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"Der große Stil entsteht, wenn das Schöne den Sieg über das Ungeheure davon trägt", postulierte Friedrich Nietzsche. Doch kaum ein anderer Begriff bereitet der ästhetischen Debatte ähnliche Probleme wie der Stil. Als ein Prinzip, das sich auf Künstlichkeit und Schein gründet, geriet der Stil zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Verdacht der Antiquiertheit. Karl Heinz Bohrers Essays verteidigen das Prinzip des Stils als Voraussetzung künstlerischen Ausdrucks - und finden gerade in Nietzsches Reflexionen über den Stil die Grundlagen der Moderne. Und sie benennen die Defizite einer Gesellschaft,…mehr

Produktbeschreibung
"Der große Stil entsteht, wenn das Schöne den Sieg über das Ungeheure davon trägt", postulierte Friedrich Nietzsche. Doch kaum ein anderer Begriff bereitet der ästhetischen Debatte ähnliche Probleme wie der Stil. Als ein Prinzip, das sich auf Künstlichkeit und Schein gründet, geriet der Stil zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Verdacht der Antiquiertheit. Karl Heinz Bohrers Essays verteidigen das Prinzip des Stils als Voraussetzung künstlerischen Ausdrucks - und finden gerade in Nietzsches Reflexionen über den Stil die Grundlagen der Moderne. Und sie benennen die Defizite einer Gesellschaft, die im Namen einer überschätzten Authentizität glaubt, auf Stil verzichten zu können.
Autorenporträt
Karl Heinz Bohrer, 1932 in Köln geboren, 2021 in in seiner Wahlheimat London gestorben, war 1984-1997 Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Bielefeld und seit 2003 Visiting Professor an der Stanford University. Von 1984 bis 2012 war er Herausgeber des MERKUR. Im Carl Hanser Verlag erschienen zuletzt: Selbstdenker und Systemdenker. Über agonales Denken (EA, 2011),Granatsplitter. Erzählungen einer Jugend (2012), Ist Kunst Illusion? (EA, 2015) und Imaginationen des Bösen. Zur Begründung einer ästhetischen Kategorie (EA, 2016).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

"Entspannter könnte das aussehen", ruft Ludger Lütkehaus Karl-Heinz Bohrer in einer Paraphrase von Nietzsches Parodie auf die unerlöst wirkenden Christen zu. Die Abwesenheit von Ironie, die Bohrer Nietzsche vorwirft, treffe auch auf seinen eigenen Text zu, am Ende verkomme die Forderung nach mehr Ästhetik und Stil zu einer "angestrengten" normativen Ethik. In seinem Eifer, Nietzsche als "Kronzeugen" gegen die ästhetische Verwahrlosung der Gegenwart zu instrumentalisieren, vernachlässige Bohrer völlig die dunklen Seiten von Nietzsches Philosophie und der damit auf Engste verknüpften Sprache. Schlau seien die Ausführungen schon, meint der Rezensent, informiert und reich an "Scharfsinn und Schärfe". Doch die engführende "Obsession" Bohrers stößt dem Rezensenten schließlich unangenehm auf.

© Perlentaucher Medien GmbH