoch nicht nur als Kompendium unentbehrlich. Sein größter Verdienst resultiert aus dem methodischen Scharfsinn seines Autors.'
Tim B. Müller, Süddeutsche Zeitung, 22. März 2004
Inhalt:
Einleitung: Anthropologie und Anthropologien
I. Körper
1. Körper und Geschlecht
2. Sinne und Emotionen
3. Kleidung und Hygiene
4. Ernährung und Hunger
5. Gesundheit, Krankheit, Heilkunst
6. Lebensalter und Tod
II. Mitmenschen
1. Partnerschaft, Ehe, Familie
2. Kindheit und Jugend
3. Sozialisation, Erziehung, Bildung
4. Individuen und Gruppen
5. Politik und Recht
6. Schichtung und Mobilität
7. Randgruppen
8. Devianz und Strafe
9. Gewalt und Krieg
10. Kulturkontakte
III. Umwelten
1. Raum und Natur
2. Wirtschaft und Disziplin
3. Lebensqualität
4. Bauen und Wohnen
5. Kommunikationswelten
6. Transzendenz und Rationalität
7. Zeit und Geschichte
Anhang
Anmerkungen
Bibliographie
Abbildungsverzeichnis
Personenregister
Einzigartiges Panorama europäischen Lebens
Kurztext:
Wolfgang Reinhard entwirft in seinem neuen Buch erstmals ein Gesamtbild der Lebensformen des europäischen Menschen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Das Werk gliedert sich in drei große Teile: Körper, Mitmenschen und Umwelten. Jeder dieser Teile erschließt einen zentralen Bereich unserer Wirklichkeitserfahrung: Der erste Teil befaßt sich mit unserer physischen Existenz als Menschen, die gezeugt und geboren werden, Mann oder Frau sind, Hunger und Durst haben, sich kleiden und pflegen, Krankheit (und hoffentlich auch Heilkunst) am eigenen Leib erfahren, die alt werden und am Ende sterben müssen. Der zweite Teil geht unserer Selbstorganisation in Partnerschaft, Ehe und Familie nach, betrachtet Erziehung und Schule sowie das ganze Terrain unserer sozialen Beziehungen in Staat, Gesellschaft und Kultur. Der dritte und letzte Teil schließlich widmet sich unserer Erfahrung von Raum und Natur, unserem ökonomischen Handeln, den historischen Wandlungen der Lebensqualität sowie den Kommunikationsformen von der elementaren - und regional oft unterschiedlichen - Gestik bis hin zu den neuen Medien der Gegenwart. Die abschließenden Kapitel beleuchten behutsam das Verhältnis des europäischen Menschen zu Transzendenz und Rationalität, Zeitlichkeit und Geschichte.
So bietet dieses Werk ein einzigartiges historisches Panorama europäischen Lebens, das stupende Gelehrsamkeit mit souveräner Darstellungskunst verbindet. Es darf schon jetzt zu den herausragenden Leistungen der deutschen Geschichtswissenschaft gerechnet werden.
Rezensionen:
'... eine stets klar strukturierte, mit Anekdoten ökonomisch bestückte Führung durch Sitten, Lebensformen und Verhaltensregularien Europas. (...) Ein methodisch prägnantes, nüchtern und klar geschriebenes, kurz grundsolides historisches Hausbuch von länger dauernder Haltbarkeit!'
Freitag 39 - Die Ost-West-Wochenzeitung, 17. September 2004
'Mit seinem Buch hat Reinhard eine faszinierende Alltag-, Mentalitäts- und Mikrogeschichte Europas vom Mittelalter bis zu Gegenwart geschrieben, die alles nur Erdenkliche umfassen soll. (...) Mit viel distanzierter Ironie und teilweise erstaunlichem Witz (...) Das gut lesbare und kompakte Buch Lebensformen Europas allerdings, das sogar über den Tellerrand des Kontinents hinauszublicken vermag, ist erstaunlich vollständig geraten.'
Thomas Köster, Neue Zürcher Zeitung, 29. August 2004.
'(...) großen Leistung von Reinhards Arbeit. (...) insgesamt gelingt es ihm durchaus, einen gewaltigen Wissensfundus weder um seiner selbst willen auszubreiten, noch der Versuchung zu erliegen, die Informationen in bequemer, aber letztlich verengender Weise an einem einzigen Leittheorem auszurichten. (...) diesen vielfältigen Erklärungen unserer heutigen Welt vor dem Hintergrund ihres historisch bedingten Zustandekommens liegt die schlechterdings herausragende Leistung des Autors. Der sich im übrigen bei seiner Darstellung einer immer präzisen, nie unnötig komplizierten Sprache bedient. (...) Am Ende der Lektüre legt der Leser das Buch mit dem Bewusstsein aus der Hand, das Entstehen unserer heutigen Welt nicht umfassend gedeutet bekommen, aber doch eine Vielzahl von Aspekten erklärt gefunden zu haben, und das darf angesichts der wachsenden Fragmentierung geisteswissenschaftlicher Forschung wohl als eine epochale Leistung des Autors bezeichnet werden. (...) in diesen Zeiten stellen die Bücher und ihr Autor einen großen Lichtblick dar.'
Arne Karsten, Frankfurter Rundschau, 29. Juli 2004
'Wie bekam das Kind im Hochmittelalter seinen Namen und seit wann wollen Frauen die Hosen anhaben? Der Freiburger Historiker erklärt die Welt, in der wir leben, die Wurzeln der europäischen Kultur. Tischsitten, uneheliche Kinder oder Konsum und Menschenwürde: Jedes Kapitel ist existenziell berührend - eine weite Reise zu uns selbst.'
Der Tagesspiegel, 1. Juli 2004
'Mit immensem Fachwissen und einer griffigen Darstellungsweise beschreibt er Europa als gemeinsamen Lebensraum seiner Menschen. Reinhards Buch ist zugleich ein Manifest für die Methode der 'historischen Anthropologie'. (...) Wie veränderte sich das Leben der Europäer im Lauf der Jahrhunderte? Wie erfuhren sie über Familie und Erziehung, wie gingen sie mit Randgruppen um, wie wirtschafteten, aßen und feierten sie, und welche Rolle spielte die Religion? Diese Fragen sind nur ein kleiner Ausschnitt all dessen, was in Reinhards Buch behandelt wird. Hinzu kommen Abhandlungen über Rechtssysteme, Architektur, Freizeitgestaltung, kulturelle Leistungen, das Verhältnis zu Natur und Umwelt und vieles mehr.
All diese Facetten europäischen Daseins beschreibt Reinhard in plastischer Sprache (...) und mit einer Fülle von Details, die dem Buch schon fast enzyklopädische Züge verleihen. Aufschlussreiche Einzelheiten verknüpft Reinhard elegant mit großen historischen Prozessen wie der Entstehung des modernen Staates."
Christoph Peerenboom, General-Anzeiger, 24. Juni 2004
'Ein hochinteressanter Einblick in die Grundbedürfnisse des Menschen in der Geschichte - die Entwicklung Europas einmal aus einer anderen Perspektive. Das Buch ist für die deutsche Geschichtsschreibung sicherlich ein Glücksfall; es führt methodische Anregungen aus Frankreich und zahlreiche Einzeluntersuchungen elegant und kenntnisreich zu einer Kulturgeschichte Europas zusammen.
Stephan Füssel, Börsenblatt, 6. April 2004
'Reinhard gelingt es immer wieder, jenes Charakteristische herauszuarbeiten, das die Denkweisen und Selbstbilder der Menschen in den verschiedenen Epochen und Regionen der europäischen Moderne prägte, das ihnen Sinn und Ziel vorgab und europäische Lebenswelten verband. In drei großen Kapiteln stellt das Buch zunächst den Einzelnen vor, seine physischen Bedürfnisse wie seine kognitiven und kulturellen Verfassungen, dann seine sozialen Bezüge innerhalb gesellschaftlicher Ordnungen, schließlich die räumlichen und kulturellen Umwelten: Natur, Raum, Ethos, Religion, Zeit. Dabei werden Befunde und Beispiele geschickt verknüpft mit konzeptuellen und theoretischen Fragen, die den engeren Deutungsrahmen des Historikers immer wieder interdisziplinär weiten. Entwicklungslinien werden vielfach bis die Gegenwart hinein gezogen, um Kontinuitäten und Wandlungen in Gesellschaft und Kultur in der 'longue durée' verdeutlichen zu können. Und es wird konsequent ein europäischer Horizont aufgespannt, den Formenreichtum, Unterschiede und Prozesshaftigkeit kennzeichnen, aber auch die gemeinsame Prägung der 'Zivilisation Europa'. (...) Ein ebenso facettenreicher wie kompakter Überblick eines umfassend gebildeten Historikers."
Wolfgang Kaschuba, Die Zeit, 25. März 2004
'Es handelt sich um die Selbstdarstellung einer neuen Art der Historiographie, um eine Programmschrift, die mit Recht davon ausgeht, daß es nicht die methodologischen Fanfarensignale sind, die zählen, sondern die geduldige und fruchtbare Durchführung. Der Verfasser kennt den mißtrauischen Blick seiner Historikerkollegen; sie verlangen Belege, keine Konfessionen. Er nimmt darauf so viel Rücksicht, wie es sein Mammutprojekt überhaupt duldet; er bringt Details über Details; er zitiert eine ganz historische Bibliothek. Und für die Nichtfachleute transformiert er den gewaltigen Stoff in ein kulturhistorisches Lesebuch, wie weiland Oswald Spengler. Der Verfasser ist zu bewundern: Er hat keinen historischen Wälzer geschaffen, keinen Wackerstein, der im Bauch des Bildungsbürgers rumpelt und pumpelt; er faßt seine Ergebnisse elegant zusammen und stellt zugleich sein Verfahren in eine einzigen Anlauf dar.'
Kurt Flasch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. März 2004
'Vor fünf Jahren erst legte Wolfgang Reinhard eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas vor, die selbst den Schulhäuptern gegnerischer Orthodoxien Entzückensrufe entlockte. Ein Meisterwerk, lautete das einhellige Urteil der Fachgenossen über die 'Geschichte der Staatsgewalt'. Jetzt publiziert Reinhard ein neues gewaltiges Werk, meisterhaft wie das andere, aber anders beschaffen. In seiner Nüchternheit und Akribie, in seiner gedanklichen Strenge und seinem lakonischen Stil ist dieses Werk durch und durch deutsch und zugleich von weltoffener Eleganz, eine internationale Spitzenleistung - ohne Exzentrizitäten, ohne Geschwätzigkeit, immer präzise und uneitel auf den Punkt gebracht. (...) es ist ein Buch nicht nur für Fachleute, sondern ein Geschenk für jeden historisch interessierten Leser. Reinhard spricht direkt zu ihm. Sein Werk ist einerseits ein gigantischer Forschungsbericht zur historischen Anthropologie, stellenweise ergänzt um die Ergebnisse eigener Erkundungen. Andererseits ist es eine Enzyklopädie der ganzen Vielfalt des Lebens. (...) Für den Fachmann ist dieses Buch jedoch nicht nur als Kompendium unentbehrlich. Sein größter Verdienst resultiert aus dem methodischen Scharfsinn seines Autors.'
Tim B. Müller, Süddeutsche Zeitung, 22. März 2004
Inhalt:
Einleitung: Anthropologie und Anthropologien
I. Körper
1. Körper und Geschlecht
2. Sinne und Emotionen
3. Kleidung und Hygiene
4. Ernährung und Hunger
5. Gesundheit, Krankheit, Heilkunst
6. Lebensalter und Tod
II. Mitmenschen
1. Partnerschaft, Ehe, Familie
2. Kindheit und Jugend
3. Sozialisation, Erziehung, Bildung
4. Individuen und Gruppen
5. Politik und Recht
6. Schichtung und Mobilität
7. Randgruppen
8. Devianz und Strafe
9. Gewalt und Krieg
10. Kulturkontakte
III. Umwelten
1. Raum und Natur
2. Wirtschaft und Disziplin
3. Lebensqualität
4. Bauen und Wohnen
5. Kommunikationswelten
6. Transzendenz und Rationalität
7. Zeit und Geschichte
Anhang
Anmerkungen
Bibliographie
Abbildungsverzeichnis
Personenregister