Ein wirklich tolles Buch, unbedingt lesenswert!
Miyax/ Julie, ein dreizehnjähriges Inuitmädchen flieht aus der Kinderehe mit Daniel. Sie läuft in die arktische Tundra hinaus und verirrt sich, beinahe wäre sie verhungert, denn das Leben hier ist hart. Nur die Stärksten und Anpassungsfähigsten
überleben, ein uralter Grundsatz der Natur, der in dieser Umgebung besonders gilt.
Aber Miyak hat viel…mehrEin wirklich tolles Buch, unbedingt lesenswert!
Miyax/ Julie, ein dreizehnjähriges Inuitmädchen flieht aus der Kinderehe mit Daniel. Sie läuft in die arktische Tundra hinaus und verirrt sich, beinahe wäre sie verhungert, denn das Leben hier ist hart. Nur die Stärksten und Anpassungsfähigsten überleben, ein uralter Grundsatz der Natur, der in dieser Umgebung besonders gilt.
Aber Miyak hat viel von dem, was man für ein Überleben benötigt, von ihrem Vater Kapugen gelernt, und so findet sie einen Weg...sie sucht die Nähe eines Wolfsrudels, beobachtet die Tiere genau und lernt, sich mit ihnen zu verständigen. Als der Anführer des Rudels sie schließlich akzeptiert, teilen die Wölfe ihre Jagdbeute mit ihr.
In diesem Jugendbuch erfährt man sehr viel...über Wölfe und ihr Verhalten, über die Arktis, die Tier und Pflanzenwelt dort und auch, wie die dort ursprünglich lebenden Menschen, die Inuit, es geschafft haben, hier zu (über)leben.
In diesem Zusammenhang kommt es einem dann auch ein wenig komisch vor, wenn in der Geschichte über ein Forschungslaboratorium berichtet wird. Die Blassgesichter, wie die Inuit die Weißen nennen, studieren dort die Arktis. Aus aller Welt kommen Wissenschaftler dorthin, um die Welt des Ewigen Eises zu erforschen. Man weiß schon eine ganze Menge über das Leben bei polaren Temperaturen...
Wirklich? Wenn man nur einige Seiten vorher im Buch erfahren hat, wie genau die Ureinwohner ihre Umgebung, ihren Lebensraum "erforscht" haben. Wie es selbst ein dreizehnjähriges Mädchen, ohne Hilfe anderer Menschen schafft, dort zu überleben. Welche genaue Beobachtungsgabe dazu gehört, die Dinge und Zusammenhänge zu verstehen (etwa wenn Miyak weiß, dass es Lemminge nur in gewissen Zyklen gibt, etc.)
Ein tolles Buch, mit sehr viel Fachwissen über die arktischen Bewohner, geschrieben, welches wieder einmal deutlich macht, wie wenig wir Blassgesichter wirklich von der Welt verstehen!
Einziger, winziger Kritikpunkt in diesem Fall wäre, dass hier im Zusammenhang mit den Inuit über "Eskimos" gesprochen wird. Diese Bezeichnung ist heutzutage sicher nicht mehr zeitgemäß. Gut, das Buch wurde bereits in den siebziger Jahren erstmals veröffentlicht, aber solche "Fehler" hätte man bei einer Neubearbeitung vielleicht entfernen können!
Noch eine kurze Anmerkung...der Stil, in dem dieses Buch geschrieben ist, wirkt vielleicht zunächst etwas ungewohnt. Man benötigt einige Seiten, um "hereinzukommen". Aber es lohnt sich wirklich, unbedingt weiterlesen!