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Ein Handbuch und spiritueller Wegweiser mit Coelhos eigenen Reflexionen und denjenigen seiner persönlichen Wegbegleiter, die von Sun Tsu und Lao Tse über das I Ging, Gandhis Schriften und Herrigels Zen in der Kunst des Bogenschießens bis zu chassidischen Meditationen, islamischen Weisheitsbüchern und christlichen Pilgerlegenden uns Mut und Lust machen, jenseits der Alltagsverstrickungen unser Schicksal anzupacken, den eigenen Lebenstraum zu finden und beharrlich dafür zu kämpfen.

Produktbeschreibung
Ein Handbuch und spiritueller Wegweiser mit Coelhos eigenen Reflexionen und denjenigen seiner persönlichen Wegbegleiter, die von Sun Tsu und Lao Tse über das I Ging, Gandhis Schriften und Herrigels Zen in der Kunst des Bogenschießens bis zu chassidischen Meditationen, islamischen Weisheitsbüchern und christlichen Pilgerlegenden uns Mut und Lust machen, jenseits der Alltagsverstrickungen unser Schicksal anzupacken, den eigenen Lebenstraum zu finden und beharrlich dafür zu kämpfen.
Autorenporträt
Paulo Coelho, geboren 1947 in Rio de Janeiro, lebt mit seiner Frau Christina Oiticica in Genf. Alle seine Romane, insbesondere ¿Der Alchimist¿, ¿Veronika beschließt zu sterben¿ und ¿Elf Minuten¿, wurden Weltbestseller, in 88 Sprachen übersetzt und über 320 Millionen Mal verkauft. Die Themen seiner Bücher regen zum Nachdenken an und dazu, den eigenen Weg zu suchen.
Rezensionen
»Coelho berührt mit seiner einfachen, schnörkellosen Sprache, die ungeheuer fesseln und begeistern kann, Menschen in ihrem Innersten.«
"Coelho hat den Erfolg nicht gesucht. Seine Bücher schreibt er für sich selbst. Sie sind ein Stück seines eigenen Weges nach Sinnsuche. Und es gelingt ihm, bei seinen Lesern eine Saite klingen zu lassen, die gehört werden will: ihre Ketten zu sprengen und ihren Träumen zu folgen."
(Carl D. Goerdeler, Neue Zürcher Zeitung.)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.11.2001

Nur keine Reue
Paulo Coelho verteilt Lebensweisheiten · Von Elmar Schenkel

Wir haben immer mehr Informationen, doch geht uns das Wissen abhanden, diese sinnvoll zu verbinden. Paradoxerweise entnetzt das Internet global die Traditionen, um sie dann neu zu verschmelzen zu einem Ich-weiß-nicht-was-soll-es-bedeuten. So entsteht ein Schwebezustand zwischen Ignoranz und Sinnbedürfnis, eine Lücke. Lücken sind potentiell kreative Momente. Sie rufen nach Weisheit. Die vornehmste Aufgabe der Zeit jedoch besteht darin, aus Lücken Marktlücken zu machen. Diese Erkenntnis hat seit einigen Jahren der Brasilianer Paulo Coelho auf bemerkenswerte Weise umgesetzt, vor allem in seinem Bestseller "Der Alchimist", einem geschickt aufbereiteten Sammelsurium an Weisheitstraditionen. Ein Buch, das sicher manchen Strandurlaub erhöht und manche Seele vertieft hat, so daß man sich nach der Lektüre verwundert fragte: Da war doch was?

Nun gibt uns der Meister also ein Handbuch fürs Leben. Vor einigen Jahren ließ eine süddeutsche Versicherung die Schadensfälle mit technischen Geräten untersuchen. Man kam zu dem Ergebnis, daß das Problem in gut der Hälfte der Fälle nicht auf die Geräte, sondern die Gebrauchsanleitungen zurückzuführen ist. Ob es sich um die Bedienung von Heizungen, Staubsaugern oder Möbelsystemen handelt, im allgemeinen liegt die wesentliche Funktion solcher Anleitungen und Handbücher darin, den Benutzer zu verwirren und zu täuschen. Wie erst, wenn es sich um eine Gebrauchsanweisung für das größte aller Systeme, das Leben, handelt? Wie bei solchen Anleitungen üblich, besticht immer die Sprache, in diesem Fall der doppelte Genitiv des Titels. Doch wer ist eigentlich gemeint mit dem Krieger des Lichts? Nun, der Krieger weiß es selbst nicht so genau, wer er ist und was er will. Das beruhigt uns, denn eigentlich geht es uns nicht anders.

Der Krieger lächelt und schweigt oft bedeutungsvoll, manchmal wiederum redet er gern und viel und weiß nicht, warum. Er mag die kurzen, man hätte beinah gesagt, aphoristisch verkürzten Wahrheiten, wäre da nicht jener andere Lichtkrieger namens Lichtenberg, der die Welt und sich auf ganz andere, nämlich ehrlichere Art bekriegte. Unser Krieger jedoch weiß, daß er für eine gute Sache kämpft, das Licht, doch bevor er weiß, wo und was es ist, nimmt er erst mal einen Fototermin wahr: niederknien am Strand bei Sonnenuntergang. Während ihn die Strahlen des untergehenden Himmelskörpers in ein versöhnliches Licht senken - ähnlich den Heiligenbildern, die der Autor Coelho zur Meditation auf seiner Website anbietet -, beginnt er zu wissen. In Demut und Dankbarkeit geht er seinen Weg, denn er weiß, was er will. Oder vielleicht doch nicht, aber er weiß zumindest dies: Ein Krieger des Lichts "braucht keine Erklärungen abzugeben". Er scheint das chinesische Weisheitsbuch "I Ging" zu kennen, zumindest behauptet er, daß dessen wichtigste Wahrheit laute: Beharrlichkeit.

So einfach geht es nun doch nicht, denn das "I Ging" kennt viele Zustände und Bewegungen, und es kann vorkommen, daß es gerade von Beharrlichkeit abrät. Aber der Krieger des Lichts kennt auch seinen Gandhi und seinen Saint-Exupéry, der die Sterne, den Wind und den Sand in die bürgerliche Wohnstube streute. Der Krieger des Lichts kämpft und leidet, doch weiß er nicht so recht, für was. Will er ein besserer Mensch werden? Auf keinen Fall will er bereuen, denn Reue zerstört. Er ist umweltbewußt, denn er weiß, welche Welt er seiner fünften Generation hinterläßt. Wüßte er doch mehr über die nächste oder auch das nächste, zum Beispiel sich selbst. Einst muß er nämlich verletzt worden sein, doch auf das Recht der Rache verzichtet er großmütig. Statt dessen sinnt er auf Heldentaten, die denen zu Ohren kommen sollen, die ihn einst verletzt haben.

Hätte der Krieger sich hingesetzt und einen kitschigen Roman geschrieben, es wäre ihm allemal verziehen worden, ja, man hätte ihn darum geliebt. Doch er hat die Aufplusterungen seines Ego zu einer Gebrauchsanweisung für das richtige Leben im falschen mißbraucht. Es sind ja viele richtige Intuitionen in diesem Buch, aber sie werden vermurkst, weil sie nach Anerkennung streben. Er will zuviel auf einmal, er will sich finden, er will gehört werden, und dazu glaubt er, pathetisch sprechen zu müssen. So füllen sich die Seiten mit Erbaulichkeiten, die man sich getrost als Bildschirmschoner auf den Monitor des Ich aufziehen kann. Soft- und Hardware bleiben unverändert. Das Problem ist nämlich: Dieser Krieger ist gar kein Krieger, sondern nur ein Intellektueller, der gern ein solcher wäre. Und der, so schrieb Max Frisch, ist "der arme Mann, der nicht tut, was er redet, und der daran leidet, daß ihm seine Tatunfähigkeit stets bewußt ist".

Paulo Coelho: "Handbuch des Kriegers des Lichts". Aus dem Portugiesischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes Verlag, Zürich 2001. 152 S., geb., 24,90 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Paulo Coehlo hat "die Aufplusterung seines Ego" zu einer Gebrauchsanweisung für das richtige Leben im falschen missbraucht, ärgert sich Rezensent Elmar Schenkel. Hätte der Autor seine Einsichten in die Funktionsweisen "des größten aller Systeme, das Leben" zu einem kitschigen Roman verarbeitet: der Rezensent hätte ihm verziehen. Hier aber füllen sich in (und vor allem vor) den Augen des Rezensenten die Seiten mit Erbaulichkeiten, "die man sich getrost als Bildschirmschoner auf den Monitor des Ichs" aufziehen könne. Dabei ist der Rezensent mehr als wohlwollend: es seien ja viele richtige Intuitionen in dem Buch, doch die würden leider ziemlich "vermurkst". Und dann muss auch noch ein ziemliches Pathos die Restwerte des Buch an Verträglichkeit in die Minuszone reißen.

© Perlentaucher Medien GmbH
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.11.2001

Nur keine Reue-Paulo Coelho verteilt Lebensweisheiten.
Von Elmar Schenkel

Wir haben immer mehr Informationen, doch geht uns das Wissen abhanden, diese sinnvoll zu verbinden. Paradoxerweise entnetzt das Internet global die Traditionen, um sie dann neu zu verschmelzen zu einem Ich-weiß-nicht-was-soll-es-bedeuten. So entsteht ein Schwebezustand zwischen Ignoranz und Sinnbedürfnis, eine Lücke. Lücken sind potentiell kreative Momente. Sie rufen nach Weisheit. Die vornehmste Aufgabe der Zeit jedoch besteht darin, aus Lücken Marktlücken zu machen. Diese Erkenntnis hat seit einigen Jahren der Brasilianer Paulo Coelho auf bemerkenswerte Weise umgesetzt, vor allem in seinem Bestseller "Der Alchimist", einem geschickt aufbereiteten Sammelsurium an Weisheitstraditionen. Ein Buch, das sicher manchen Strandurlaub erhöht und manche Seele vertieft hat, so daß man sich nach der Lektüre verwundert fragte: Da war doch was?

Nun gibt uns der Meister also ein Handbuch fürs Leben. Vor einigen Jahren ließ eine süddeutsche Versicherung die Schadensfälle mit technischen Geräten untersuchen. Man kam zu dem Ergebnis, daß das Problem in gut der Hälfte der Fälle nicht auf die Geräte, sondern die Gebrauchsanleitungen zurückzuführen ist. Ob es sich um die Bedienung von Heizungen, Staubsaugern oder Möbelsystemen handelt, im allgemeinen liegt die wesentliche Funktion solcher Anleitungen und Handbücher darin, den Benutzer zu verwirren und zu täuschen. Wie erst, wenn es sich um eine Gebrauchsanweisung für das größte aller Systeme, das Leben, handelt? Wie bei solchen Anleitungen üblich, besticht immer die Sprache, in diesem Fall der doppelte Genitiv des Titels. Doch wer ist eigentlich gemeint mit dem Krieger des Lichts? Nun, der Krieger weiß es selbst nicht so genau, wer er ist und was er will. Das beruhigt uns, denn eigentlich geht es uns nicht anders.

Der Krieger lächelt und schweigt oft bedeutungsvoll, manchmal wiederum redet er gern und viel und weiß nicht, warum. Er mag die kurzen, man hätte beinah gesagt, aphoristisch verkürzten Wahrheiten, wäre da nicht jener andere Lichtkrieger namens Lichtenberg, der die Welt und sich auf ganz andere, nämlich ehrlichere Art bekriegte. Unser Krieger jedoch weiß, daß er für eine gute Sache kämpft, das Licht, doch bevor er weiß, wo und was es ist, nimmt er erst mal einen Fototermin wahr: niederknien am Strand bei Sonnenuntergang. Während ihn die Strahlen des untergehenden Himmelskörpers in ein versöhnliches Licht senken - ähnlich den Heiligenbildern, die der Autor Coelho zur Meditation auf seiner Website anbietet -, beginnt er zu wissen. In Demut und Dankbarkeit geht er seinen Weg, denn er weiß, was er will. Oder vielleicht doch nicht, aber er weiß zumindest dies: Ein Krieger des Lichts "braucht keine Erklärungen abzugeben". Er scheint das chinesische Weisheitsbuch "I Ging" zu kennen, zumindest behauptet er, daß dessen wichtigste Wahrheit laute: Beharrlichkeit.

So einfach geht es nun doch nicht, denn das "I Ging" kennt viele Zustände und Bewegungen, und es kann vorkommen, daß es gerade von Beharrlichkeit abrät. Aber der Krieger des Lichts kennt auch seinen Gandhi und seinen Saint-Exupéry, der die Sterne, den Wind und den Sand in die bürgerliche Wohnstube streute. Der Krieger des Lichts kämpft und leidet, doch weiß er nicht so recht, für was. Will er ein besserer Mensch werden? Auf keinen Fall will er bereuen, denn Reue zerstört. Er ist umweltbewußt, denn er weiß, welche Welt er seiner fünften Generation hinterläßt. Wüßte er doch mehr über die nächste oder auch das nächste, zum Beispiel sich selbst. Einst muß er nämlich verletzt worden sein, doch auf das Recht der Rache verzichtet er großmütig. Statt dessen sinnt er auf Heldentaten, die denen zu Ohren kommen sollen, die ihn einst verletzt haben.

Hätte der Krieger sich hingesetzt und einen kitschigen Roman geschrieben, es wäre ihm allemal verziehen worden, ja, man hätte ihn darum geliebt. Doch er hat die Aufplusterungen seines Ego zu einer Gebrauchsanweisung für das richtige Leben im falschen mißbraucht. Es sind ja viele richtige Intuitionen in diesem Buch, aber sie werden vermurkst, weil sie nach Anerkennung streben. Er will zuviel auf einmal, er will sich finden, er will gehört werden, und dazu glaubt er, pathetisch sprechen zu müssen. So füllen sich die Seiten mit Erbaulichkeiten, die man sich getrost als Bildschirmschoner auf den Monitor des Ich aufziehen kann. Soft- und Hardware bleiben unverändert. Das Problem ist nämlich: Dieser Krieger ist gar kein Krieger, sondern nur ein Intellektueller, der gern ein solcher wäre. Und der, so schrieb Max Frisch, ist "der arme Mann, der nicht tut, was er redet, und der daran leidet, daß ihm seine Tatunfähigkeit stets bewußt ist". Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

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