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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeit, in der Theodor Storm lebte (vgl. Rothmann, 176-180), war gekennzeichnet durch den immensen wirtschaftlich-industriellen Aufschwung, den die expansive Industrialisierung Europas mit sich brachte. In den Bereichen Physik, Psychologie und der entwicklungsgeschichtlichen Biologie konnten darüber hinaus neue naturwissenschaftliche Erkenntnisformen gewonnen werden. Die technische Auswertung der Naturwissenschaften…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeit, in der Theodor Storm lebte (vgl. Rothmann, 176-180), war gekennzeichnet durch den immensen wirtschaftlich-industriellen Aufschwung, den die expansive Industrialisierung Europas mit sich brachte. In den Bereichen Physik, Psychologie und der entwicklungsgeschichtlichen Biologie konnten darüber hinaus neue naturwissenschaftliche Erkenntnisformen gewonnen werden. Die technische Auswertung der Naturwissenschaften begünstigte die angelaufene industrielle Revolution und damit den Aufschwung der bürgerlichen Großindustrie und des Kapitalismus. Allmählich setzte sich ein Wirklichkeitsverständnis für die Errungenschaften der Aufklärung ein und das bürgerliche Weltbild entstand.Auch politisch-gesellschaftliche Aktivitäten prägten diese Zeit des Wandels: Mit der Reichsgründung 1871 ging der Traum von der politischen Einheit Deutschlands in Erfüllung. In die Flaute der Ereignislosigkeit der Restaurationsphase nach der gescheiterten 48er-Revolution kam damit Aufbruchsstimmung. Das dynamische Lebensgefühl der sich anschließenden Gründerphase weckte gestalterische Kräfte und entfesselte starke Handlungsimpulse in den Bereichen in Politik, Wirtschaft und Kunst.Das, was unser heutiges Fortschrittsdenken und Technikvertrauen ausmacht, hat seine Wurzeln demnach in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Obwohl die heutige Welt scheinbar keine Rätsel mehr birgt, erfreuen sich Geschichten, die irrationale und übernatürliche Phänomene thematisieren, großer Beliebtheit. Die Tatsache, dass solche Geschichten heute weniger in traditionellen oralen Erzählsituationen denn mittels Kino oder Hörbuch weitergegeben werden, scheint dem Verlangen nach Spuk keinen Abbruch zu tun. Der Wunsch, Gruselgeschichten zu hören, war auch vielen der Zeitgenossen Theodor Storms eigen. Betrachtet man den Zeitgeist des Realismus, der diese Menschen umgetrieben haben muss, mag dies seltsam anmuten, befand man sich doch in einer rasanten Um- und Aufbruchsepoche in Richtung Zukunft. Doch ausgerechnet Storms Alterswerk "Der Schimmelreiter", das erst 1888 fertiggestellt wurde, weist genug phantastische Spukelemente auf, um die Frage nach einem anachronistischen Widerspruch zu stellen. Wie gezeigt werden wird, entkräftigt Storm einen solchen Vorwurf mit "Der Schimmelreiter", indem er sich mit Hilfe diverser erzählstrategischer Mittel bezüglich der Spukelemente ins Reich der Ambiguitäten rettet.