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Dieses Buch bietet einen glänzend geschriebenen Überblick über die Literatur der griechischen Antike und wendet sich vorrangig an Nicht-Fachleute und Studierende. Nach einer kurzen Einführung in die Ereignisgeschichte und die literarischen Wesenszüge der jeweiligen Epoche, lernt man die Orte der Literatur (Symposien, Feste, Höfe, Schulen) und die jeweiligen Autoren sowie ihre Werke kennen. Der Band wird abgerundet durch eine Auswahlbibliographie und ein ausführliches Register.

Produktbeschreibung
Dieses Buch bietet einen glänzend geschriebenen Überblick über die Literatur der griechischen Antike und wendet sich vorrangig an Nicht-Fachleute und Studierende. Nach einer kurzen Einführung in die Ereignisgeschichte und die literarischen Wesenszüge der jeweiligen Epoche, lernt man die Orte der Literatur (Symposien, Feste, Höfe, Schulen) und die jeweiligen Autoren sowie ihre Werke kennen. Der Band wird abgerundet durch eine Auswahlbibliographie und ein ausführliches Register.
Autorenporträt
Martin Hose ist Professor für Klassische Philologie (Gräzistik) an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.04.2000

Das Leben lesen
Martin Hoses „Kleine griechische Literaturgeschichte”
Es gibt sie wie Sand am ionischen und mediterranen Meer, die Spezialarbeiten zur griechischen Literatur. Ihre Geschichte aber wird nur alle heiligen Zeiten geschrieben – schon deshalb ist die „Kleine griechische Literaturgeschichte” des Münchner Gräzisten Martin Hose ein buchenswertes Ereignis. Auf 250 Seiten einem Flusslauf zu folgen, der durch eine Zeitlandschaft von zwölfeinhalb Jahrhunderten strömt, scheint unmögliche. Der Verfasser macht es möglich. Dabei verzichtet er sogar auf die Erleichterungen, die manche seiner Vorläufer sich gönnten: die griechische Literatur in der römischen Kaiserzeit, als der Strom sehr breit wurde, nur abgekürzt darzustellen oder gar die griechisch-christliche Literatur ganz wegzulassen.
Im Gegenteil: Diesen oft vernachlässigten Gebieten wendet Martin Hose besonders große Aufmerksamkeit zu. So kann sich der Leser über Aelius Aristides, einen Hauptvertreter der sogenannten Zweiten Sophistik im zweiten nachchristlichen Jahrhundert, ausreichend informieren, dessen Reden ins Uferlose gehen (allein die sechs „Heiligen Reden” erwuchsen aus Aufzeichnungen über Träume, die etwa den zwanzigfachen Umfang der Ilias hatten). Im fünften Jahrhundert schrieb Nonnos in einer Art Torschlusspanik (im Jahr 529 ließ Kaiser Justinian die Akademie schließen) die 48 Bücher seiner „Dionysiaka”, die voluminöseste antike Dichtung überhaupt.
Hier muss die literaturgeschichtliche Behandlung die Lektüre des Originals ersetzen. Wenn es aber um die wesentlichen Werke geht – Homers Epen, die archaische Lyrik, die attische Tragödie und Komödie, Platons Dialoge –, weckt Martin Hoses Darstellung Lust nach ihnen selbst. Allerdings: Was heißt „wesentlich”? Eine gewisse Zurückhaltung, das historisch Erfasste zu werten, fällt auf und entspricht wohl dem altphilologischen Zeitgeist. Andererseits bewahrt die Kürze der Beschreibung vor einem Ertrinken des einzelnen Phänomens in positivistischer Gerechtigkeit. Mit dem Zurücktreten des Klassisch-Kanonischen hängt die größere Bedeutung zusammen, die dem „situativen Kontext” des Werks zugemessen wird. Das griechische Kunstgebilde hängt nicht wie Mörikes Lampe im leeren Raum, „selig in ihm selbst”. Es hat seinen Ort in Einrichtungen der Lebenswelt; oft gehört es ins Symposion.
Erst im Hellenismus löst es sich aus dieser funktionalen Bindung. Rückwirkend wurden nun auch die klassischen Texte nach rein literarischen Merkmalen klassifiziert, etwa nach der Gattungszugehörigkeit. So kam es zu beliebten Konstruktionen: dem Hervorgehen des Logos aus dem Mythos, dem Erwachen des Individuums, der „Entdeckung des Geistes”. Im Licht der aktuellen Forschung sind sie nicht oder nur teilweise haltbar.
So teilt Hose seine Literaturgeschichte nach den Institutionen ein, die jeweilige literarische Produktion prägten: die aristokratische Festkultur (Archaik), die Polis (Klassik), der Hof (Hellenismus), die Schule (Kaiserzeit). Der Bildungsbetrieb stellte „das kulturelle Kraftzentrum der griechischen Welt in der Kaiserzeit” dar – der Schule vor allem verdanken wir also das Überleben der antiken Literatur. Das sollte den forschen Bildungspolitikern von heute zu denken geben.
ALBERT VON SCHIRNDING
MARTIN HOSE: Kleine griechische Literaturgeschichte. Von Homer bis zum Ende der Antike. C. H. Beck (Beck’sche Reihe 1326). München 1999, 261 S. , 24 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hose hat das Unmögliche möglich gemacht und eine Geschichte der griechischen Literatur geschrieben, die auf 250 Seiten passt, ohne Wesentliches auszulassen, konstatiert ein beeindruckter Albert von Schirnding. Selbst die griechische Literatur aus der römischen Kaiserzeit und die griechisch christliche Literatur würden angemessen gewürdigt. Besonders gefallen hat von Schirnding jedoch, dass Hose die einzelnen Werke nicht - wie sonst üblich - nach literarischen Merkmalen sortiert, sondern nach den Institutionen, die sie geprägt haben, z.B. Polis, Hof, Schule. Da macht es dann auch nichts, dass der Autor nur mit einer "gewissen Zurückhaltung" wertet. Hose "weckt Lust", die wesentlichen Werke zu lesen, resümiert von Schirnding. Besseres kann man von einer Literaturgeschichte nicht sagen.

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