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Neue Einblicke in die verborgene Welt der Geheimdienste – spannender als jeder Agententhriller!
Der Bundesnachrichtendienst ist ein elitärer Geheimdienst, der nach Ansicht des Ex-Agenten Norbert Juretzko keine wirkliche Existenzberechtigung mehr hat. Mit großer Offenheit enthüllt der Insider Details über das Innenleben der wichtigsten deutschen Spionagebehörde, die sich als »Staat im Staat« regelrecht verselbstständigt hat: Er zeigt auf, wie sich Agenten mit inkompetenten, dilettantischen Aktionen oft am Rande der Legalität bewegen und letztendlich ihren gesellschaftlichen Nutzen vollkommen…mehr

Produktbeschreibung
Neue Einblicke in die verborgene Welt der Geheimdienste – spannender als jeder Agententhriller!

Der Bundesnachrichtendienst ist ein elitärer Geheimdienst, der nach Ansicht des Ex-Agenten Norbert Juretzko keine wirkliche Existenzberechtigung mehr hat. Mit großer Offenheit enthüllt der Insider Details über das Innenleben der wichtigsten deutschen Spionagebehörde, die sich als »Staat im Staat« regelrecht verselbstständigt hat: Er zeigt auf, wie sich Agenten mit inkompetenten, dilettantischen Aktionen oft am Rande der Legalität bewegen und letztendlich ihren gesellschaftlichen Nutzen vollkommen aus den Augen verloren haben. Eine schonungslose Bestandsaufnahme...

Bereits in seinem Bestseller „Bedingt dienstbereit“ hat Juretzko Aufsehen erregende Informationen über Spionageoperationen, Pleiten, Pech und Pannen der BND-Agenten ins öffentliche Bewusstsein katapultiert. In seinem neuen Buch nimmt er nun die Behörde selbst ins Visier und gibt Einblick in die sonst verborgenen Strukturen und Arbeitsweisen eines der wichtigsten deutschen Geheimdienste. Anhand zahlreicher unglaublicher Fallgeschichten und bizarrer Diensterlebnisse aus dem Agentenalltag macht er unmissverständlich klar, dass der BND inzwischen zu einer Art Abenteuerspielplatz geworden ist, dessen Eigenleben groteske Formen angenommen hat.

Autorenporträt
Norbert Juretzko, geb. 1953, war ab 1984 Berufsoffizier und bis Ende 1999 beim BND tätig. Er wurde mehrfach für seine Dienste ausgezeichnet und trat am 1. Januar 2000 aus gesundheitlichen Gründen in den frühzeitigen Ruhestand.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2006

Trübe Asse
Norbert Juretzko breitet trotzig seine BND-Anekdoten aus

Norbert Juretzko, ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes, hat in den letzten Jahren einige Gerichtssäle kennengelernt. Denn er soll seinen früheren Arbeitgeber hintergangen und dem Auslandsgeheimdienst Geld veruntreut haben. Ein Münchener Gericht hat den früheren Offizier verurteilt. Wofür genau, das weiß man nicht, weil die Urteilsbegründung geheim ist. In Leipzig verhandelt derzeit das Bundesverwaltungsgericht in seiner Sache. Juretzko soll dem BND mehr als dreihunderttausend Euro zurückzahlen. Angeblich hat er sie für Auskünfte eines russischen Informanten bekommen, den es gar nicht gab. Juretzko bestreitet das. Über den Gang des Verfahrens weiß man wenig, denn das Gericht meidet die Öffentlichkeit. In den offenen Verfahrensteilen kann man erleben, wie der Richter den Hausjuristen des Nachrichtendienstes gelegentlich korrigierend die Grundlagen des Rechtsstaates erläutern muß - beispielsweise das Recht aller Verfahrensbeteiligten auf Einsicht in die Gerichtsakten.

Während sich das Leipziger Verfahren hinschleppt, steht Juretzko derzeit in Berlin vor der 25. Großen Strafkammer, weil er in seinem ersten Buch ("Bedingt dienstbereit") Geheimnisse verraten habe. Das behaupten der BND und der Staatsanwalt. Welche Geheimnisse das sein sollen, ergründet man nicht. Über die Zeugen vom BND, die den Vorwurf belegen sollen, kann man wenig sagen: Ihre Namen sind falsch, ihre Aussagen meist geheim.

Der Bundesnachrichtendienst entsendet zu den Verhandlungstagen einen oder mehrere heimliche Prozeßbeobachter nach Berlin-Moabit. Die sind manchmal gekleidet wie Hobbyangler - kurzärmeliges kariertes Hemd, beige Trekkinghose mit praktischen Seitentaschen, geländegängiges Schuhwerk - sie tragen schwere Fliegeruhren und notieren in blaue Kladden, was vor Gericht gesagt wird. Wenn man sie fragt, ob sie Journalisten seien, laufen sie weg. Das Kriminalgericht betreten sie durch den Polizeieingang. Ein anderer Prozeßbeobachter, man kennt ihn als Rechtsanwalt, darf nicht sagen, wer ihn schickt.

Juretzko hat derweil ein zweites Buch geschrieben: "Im Visier". Es handelt sich um eine Art trotziger Anekdotensammlung zu den innerbetrieblichen Gepflogenheiten beim BND. Dabei erfährt man von allerlei Laxheiten im Umgang mit dem geltenden Recht, von den Schnapsideen der bayerischen Geheimbürokratie. Außerdem erhält der Leser abermals einige nebulöse Hinweise zum Fall Foertsch. Juretzko folgte Mitte der neunziger Jahre Hinweisen, der einflußreiche BND-Abteilungsleiter Foertsch, der Vertraute der Politik und der Journalisten, sei in Wahrheit ein Agent des russischen Geheimdienstes. Der Verdacht führte zu langen Untersuchungen, Foertsch wurde von den eigenen Observanten abgehört und ausspioniert. Am Ende fehlte jeder Beweis. Foertsch ging dennoch bald in den Ruhestand. Die Wunden jener Krise heilen schlecht.

Die heutigen Querelen im und um den BND sind ohne dieses Desaster des Dienstes nicht zu verstehen. Juretzko seinerseits wurde dann beschuldigt, er habe die Vorwürfe gegen Foertsch erfunden, um seine eigenen kriminellen Machenschaften zu vertuschen. Dagegen wehrt er sich mit seinen Büchern. Er verfaßt sie ausgerechnet mit einem Co-Autor, der früher auch für den "Focus" tätig war und inzwischen als BND-Zuträger schwer belastet wird. Die Lektüre des Buches ist ganz ungeeignet, das Vertrauen in den Dienst zu stärken. Offenbar führen aber auch Verärgerung und Revanchegelüste dem früheren Geheimdienstler kapitelweise die Feder. Das hilft nicht bei der Lichtung des Intrigendschungels. Juretzkos einseitige Angaben kann man ebensowenig prüfen wie die Vorwürfe gegen ihn. Am Ende bleiben neue Fragen und weniger Antworten als zuvor.

PETER CARSTENS

Norbert Juretzko mit Wilhelm Dietl: Im Visier. Ein Ex-Agent enthüllt die Machenschaften des BND. Heyne Verlag. München 2006. 288 S., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Verhalten äußert sich Rezensent Peter Carstens über dieses Buch von Norbert Juretzkos, eines ehemaligen Mitarbeiters des Bundesnachrichtendienstes. Er sieht darin vor allem eine "Art trotziger Anekdotensammlung" über die internen Gepflogenheiten des BND. Die Informationen, die Juretzko über dessen "Machenschaften", Schludrigkeiten und Intrigen ausbreitet, sind nach Ansicht Carstens nicht gerade dazu angetan, das Vertrauen zum Geheimdienst zu festigen. Andererseits kann er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Juretzko beim Verfassen seines Werks durchaus von wütenden Rachegedanken gegen den Dienst geleitet war. Letztlich bleibt für Carstens das meiste nebulös - zumal der Rezensent weder die einseitigen Angaben des Autors, noch die Vorwürfe gegen ihn überprüfen kann.

© Perlentaucher Medien GmbH