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Das Motiv des Kopfüber in der bildenden Kunst läßt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Welche besondere Bedeutung aber hat es gerade am Ende des 20. Jahrhunderts? Jörg Traeger blickt zunächst auf die vorausgegangenen Kunstepochen und geht dann auf die speziellen Ausprägungen ein, die das Kopfüber-Motiv in der modernen Kunst - insbesondere in den neuen Medien - angenommen hat. Unter den zahlreichen, zum Teil farbigen Abbildungen, finden sich einige selten veröffentlichte Bilder. Die Kunst des 20. Jahrhunderts weist eine bemerkenswerte Besonderheit auf: die Vorliebe für das Thema der…mehr

Produktbeschreibung
Das Motiv des Kopfüber in der bildenden Kunst läßt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Welche besondere Bedeutung aber hat es gerade am Ende des 20. Jahrhunderts? Jörg Traeger blickt zunächst auf die vorausgegangenen Kunstepochen und geht dann auf die speziellen Ausprägungen ein, die das Kopfüber-Motiv in der modernen Kunst - insbesondere in den neuen Medien - angenommen hat. Unter den zahlreichen, zum Teil farbigen Abbildungen, finden sich einige selten veröffentlichte Bilder.
Die Kunst des 20. Jahrhunderts weist eine bemerkenswerte Besonderheit auf: die Vorliebe für das Thema der Verkehrung und für das Motiv des Kopfüber, z.B. im Werk von Joseph Beuys, Niki de Saint-Phalle, Georg Baselitz, Andy Warhol oder Bruce Nauman. Jörg Traeger geht dieser Besonderheit nach und sucht die Voraussetzungen dafür in früheren Kunstepochen. Dabei deckt er mythische, religiöse, philosophische sowie literarische Vorbilder auf und erschließt dem Leser die ganze Spannbreite von verschiedenen Bedeutungen. Dazu gehören Vorstellungen vom bedrohlichen Umschlagen der Normalität in ihr Gegenteil wie auch von der spielerischen Aufhebung der Schwerkraft. In einer abschließenden, konzentrierten Analyse der Kunst des späten 20. Jahrhunderts zeigt er, daß die Künstler das Motiv des Kopfüber vor allem dazu nutzten, einen skeptischen oder ironischen Blick auf die Welt bzw. auf die Kunst selbst zu richten. Damit spiegeln sich in diesem Motiv Wesensmerkmale der bildenden Kunst, die parallel auch in der Literatur und Philosophie am Ende des 20. Jahrhunderts zu beobachten sind.
Autorenporträt
Jörg Traeger, geb. 1942, ist Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Universität Regensburg und ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er veröffentlichte wichtige Arbeiten zur italienischen Renaissance, zur deutschen und französischen Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts sowie zur Ikonologie.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In der spät- und postmodernen Kunst des 20. Jahrhundert gibt es ein Faible für das Motiv des "Kopfüber", eine Vorliebe ganz allgemein für Verkehrung und Umpolung, wie Franz Zelger zu berichten weiß. Ein Phänomen, das Jörg Traeger in seiner Studie "Kopfüber. Kunst am Ende des 20. Jahrhunderts" unter die Lupe nimmt. In der "materialreichen, straffen und konzis geschriebenen Überblicksdarstellung" spüre Traeger zuerst die Voraussetzungen dieses Phänomens in früheren Jahrhunderten auf - von der Antike über das christliche Bilddenken in Mittelalter, Renaissance und Barock sowie die Zeit der romantischen Umwälzung um 1800 bis zur klassischen Moderne -, um dann seinen Blick auf die Kunst des späten 20. Jahrhunderts zu richten, berichtet Zelger. Dabei gehe er insbesondere auf Fragen ein, die das verkehrte Bild, insbesondere bei Baselitz, und die Umkehrung der idealistischen Hierarchie, etwa bei Beuys, aufwerfen. Im weiteren widme er sich auch Künstlern wie Piero Manzoni, Gerhard Richter, Walter De Maria und Jonathan Borofsky sowie Nam June Paik, Bruce Nauman, Gary Hill und Bill Viola.

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